der luxus-mann und meine wenigkeit weilten des wochenends auf einem festival. wie es sich auf solchen events des öfteren zuträgt, gab es dort viel bier und zu wenig dixis. für männer ja kein problem. die können sich einfach an einen baum stellen.
für uns frauen ist es ein wenig komplizierter. allerdings vielleicht auch nur, weil wir grundsätzlich nicht dazu neigen, unsere geschlechtsteile mit stolz zu exponieren. wir machen auch unter der dusche oder in der sauna keine macho-muschi-vergleiche.
ich selbst habe mich bis vor kurzem noch irrsinnig geniert, ins gestrüpp zu krabbeln und mich dort zu entblößen. es könnte mich ja jemand dabei sehen! nicht auszudenken! wäre das PEINLICH!!!
aber frau wächst bekanntlich an ihren aufgaben.
recht schnell verging mir auf dem festival die lust, alle stunde eine halbe stunde lang mit zusammengekniffenen knien vor dem dixi-dorf anzustehen. der veranstalter verlangte für die benutzung der klos zudem jedes mal 50 cent. kurzum, wer viel in bier investierte, musste auch ständig in das dixi-dorf investieren. ich aber wollte saufen wie die kerle, also machte ich es irgendwann auch wie sie.
während ich anfangs noch möglichst tief in das angrenzende maisfeld verschwand, sank die bereitschaft, sich groß zu verstecken und verdecken, mit der zeit und den promille. also ging ich dazu über, mich einfach hinter ein herumstehendes auto zu hocken. das war recht praktisch, weil ich dabei den betrunkenen kopf schön an der kühlerhaube anlehnen konnte.
der nicht weniger angeschickerte luxus-mann freute sich über meine neu gewonnene lockerheit. er machte sich einen riesigen spaß daraus, dabei mit der taschenlampe nach mir zu leuchten.
er selbst hatte an diesem wochenende evolutionären vorteil, kleidungsstil und abgebrühtheit kombiniert und perfektioniert. in einem kilt ohne unnerbüx musste er sich im schutz der dunkelheit nur noch etwas breitbeinig hinstellen. dann ließ er es einfach laufen.
das kratzte an meinem feministischen stolz. ich wollte auch frei pinkeln, zumal die dunkelheit immer tiefer wurde, die besucher peu à peu in richtung zelte verschwanden und mein zustand sich immer weiter der scheißegal-grenze näherte.
ich trug zwar ebenfalls einen rock, darunter aber anständigerweise slip und strumpfhose. das bildete ein textilenes hindernis, das es zu umschiffen galt. jawohl, zu umschiffen!
irgendwann saß ich gemütlich auf einer bierbank und die blase drückte mal wieder. da hatte ich eine gute idee. ganz unauffällig schob ich strumpfhose und slip ein stückchen auf die oberschenkel. dann rutschte ich ganz nach vorne an die kante der bank und sagte meiner körper: wasser marsch!
und heureka - ohne den kleinsten unerwünschten spritzer konnte ich mich ganz dezent erleichtern.
ich kicherte:
"merkt man das?"
"nee, aber ich guck gerade so nach unten und denk, wo kommt denn das wasser da her?!"
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