Samstag, 7. August 2021

objektive herzlichkeit

als ich der objekt-mama vorsichtig meine pläne ankündige und frage, welches wochenende ihnen denn recht sei für einen besuch, ruft sie mich sogleich an:

"wir sind im september durchgehend da, und wenn du sagst, du möchtest dann und dann kommen, nehmen wir uns auch nichts vor."

die objekt-mama hat sich sogar schon gedanken gemacht, wie ich günstig unterkommen kann und erzählt, sie habe diverse unterkünfte für mich abtelefoniert.

"die hier haben freie zimmer und sind auch so nicht teuer, und hier drüben ist es auch ganz nah bei unserem sohn. ansonsten kannst du auch gerne bei uns wohnen, dann würden wir dich mit dem auto zum pflegeheim bringen."

ich bin ganz perplex und überrumpelt von so viel begeisterung und gastfreundlichkeit und habe wieder das spezielle objekt-gefühl: ich strecke die hand aus und bekomme stattdessen eine bärenumarmung.

da ich die eltern nicht belästigen will, entscheide ich mich für eine der unterkünfte, betone aber, dass ich mich sehr darauf freue, sie bald zu treffen. 

in der tat bin ich unheimlich gespannt auf die beiden, auch den vater, der, wie die mama immer betont, dem objekt so wahnsinnig wichtig sei.

dann erzählt mir die objekt-mama noch, dass sie inzwischen nur noch jeden zweiten tag zu ihrem sohn fahren kann, weil sie seit kurzem noch an drei tagen die woche ehrenamtlich in einem kinderheim arbeitet. 

mir wird ganz schwindelig beim zuhören, vor allem, wenn ich an meine mutter denke, die schon mega gestresst ist, wenn sie nur zu einem rentner-geburtstag eingeladen ist. dabei ist meine mutter nur 3 jahre älter. 

aber so unterschiedlich sind menschen. so unterschiedlich sind mütter.

3 Kommentare:

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