Sonntag, 19. Juni 2016

schönes wochenende

"so ein scheiß, mein sauf-freitag fällt aus, mein kumpel hat mir abgesagt, der hat sich den fuß gebrochen", schreibt mir der luxus-mann am freitagnachmittag nach einer funkstille von drei tagen, die aus einem dämlichen streit resultierte.
ich, immer noch angefressen und mit ordentlich wut nach drei tagen folterfantasien, schreibe zurück:
"und jetzt hast du angst, dass dir heute abend langweilig sein wird, und dann dachtest du, du schaust mal, ob ich mich so als zweit- oder dritt-unterhaltungsoption eventuell ficken lassen würde?!"

eine minute später klingelt das telefon.
jetzt isser sauer, denke ich, aber ich bin auch immer noch etwas pissig.
"ja", sage ich aggressiv, als ich rangehe.
"ja", antwortet der luxus-mann heiter.
"wiewas ja?" frage ich verwirrt zurück
"ja, mir wird langweilig sein, und ja, ich dachte, wir könnten ficken. aber du bist keine zweitoption oder so."
"ich gehe heute aber aus", gebe ich zurück.
"wohin gehst du denn?"
ich nenne die partyoption des abends.
"da waren wir doch auch schon mal, das war klasse. dann lass uns doch die sauftour einfach dahin verlagern."
ich werde weich.
"ok."
"dann komm vorher zu mir, und wir ziehen von hier los."
"aber das ist dann ein umweg."
"aber bei mir fährst du taxi statt fahrrad. was ein vorteil sein dürfte, weil es heute doch dauernd regnet."
das ist ein argument, finde ich.

als ich beim luxus-mann auf der couch sitze, spricht er noch einmal unseren letzten streit an.
"ich versteh dich manchmal einfach nicht", schließt er seine kleine verteidigungsrede. "ich glaube, ich sag dann genau das falsche, und dann machst du total dicht und man kommt überhaupt nicht mehr an dich ran."
glasklare analyse, denke ich, und mir warm ums herz, weil ich den luxus-mann dafür schätze.
"vielleicht geht es ja nicht drum, immer alles zu verstehen", sage ich. "im gegenteil, so eine stino-harmonie ist doch scheißlangweilig. vielleicht geht es darum, den anderen einfach so sein zu lassen und ihn anzunehmen und sich nicht an jedem kack aufzuhängen. himmelherrgott, ich meine, wir sind doch nicht eins von diesen dämlichen pärchen, die samstagmorgen um halb zehn in der city händchenhaltend schnäppchen jagen gehen und dann bei schwiegermama kaffee trinken!"
"es nervt halt manchmal echt, weil ich deine gedanken teils null nachvollziehen kann. und du erklärst ja auch nichts."
"ich weiß", grinse ich. "aber das geht mir ähnlich mit dir. und mal davon abgesehen bin ich eh nur wegen deinem geilen schwanz hier. das ganze gelaber können wir uns also auch gern sparen."
da muss auch der luxus-mann lächeln. er schiebt meinen rock hoch und zieht mir den slip aus. erst als er mir den finger in die muschi steckt, fällt mir so richtig auf, wie geil ich schon bin.
 
 später stehen wir im brechend vollen club. ich halte mich am ärmel des luxus-mannes fest, der sich gerade richtung bar vorkämpft, und lasse mich durch die menge ziehen.
"was willst du trinken", ruft mir der luxus-mann ins ohr.
"whiskey", schreie ich.
"du solltest doch nicht so viel trinken", schreit der luxus-mann zurück. "ich dachte, deine nierenwerte waren letzte woche so schlecht?"
"na und? du hast zu hohen blutdruck und säufst auch!"
der luxus-mann verdreht die augen und ordert zwei whiskey-cola.

vier stunden später bin ich so hacke, dass ich kaum mehr geradeaus laufen kann.
"boah, morgn wia haaaaart", lallt der luxus-mann, als wir durch die schanze richtung luxus-wohnung zurückschwanken.
"wannnnnn... hassu morgn deine kinner?"
"ganich."
"geil. den gansssssn tach fickn."
"du kills mich."
"neee... morgn is ne ver...vernissage. da wollt ich einglich hin."
"ja cool, wasn für eine?"
ich suche die einladung auf facebook.
"dassss kling voll interessann!" findet der luxus-mann. "wo issn das?"
"sang pauli."
"cool. könnwa hinlaufn."
"willsu mit?"
"klaaa."
ich schaue den luxus-mann begeistert an.
"du mags kunsss!"
"klaaa. in meina wohnn... nung is doch au allesss volla bilda."
"stümmt."
"ein paa... habch auch selba gemalt."
"isnichwa! welche?"
"zeigich dia."

