übervorsichtiger enthusiamus

derzeit möchte ich am liebsten in den luxus-mann reinkriechen.
nichts anderes.
nicht arbeiten.
keine freunde treffen.
nicht ausgehen.
obwohl ich mich innerlich dagegen wehre, legen die endoofine meinen widerstand lahm.

"tut mir leid, dass ich so anhänglich bin", sage ich ein ums andere mal. "ich weiß, ich bin gerade etwas zu überschwänglich."
"da sind wir uns ziemlich ähnlich", sagt der luxus-mann.
"gehts dir auch so?"
"ich meinte eher, was du da als überschwänglich bezeichnest. das ist doch alles im rahmen."
"ja, echt?"
"ja klar. übrigens vermisse ich es sogar manchmal, wenn ich fernsehen glotze und du nicht neben mir liegst und mir deine haare nicht an der nase kitzeln."

ich ertappe mich, wie ich den luxus-mann des öfteren anstarre.
"was ist", fragt er dann.
"nüx", sage ich jedes mal voller besitzerinnenstolz. "hübsch bist du."
 dann grinst er verlegen und schweigt.

"gehts dir auch so gut mit mir wie mir mit dir", will ich wissen.
"ich denk halt immer noch, dir fehlt dein freies rumgeficke. und ich merke, solange ich den verdacht habe, kann ich beispielsweise auch noch keinen langen sommerurlaub mit dir planen."
"wenn ich jetzt sage, dass du dich irrst, glaubst du mir eh wieder nicht."
"jeder von uns hat halt seine art von selbstschutz."
"ich nicht."
"doch, du hast auch angst, deine gefühle zu zeigen."
 "na gut, erwischt. natürlich hab ich tödliche angst vor dem loch, in das ich fallen werde, wenn das hier vorbei ist."
"kann passieren, auch mir."

allen bedenken zu trotz wächst die nähe zwischen uns weiter.
und das ist auch gut so.