Montag, 15. Januar 2018

female friends

meine freunde sind überwiegend männlich. frauen, denen ich vertraue, gibt es nur sehr wenige. das liegt daran, dass so einige frauen, die ich mal kannte, die tendenz zu arglist und hinterfotzigkeit hatten und ganz gezielt versuchten, mich im privaten umfeld, im beruf oder sogar öffentlich zu demontieren. da ich ja so ein dämliches schaf bin und sehr offenherzig, ist mir das bereits mehrfach passiert.

davon abgesehen sind frauen natürlich immer konkurrenz. frauen, die paarweise mit einem mann aufkreuzen, trete ich entspannter gegenüber, aber ich bin grundsätzlich auf der hut. zumal ich einen vielfach begehrten mann habe.

trotz allem habe ich nun nach vielen, vielen jahren mal wieder eine frau getroffen, mit der mich sowas wie wellenlänge verbindet. so bin ich tatsächlich mal wieder zu einem kaffeeklatsch unter weibern gegangen - was das letzte mal in dieser form vor ungefähr sechs, sieben jahren stattfand.

ja, es war wunderschön. und lustig.
aber ich weiß leider auch, das es gar nichts bedeuten muss.




Freitag, 12. Januar 2018

hilflosigkeit auf rezept

wenn ich als schmerzpatientin (drei bandscheibenvorfälle, mehrfache protrusionen, knochenfibrom und parapatellare kniegelenksarthrose) einen termin beim orthopäden will, dauert das vier bis sechs wochen. manchmal länger.
aber gut, das ist nicht so schlimm. viel ärgerlicher ist: obwohl ich dringend physiotherapie brauche, komme ich meist nur mit einem neuen pillenrezept raus. die diskussion nach der etwa 30-sekündigen anamnese ist immer dieselbe.

"können sie mir eventuell physio verschreiben?"
seufzen und angestrengter blick an die wand.
"na gut, dann brauche ich wenigstens cortison und tramal", verhandle ich weiter.
"sie können sich ibuprofen besorgen."
"hilft mir nicht. ich muss diese abgeklemmten nerven abschwellen, mein fuß ist ganz taub."
"na gut, aber das ist keine dauerlösung."
"für eine chronische schmerzpatientin IST das die dauerlösung."
"sie schädigen damit aber ihren körper."
"na und? ich meine, sie können mir auch jeden monat physio verschreiben. wenn ich zweimal die woche 20 minuten massage habe, habe ich gar keine schmerzen und brauche überhaupt keine tabletten. aber das machen sie natürlich nicht, weil das geld kostet. also verschreiben sie mir jetzt die verfickten pillen."
seufzen, blick ins leere, kramen nach rezeptblock.
"sie sollten halt versuchen, nicht so viel zu sitzen."
"da ich noch nicht berufsunfähig bin, muss ich das leider jobbedingt."
"... und immer schön bewegen und warmhalten!"
bla.
und tschüß.

vielleicht wäre die bürgerversicherung wirklich eine verbesserung. meine eltern beispielsweise, beide pumperlgesund, gehen jede woche zur massage. just for fun. als privatpatienten bekomme sie rezepte nachgeworfen, obwohl sie sie gar nicht brauchen. manchmal lassen sie sogar termine ausfallen, wenn das wetter schlecht ist und sie keine lust haben, das haus zu verlassen. all das ärgert mich maßlos. auf der einen seite werden also resourcen verschwendet, weil sogar die verschwendung noch geld bringt, und auf der anderen seite, wo hilfe so dringend nötig wäre, wird geknappst.

ein perverses system. obwohl man sich in deutschland wahrscheinlich noch nicht mal beschweren darf.





Sonntag, 7. Januar 2018

ohne dich

ich stehe mit dem luxus-mann in einer metal-kneipe und nippe an einem bier. aus den boxen scheppert gitarrenuntermaltes gekreische und um uns herum ist alles in dicken rauchwolken versunken.

"ich frag mich ja immer, was wäre, wenn wir uns trennen würden", fragt der luxus-mann. "würdest du dann wieder in dein loch fallen?"
"sicher", sage ich. "das ist denk ich auch normal. das würdest du auch, vielleicht nicht so tief, aber du würdest."
der luxus-mann zuckt die schultern. "kann sein."
"wobei ich sagen muss, das kommt wahrscheinlich auf das ende an. nach meiner letzten beziehung beispielsweise war ich einfach nur gottfroh, dass das endlich vorbei war", erinnere ich mich. "wider erwarten ging es damals richtig bergauf mit mir."
"ging mir mit kindsmutter nummer zwei auch so", nickt der luxus-mann. "die hat mich mindestens dreieinhalb von sieben jahren nur genervt. aber das war auch meine schuld, eigentlich wusste ich schon nach ein paar monaten, dass das nicht gut geht."
"war bei mir ähnlich. ich habe dieses ding mit den gemeinsamen zielen zielich heftig unterschätzt."
"ich bin inzwischen schon froh, wenn mir eine frau nicht auf den wecker fällt", grinst der luxus-mann.
"ich nerv dich also nicht?"
"kein bisschen."

"wenn wir uns trennen, werde ich mich auf jeden fall mit hochdruck hier wegbewerben", sage ich entschlossen.
"krass", der luxus-mann guckt verdattert. "willst du zurück nach bayern?"
"weiß nicht, kann mir auch noch anderes vorstellen. so ein neuanfang kann ja erfrischend sein."
"krass", sagt der luxus-mann noch mal. "das fände ich echt..."
"was denn?"
"ich kann mir das gar nicht vorstellen... dass du dann gar nicht mehr da wärst und ich dich nie wieder sehen würde."
"tja.aber was soll ich denn hier? nen job finde ich immer irgendwo, inzwischen bin ich ja recht gefragt. und in hamburg vermisst mich keiner außer dir."

der luxus-mann guckt betreten in den flaschenhals und wiegt sich von einem fuß auf den anderen.
"du bist mir halt nicht egal."
ich muss lächeln. was ich diesen menschen liebe!
"wir trennen uns ja auch nicht."
"nein, wir trennen uns nicht. nicht jetzt jedenfalls."
ich lege meine arme um den luxus-hals und küsse meinen mann.
"ich bin immer noch so dankbar, dich getroffen zu haben. obwohl es mir manchmal angst macht, weil ich nicht mehr ohne dich sein will. und irgendwann...."
"ja, aber nicht jetzt. noch lange nicht."
"wenn ich ein bisschen naiv wäre, würde ich sagen, das mit dir ist für immer. aber ich sag mal so, ich kann mir gut vorstellen, dass wir 2018 noch zusammen aushalten", grinse ich.

im april sind es zwei jahre. zwei ganze jahre.