der luxus-mann zieht mich in seine wohnung und dann ins zimmer seiner tochter.
"da."
hinter dem schrank lehnen mehrere leinwände.
"dassiso, wasich früha gemach hab. das folter-bild in meim schlaaffff... zimma habich au gemalt."
"krass... du mals echt gut!"
"habich aba schon ewich... nichme. seit meine tochta auffer welt is."
"machma wieda!"
"du malsss doch au. dann mals du mia ersma einsss..ich schenk dia... eine leinwann... und dann mals du mia was. so anstatt an dia rummm... suschnippln... oder drogn nehm."
 der luxus-mann zieht hemd und hose aus und fällt ins bett, wo er sofort losscharcht. ich haue ihn ein bisschen, bis er eine position einnimmt, in der er nicht schnarcht, dann schlafe auch ich.

vier stunden später bin ich schon wieder wach, da der luxus-mann mit seiner ex telefoniert. anschließend steht sein sohn plötzlich in der wohnung, weil er saubere sportsachen abholen will. dem luxus-mann ist das ein bisschen peinlich, schließlich liege ich splitterfasernackt in seinem bett, aber ich tue erfolgreich so, als würde ich noch tief und fest schlafen, während ich den kurzen vater-sohn-dialogen lausche.
"du bist viel zu zynisch mit deinem sohn", sage ich, als dieser wieder weg ist und ich mich aus dem schlafzimmer heraustraue.
"ach was."
"doch. der ist total unsicher. das kommt von deinem zynismus."
"das kommt davon, weil er jetzt genau weiß, dass ich dich kleine gothic-schlampe ficke. der ist nämlich noch jungfrau und total verklemmt."
"kann sein, aber das allein ist es glaub ich nicht. kinder verstehen zynismus oft nicht."
"der soll sich nicht so anstellen."
"das hat dein vater wahrscheinlich auch immer zu dir gesagt."
der luxus-mann grinst:
"du kennst mich gut."

ich ziehe mich an und komme in die küche, wo der luxus-mann kaffee gemacht hat. am herd kocht etwas vor sich hin.
"was wird das?"
"ich koche was."
"warum?"
"weil wir jetzt mal was vernünftiges essen."
"ich will erstmal in ruhe kaffee trinken."
"du kannst nicht immer nur kaffee trinken."
"was wird das denn?"
"dosenravioli."
"igitt."
 der luxus-mann haut unbeirrt die teller voll.
"los, das ist nur eine mikro-portion."
"ich muss aber noch nach hause, die katze füttern und mich für die vernissage umziehen!"
"allein essen finde ich jetzt doof."
 ich verdrehe die augen.
"ich ess aber nicht gern nudeln. schon gar nicht sowas!"
"los jetzt." der luxus-mann ist unerbittlich. "du kannst nicht immer nur so ein mini-scheibchen brot mit ein bisschen marmelade essen, das geht nicht."
"na gut."
ich nehme die gabel in die hand.
"und, wie isses?" will der luxus-mann wissen.
"hast du gut aufgewärmt", grinse ich.
"mehr wollte ich nicht wissen."
 der luxus-mann ist zufrieden und verschlingt seine portion in zwei minuten.
"schokolade? nachtisch?" fragt er, während er den teller in die geschirrspülmaschine stellt.
"nein."
"stimmt, du musst ja auf dein fett aufpassen."
"schnauze. pass du lieber auf deins auf!"

nach dem nicht ganz so luxuriösem mahl fahre ich kurz nach hause, ziehe mich um, füttere die katze und hole ein paket von der post. danach schlage ich wieder beim luxus-mann auf, der schon in den startlöchern steht und heiß auf kunst ist.
"und du kennst wirklich den künstler?"
"ein bisschen. der hat auch ne band. und legt auf."
"ich finde das wirklich interessant! vielleicht finde ich da was, was du mir malen kannst! oder ich versuche es einfach selber!"
"na dann viel erfolg."

vor ort hühnert der luxus-mann begeistert zwischen den bildern hin und her.
"das hätte ich gern im schlafzimmer! und das über der couch im wohnzimmer! und das da in der küche."
"die sind zu verkaufen."
"ich zahl kein vierstelligen summen für ein bild! du kennst doch den künstler. kannst du dem nicht einen blasen und dann krieg ich das umsonst?"
"der ist schwul, meines wissens. da musst du selber ran."
"boah nee. kannst du nicht sowas malen?"
"ey, ich bin 15 jahre raus! ich bin froh, wenn ich eine popelige skizze zusammenkritzeln kann!"
"aber wir machen das so, ja? ich schenk dir ne leinwand. ich glaub, das täte dir auch gut, wenn du wieder malen würdest."
"schauen wa mal. versprich dir da mal nicht zu viel von."
"darum gehts ja auch nicht."

