Samstag, 19. September 2020

a bisserl wos geht imma

dieser ausspruch stammt eigentlich vom monaco franze alias helmut fischer, einer ikone der 80er aus meiner kindheit als südliches pflanzerl.

passt aber auch sehr auf das aktuelle leben im hohen norden. so klingelte letzte woche wieder mal ein headhunter an und sabbelte meine wenig interessierte wenigkeit mit einem jobangebot voll. 

brauch ich eigentlich nicht, bin ja versorgt und auch nicht unhappy.

aber was soll ich sagen, ich bin angefixt. zum einen, weil der job so arschaufeimermäßig zu meinem profil passt. zum anderen, weil der arbeitgeber ein großer verlag ist, und der zahlt mal eben noch mal 25% mehr gehalt als mein aktuelles unternehmen.

zunächst hatte ich zugegeben wenig bis null ambitionen, aus meiner komfortzone herauszukriechen. es geht mir ja recht gut mit meinem momentanen job. aber die begeisterung des headhunters für meine fähigkeiten war dann doch ziemlich ansteckend. außerdem würde ich dann endlich mal richtig gut verdienen. 

die frage ist nun, will ich das? stressiger und herausfordernder würde es bestimmt werden. allerdings verspüre ich derzeit bisweilen auch hin und wieder langweile und uninspiriertheit. mehr geld brauche ich nicht unbedingt, wäre aber in hinblick auf meine mickrige rente auch nicht sooo schlecht. 

abgesehen davon bin ich prinzipiell im passenden alter für die nächste stufe auf der karriereleiter. denn mit 50 kräht garantiert kein hahn mehr nach mir. 

wenn sie ein paar gutmeinende ratschläge und erfahrungen dazu auf lager haben, bittesehr, gerne. 

frau morphine dankt.

11 Kommentare:

  1. Hier ein Klassiker an den ich mich nie halte: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Oder so ähnlich.

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    1. denke auch. mal schauen, ob der bauch das mitmacht. was der kopf so denkt, ist dem ja oft völlig wurscht. ;-)

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  2. Ich selbst bin zwar seit vielen Jahren nimmer ge-headhunted worden, aber ich empfehle dringend, wenigstens das Gespräch zu suchen.

    Einerseits besteht immer die Chance, eine wirklich gute/bessere Umgebung zu finden, andererseits habe ich gelernt, dass eine solche Erfahrung (besonders, wenn man merkt, dass man wirklich gewollt wird) die Entspanntheit auch im bisherigen Job deutlich verbessern kann.

    Es gibt also kaum etwas zu verlieren. Und - Sie haben natürlich recht - wenn man erst mal die 50 hinter sich hat, so wie ich :-(, dann lässt das am normalen Arbeitsmarkt schon deutlich nach. Und CEOs und Aufsichtsratsvorsitzende werden halt nicht in größeren Mengen gesucht...

    tl;dr: Die Chance unbedingt wahrnehmen. Es gibt quasi nichts zu verlieren.

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    1. werde ich auch auf jeden fall machen! auch wenns leider nicht um einen vorstandsposten geht (dagegen hätte ich mich auch nicht gewehrt ;-)). und ja, da haben sie völlig recht, es ist natürlich ein super gefühl, begehrenswert in den augen eines arbeitgebers oder personalers zu sein. wenn ich bedenke, was ich mir einst die griffel wundgeschrieben habe und bewerbung um bewerbung für einen bekackten praktikumsplatz oer den nächsten miesen job in einer agentur verschickt habe... und heute muss ich mich nicht mal mehr bewegen. das streichelt das selbstwertgefühl schon ein klitzekleines bisschen. ;-)

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  3. Hallo Morphine,
    ich würde mir das Ganze auch genauer anschauen - was hast du zu verlieren?

    Gleichzeitig würde ich versuchen herauszufinden wie groß die Fluktuation der Mitarbeiter beim potentiellen Arbeitgeber ist - das sagt immer jede Menge über das Arbeitsklima.

    Dann würde ich mir die Frage stellen "wie gefällt es mir bei meinem aktuellen Arbeitgeber?"
    Passen geforderte Leistung und Entlohnung? Fühle ich mich wohl / wertgeschätzt? Wie wäre das beim neuen Arbeitgeber?

    So wichtig eine gute Entlohnung ist – sich bei der Arbeit wohl zu fühlen und seine Arbeit gerne zu machen finde ich auch ein Grund zum Wechseln bzw. Bleiben.

    Und am Ende der Klugscheißerei:
    Was sagt dein Bauchgefühl? – einfach darauf verlassen – das passt nach meiner Erfahrung immer :)

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    1. ach, das bauchgefühl ist sehr indifferent derzeit. hoffe, dass das persönliche bewerbungsgespräch mehr ergibt.

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  4. Sehe ich auch so. Der Begeisterung eines Headhunters würd ich zwar nicht trauen - aber ein Vorstellungsgespräch und in diesem dann auf sein Bauchgefühl vertrauen, da kan man nichts verlieren und evtl. viel gewinnen. In kann in einem solchen Gespräch schon erspüren, ob die Firma okay ist. Und nach meiner Erfahrung kommen die guten Jobchancen nie dann, wenn man sie dringend braucht, sondern immer dann, wenn man grade nicht nötig hätte. Warum nicht?

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  5. Sehe ich auch so: Voragestellungsgespräch und dann aufs Bauchgefühl vertrauen. (Das ist allemal aussagekräftiger als die Begeisterung eines Headhunters.)Meiner Erfahrung nach kommen die guten Jobangebote nie dann, wenn man sie dringend braucht, sondern immer, wen man sie grad nicht nötig hätte. Also warum nicht?

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    1. ich weiß, dass, wenn ichs nicht wagen würde, mir das den rest meines lebens vorwerfe. von daher - wenn die mich wollen würden, wäre die wahrscheinlichkeit schon sehr hoch, dass ich zusage.
      es sei denn, es spräche etwas dagegen. arroganter chef, kein klares konzept von meiner position, dämliche kollegen oder sonst irgendeine form von technischer oder menschlicher unterentwickeltheit.

      etwas hadere ich auch, weil es ein vollzeitjob ist. ich habe seit 10 jahren nicht mehr so viel gearbeitet. rücken und psyche brauchen viel pausen. derzeit ist es optimal mit 80%. allerdings kamen mir 80% auch viel vor, als ich aus meiner 50%-stelle kam.

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  6. Na ja - da würde ich pokern

    Du willst nur 80% arbeiten?
    Dann würde ich bei einem Vorstellungsgespräch genau das vorbringen - entweder sie nehmen dich so wie es gut für dich ist oder Sie lassen es bleiben...

    Wenn das deine Stelle ist bekommst du sie auch

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    1. als ich die headhunterin danach fragte, meinte sie, dass das denen sehr wichtig sei, dass ich vollzeit arbeite.

      es müssen auch nicht 32 stunden sein. ich würde auch bis zu 36 stunden machen, das kommt auch öfter bei meinem jetzigen 32-stunden-job zusammen. klar kann ich das dann abbummeln, aber stresst mich auch nicht mega.

      der luxus-mann meinte, machs doch so, arbeite vollzeit und verhandle nach der probezeit neu. statt noch mehr gehalt willste dann halt weniger arbeiten.

      ansonsten kann man sich eigentlich auch nicht beschweren, es gäbe sogar 30 tage urlaub, das sind 3 mehr als ich jetzt umgerechnet habe.

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