"ich bin ein hydrophiles wesen." das ist ein objekt-zitat, das aber ebenso gut auf mich zutrifft. ich schwimme extrem gern und ziemlich ausdauernd, wenn auch recht einfallslos in brusttechnik. es geht mir wie beim laufen nicht um leistung, sondern um den meditativen effekt: der moment, in dem der körper ohne nachzudenken arbeitet und der geist frei wird.
da der luxus-mann weniger schwimmaffin ist und kaum mehr als 300 meter schafft, gehe ich lieber alleine ins freibad. diesen freitagmorgen kommt man gut rein, vermutlich weil es windig ist und viele helikopter-eltern angst haben, dass sich alexander-maximilian oder mathilda-hildegard einen schnupfen holen könnte. der rest der stadt ist auf arbeit oder im urlaub, die assis liegen noch im bett, kurzum, wunderbarste leere.
ich hab den arsch noch nicht im wasser, als eine kinderstimme meine namen ruft.
ich schaue dumm: es ist die luxus-tochter, die gerade für den freischwimmer übt.
irgendwie finden mich die kinder meiner partner meistens gut. das war schon bei der tochter meiner ersten großen liebe und auch beim objekt-sohnemann so. und obwohl ich die luxus-tochter bei aktivitäten zu dritt weitgehend ignoriere und ihren vater machen lasse, habe ich einen stein im brett bei ihr.
auch heute ruft sie gleich ihre all freundinnen herbei, um mich vorzustellen. ich sage fünf oder sechs mädchen und drei, vier begleit-muttis hallo, die alle neugierig fragen, in welchem verhältnis ich denn zur luxus-tochter stehe. aha, soso, die freundin vom papa, wollt ihr denn heiraten, und willst du auch ein kind, nein, wieso denn nicht, aber hach, das wär doch schön.
die luxus-tochter fordert wie immer aufmerksamkeit, und mangels vater will sie die nun von mir. sie taucht gefühlte 243 mal für mich 1,80 m tief und springt weitere 139873 mal vom einmeterbrett. nach einer halben ewigkeit dann kann ich endlich selbst wassern und mein pensum absolvieren.
abends, also ich meine erschöpft brennenden arme auf der sofalehne platziere und mir einen drink einverleibe, ruft mich der luxus-mann an, der natürlich schon von der begegnung erfahren hat.
"sie hat mich gefragt, ob du mal mit ihr schwimmen gehst, weil du so toll schwimmen kannst", haut er dann raus.
"du verarschst mich, wir haben doch noch nie vorher alleine zu zweit was gemacht", erwidere ich.
"doch, doch! ich war auch ganz erstaunt. allerdings fände ich das selber gar nicht schlecht, weil du bist die bessere schwimmerin von uns beiden, da lernt sie noch was."
"ich geh aber nicht alleine mit ihr. die sache mit der verantwortung und so, die übernehme ich nicht, das ist nicht mein shit. wenn dann was passiert, ist schicht im schacht, auch zwischen uns, weil du mir dann die schuld geben würdest."
nun haben wir uns also darauf geeinigt, dass wir kommende woche zu dritt für einen tag ans meer fahren, so das wetter mitspielt.
ich harre der dinge mit spannung. eigentlich habe ich am meer ja ganz gern meine ruhe. "aber manchmal suche ich das eine und finde das andere."
damit schließe ich mit einem weiteren objekt-zitat, das ich ebenfalls sehr klug und zutreffend finde.
schee ...
AntwortenLöschenjetzt dachte ich schon kurz, oh, das klingt heimatlich-fränkisch, aber dann sehe ich so, du kommst aus österreich. ;-)
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