auf dem nachhauseweg fragt mich der luxus-mann nach den plänen des abends.
"ich wollte eventuell noch mal auf ne party schauen."
"wenn die ist wie die gestern, gern."
"nein, die ist anders."
"wir können uns erst mal noch ins bett knallen, und dann schauen wir, ob wir noch ausgehen."
ich zögere.
"es ist möglich, dass mein ex auch da ist."
"na und?"
"ich will nicht wieder so ein theater erleben."
"ich mein das doch nicht böse."
"egal. ist mir echt egal, wies gemeint ist."
"ich sag nix. darf ich dann mit?"
ich kichere.
"sei nicht so devot, da steh ich nicht drauf."
"maaaaaaan. ok, natürlich gehe ich da hin, und wenn mir danach ist, hau ich dem auf die fresse."
"das traust du dich eh nicht."
 "nein, du weißt doch, ich gehe konflikten eher aus dem weg."
"in dem fall ist das besser so."

die party wird jedoch sehr friedlich, kein objekt in sicht, nur mein kumpel v. ist da. ich stelle die beiden männer einander vor und sie wechseln ein paar worte.
später stehe ich mit v. an der bar.
"da hast du dir aber einen hübschen und sympathischen mann geangelt", sagt v.
"der ist schon ganz vernünftig", sage ich. "es ist halt nur so ein loses ding. aber wenn ich mit ihm bin, denke ich überhaupt nicht mehr an das objekt."
"na also. dann genieße es."
"hab ich jetzt auch so beschlossen. obwohl ich zeitweise angst habe, weil ich den schon echt ganz gern mag."
"das merkt man dir an. du bist glücklich. ich hab dich noch nie so erlebt."
"hm."
"und ich glaube, der mag dich auch."
ich grinse nur.

gegen drei will der luxus-mann nach hause. ich habe nichts dagegen, merke selber, dass ich von einer sehr kurzen nacht und einem tanzintensiven vorabend erschöpft bin.
"ich hab ne total zue nase", sagt der luxus-mann, als wir zuhause sind. "fast als hätte ich gekokst."
"wenn du schnarchst, kastrier ich dich."
der luxus-mann grinst.
"dann will ich aber noch mal ficken, bevor ich morgen entmannt aufwache."
ich lächle, schubse den luxus-mann aufs bett und mache ihm die hose auf.

am nächsten morgen erwachen wir zeitgleich, blinzeln, grinsen uns an.
"noch alles dran?" frage ich.
der luxus-mann ächzt.
"glaub schon. aber ich fühl mich, als hätte mich ein bus überfahren."
"ich hab gut geschlafen."
"du hattest ja auch noch einen power-protein-drink."
"der war aber alkolisch angereichert."
"jetzt tu mal nicht so als hätte ich dich mit muttermilch gefüttert."
"nee. det war eher vatermilch."
der luxus-mann lacht.
"wie siehts aus mit kaffee?"
"hauptsache nicht schon wieder ravioli."
"ich koche heute nicht, keine angst", grinst der luxus-mann.

"und, siehst du heute deine tochter", frage ich, als wir am frühstückstisch sitzen.
"heute ist kindergeburtstag", sagt der luxus-mann und verdreht die augen. "und ich hasse sowas. meine ex ist garantiert wieder total aus dem häuschen, hat tonnenweise ungesunden süßkram gekauft und alle zehn minuten bedenken wegen irgendwas, und am ende heult mindestens ein kind."
"boah, und ich dachte schon, ich wär am arsch, weil ich heute arbeiten muss."
"ich sags dir, allein der lärmpegel, da dreht mein tinnitus nachher wieder richtig auf und ich kann dann wieder nicht pennen."
"ich wechsle oft schon das bahnabteil, wenn da nur ein einziges kreischendes kind ist."
"dich sollte man auch nicht auf kinder loslassen, oder?"
"besser nicht."

ich schlüpfe in meine stiefel.
"scheiße, in den dingern bist du riesig", sagt der luxus-mann.
"ja, aber die strecken so schön, da wirken die oberschenkel nicht so fett."
"du hast total dünne beine."
"quatsch. die eine magersüchtige ische von gestern hatte dünne beine!"
der luxus-mann schüttelt den kopf.
"weiber, echt."
ich grinse, gehe in die hocke, winke dem luxus-mann von unten zu und sage mit kinderstimme:
"tschüüühüüüß."
dann mache ich biege.

