Dienstag, 31. August 2021

bindung paradox

obwohl ich einige klassische beziehungen in meinem leben hatte und die aktuelle auch schon 5,5 jahre dauert, bin ich vermutlich nicht die frau fürs leben.

bindungen fallen mir schwer. 

nicht, dass ich mich nicht verlieben könnte oder sex nicht genießen würde. nicht, dass ich einen menschen nicht irgendwo wertschätzen könnte, auch wenn er fehler hat.

problematisch an bindungen ist für mich, dass sie mich und mein wackeliges selbstverständnis infrage stellen. 

daher halte ich das zusammen nur aus, wenn ich anschließend wieder eine weile allein sein kann. in dieser zeit kann ich mich ordnen und mich mit eventuellen konflikten auseinandersetzen. und vor allem: entspannen.

die idee, noch einmal mit jemandem zusammen zu ziehen, bereitet mir unbehagen. auch ein gemeinsamer urlaub ist für mich niemals nur angenehm. ich erinnere mich an eine szene in einem talliner hotel, als ich duschte und der luxus-mann in das winzige bad kam, um zu pinkeln.

"kann man hier nicht mal fünf minuten privatsphäre haben?!" habe ich ihn hysterisch angeschrien.
"entspann dich mal, ich kenn dich doch nackt", erwiderte der luxus-mann, um dann später beim abendessen meine angespanntheit festzustellen: "du bist überhaupt nicht gerne hier. du bist total unglücklich!"

dein immenses freiheitsbedürfnis, nannte mal jemand meine bindungsproblematik.

insofern bin ich dankbar, dass auch der luxus-mann ein wenig eigenartig ist und gerne eigenbrötelt. es ist einer der gründe, warum ich hin und wieder denke, dasss wir schon ganz gut zusammen passen.

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