zuhause hat die katze ins wohnzimmer gekackt und in den flur gekotzt. ich bin restlos begeistert und will schon schimpfen, stelle aber dann fest, dass ich fast 48 stunden nicht zuhause war und kitty damit ziemlich vernachlässigt habe.

ich frage mich, wie ich das ding mit dem luxus-mann finden soll. kann man jemanden nur ficken und trotzdem zwei tage mit ihm verbringen? zwei richtig gute tage ohne langeweile?
ich muss es so stehen lassen, denke ich. nicht nachdenken. nicht definieren.
nur bewerten:
schön war es.



27 Kommentare:

  1. Du tust dem gut, der tut dir gut. Punkt.

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    1. ich hoffe mal. der sagt ja nie was. außer wenn ich ihn nerve. ;)

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  2. Zu viel denken ist meist hinderlich. Also weiter genießen und es laufen lassen.

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    1. vertrauen ist nicht so meine domäne. gefühlte selbstverständlichkeit kann trügerisch sein. aber ich merke, dass ich mich gerade ein bisschen entspanne. ich hätte gedacht, dass er mich schneller absägt.

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    2. Genieße es einfach. Ist n Versuch wert.

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  3. Zeichen und Wunder...
    Passt.
    Ich glaube der mag dich.

    Sei froh dass du so weit weg wohnst - sonst käme ich wegen deinem "ich hätte gedacht dass er mich schneller absägt" bei dir vorbei und würde dir den Hintern versohlen... ;)

    Freut mich dass du so ein schönes Wochenende hattest

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  4. Ist doch prima - so lässt sich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden :)))

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  5. die betonung liegt auf "latent". ;) ich steh nicht auf schmerzen. aber die geste kann mich schon anturnen.

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  6. ... und wenn ich nur ganz sanft haue?

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  7. "sanft" ist ja nu wieder definitionssache. der luxus-mann behauptet auch immer, "sanft" zu mir zu sein, krallt sich aber beim abspritzen manchmal derart in meine taille, dass ich blaue flecken davontrage.

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  8. Mhhh - sieht ganz danach aus also ob sich diese Frage so nicht lösen lässt.
    Da hilft wahrscheinlich nur eine ausführliche Testreihe.....

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  9. ...das klingt nicht nur so ... ;)

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  10. ...du wirst doch nicht etwa verlegen?

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  11. Was nicht ist kann ja noch werden... :D

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  12. ich hatte schon ein paar blogger-kontakte, die mir den hintern versohlen wollten oder auch haben. und anderen schweinkram. ;)

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  13. Oh oh - wie komm ich jetzt aus dieser Nummer wieder raus?

    Ich würde da natürlich nur eine rein wissenschaftliche Testreihe durchführen. Völlig uneigennützig.

    Außerdem bin ich harmlos - zumindest meistens...

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  14. soso, da gibts also eine größere anzahl von probandinnen und probanden, die die studie aussagekräftig machen? ;)

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  15. Ich glaube sie haben da etwas missverstanden.

    Ich dachte da an eine Ein-Personen-Studie die sich an den großen Forscher O.Waalkes anlehnt, der in seinem berühmten Untersuchung zum Phänomen der Schräge den ssst-bum Faktor entdeckt hat.

    Siehe auch https://www.youtube.com/watch?v=ncD4YEn4de8

    Ich würde dabei die Korrelation des Feste-Hau-Faktors zum Auuu bzw. Ahhh-Faktor untersuchen. Streng wissenschaftlich natürlich :,-D

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  16. so, jetzt ist iwie ein kommentar verschwunden... ich hab ihn nicht gelöscht.

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  17. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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    1. hahaha, das "au" kommt bei mir recht schnell. :D außdem neige ich zum zurückschlagen.

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    2. Jetzt seh ich den Kommentar zweimal - ist das so geplant?

      Um herauszufinden wie schnell das "Au" kommt wird die Versuchsreihe ja durchgeführt.

      "Schnell kommen" ist ja auch sehr relativ - da muss man nur mal die Antworten von Männern und Frauen vergleichen. Die haben oft eine ganz unterschiedliche Vorstellung von „schnell kommen“.

      Gegen das zurück schlagen können wir ja im Vorfeld was unternehmen…

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danke für deinen kommentar. ist er hilfreich, fair und sachlich, wird er nach freischaltung veröffentlicht. kontextfreie, rassistische und sonstige arschloch-scheiße wird sofort gelöscht.