der valentinstag startet mit perfektem wetter: es ist kalt und grau, abwechselnd fallen niesel- und schneeregen. der himmel ist auf meiner seite.
dennoch möchte ich nicht versäumen, allen pärchen heute angemessen zu kondolieren.
ich bedauere sie von ganzen herzen...
... für die gestörte nachruhe, wenn der partner mal wieder schnarcht - was übrigens auch daran liegen kann, dass paare während ihrer ehe im schnitt sieben kilo zulegen.
... für das heimelige gemeinsame verdummungsfernsehen, während man chips in sich reinschaufelt, weil man keinen schimmer mehr hat, was man noch zum anderen sagen soll.
... für die abnehmende libido, die nur noch bei intimem kontakt mit fremden wellen schlägt.
... für die all besuche bei den schwiegereltern.
... für den kackbratzen-terror, wenn man wochenends mal ausschlafen könnte.
... für die beschränkung jeglicher inspiration auf die frage, was es heute zum abendessen gibt.
... wegen der selbstkasteiung und dem verzicht auf all die dinge, die man mal von herzen gern getan hat, die den partner aber zu tode nerven (zum beispiel nachts laut bass üben, weiber aufreißen, in den swingerclub gehen, ausgiebig an briefmarken lecken)
... für das ertragen all der dinge, die der partner von herzen gern tut, die einen selbst aber zu tode nerven (zum beispiel anderen männern auf den arsch starren und ihnen hinterherzupfeifen, einen klöppelmarathon machen, karaoke singen oder zehn stunden durch die stadt zu marschieren, um dann kein paar schuhe zu kaufen)
... für all das gequälte "wir", wenn man eigentlich gern "ich" sagen würde.
ich werde an sie denken, wenn ich mir heute einen einschenke und nachher überlege, wen ich zum ficken antanzen lasse.
Sonntag, 14. Februar 2016
Freitag, 12. Februar 2016
fettnapf
bei der abendlichen laufrunde begegnet er mir. groß, lange blonde haare, motorradjacke, geile figur. der typ mann, der mich sofort in bann zieht. und das beste, er guckt genauso überrascht-fasziniert wie ich, dreht sich sogar nach mir um und schaut mir nach.
da ich gerade sehr schüchtern bin, renne ich schnell weiter, ohne etwas zu sagen, beschließe aber, oben an der straße kehrt zu machen und mich noch einmal von hinten zu nähern. interesse scheint ja vorhanden zu sein, vielleicht lächelt er oder sagt sogar was.
leichtfüßig und so lässig wie möglich jogge ich an ihm vorbei. ich spüre seinen blick im rücken, als ich mich der kreuzung nähere. mist, ampel, stehenbleiben will ich nicht, dann müsste ich ja farbe bekennen. also beschließe ich, links abzubiegen. doch als ich schwungvoll die kurve nehmen will, setze ich auf nassem laub auf - und lege mich volles rohr auf die fresse.
vorbei ist es mit der eleganten lässigkeit. die schwerkraft hat mich vor den augen des typen in einen gestrandeten wal verwandelt. voll zum horst gemacht!
nun passiert das schlimmste denkbare: der typ kommt auf mich zu und will mir helfen.
"hey, alles okay? ist dir was passiert?"
mir ist das alles saupeinlich. so schnell wie möglich rapple ich mich auf, klopfe die dreckigen hände an der hose ab und merke dabei, wie die handflächen brennen.
"ja, alles gut!" sage ich schnell.
"brauchst du ein taschentuch?" will der typ wissen, als er meine hände sieht.
"nee du, danke, geht schon", hasple ich, und kann ihm nicht in die augen sehen.
und weil ich so gehemmt bin, renne ich schnell weiter.
erst zuhause denke ich mir, was biste blöd. da triffst du nach so langer zeit einen so tollen mann und kannst dann seine freundlichkeit nicht annehmen. welcher komplex hat denn da nun wieder zugeschlagen?!
manchmal ist man schon richtig doof. wirklich.
aber man trifft sich ja immer zweimal im leben. so oder so.
hoffe ich.
erkennen würde der mich sicher wieder.
einen bleibenden eindruck dürfte ich ja wohl hinterlassen haben.
da ich gerade sehr schüchtern bin, renne ich schnell weiter, ohne etwas zu sagen, beschließe aber, oben an der straße kehrt zu machen und mich noch einmal von hinten zu nähern. interesse scheint ja vorhanden zu sein, vielleicht lächelt er oder sagt sogar was.
leichtfüßig und so lässig wie möglich jogge ich an ihm vorbei. ich spüre seinen blick im rücken, als ich mich der kreuzung nähere. mist, ampel, stehenbleiben will ich nicht, dann müsste ich ja farbe bekennen. also beschließe ich, links abzubiegen. doch als ich schwungvoll die kurve nehmen will, setze ich auf nassem laub auf - und lege mich volles rohr auf die fresse.
vorbei ist es mit der eleganten lässigkeit. die schwerkraft hat mich vor den augen des typen in einen gestrandeten wal verwandelt. voll zum horst gemacht!
nun passiert das schlimmste denkbare: der typ kommt auf mich zu und will mir helfen.
"hey, alles okay? ist dir was passiert?"
mir ist das alles saupeinlich. so schnell wie möglich rapple ich mich auf, klopfe die dreckigen hände an der hose ab und merke dabei, wie die handflächen brennen.
"ja, alles gut!" sage ich schnell.
"brauchst du ein taschentuch?" will der typ wissen, als er meine hände sieht.
"nee du, danke, geht schon", hasple ich, und kann ihm nicht in die augen sehen.
und weil ich so gehemmt bin, renne ich schnell weiter.
erst zuhause denke ich mir, was biste blöd. da triffst du nach so langer zeit einen so tollen mann und kannst dann seine freundlichkeit nicht annehmen. welcher komplex hat denn da nun wieder zugeschlagen?!
manchmal ist man schon richtig doof. wirklich.
aber man trifft sich ja immer zweimal im leben. so oder so.
hoffe ich.
erkennen würde der mich sicher wieder.
einen bleibenden eindruck dürfte ich ja wohl hinterlassen haben.
Mittwoch, 10. Februar 2016
klausur
noch einen monat im job. und ich werde sentimental. bildungsmarketing ist so dankbar.
morgen die klausur als stellvertretende dozentin durchziehen. und zwar in mathe. mathe hab ich nie richtig gekonnt, aber es hat mich immer fasziniert. jetzt, 16 jahre nach dem abitur, lerne ich das ein oder andere. differentialgleichungen, integrale, ein bisschen stochastik. und taylor.
sehr viel selbstbewusstsein bringen die jungen leute heutzutage mit. hatt ich schon, kenn ich schon, muss ich nicht mehr üben. blablabla. zunächst ist man beeindruckt. in der klausur allerdings, wo wissen dann unter großen zeitdruck angewendet werden muss, kommen sie ins stottern. das große ups. eine einzige schülerin bereitet sich gründlich vor, so, wie es hochschulmathematik verlangt.
immer wieder bin ich glücklich über meine entscheidung, nicht lehrerin geworden zu sein. jugendliche sind wirklich nicht mein feld, obwohl sie mich alle gut finden und respekt haben. aber das reicht nicht aus. man muss jugendlichen auch etwas beibringen wollen. dieses missionarische bewusstsein ist bei mir nicht besonders ausgeprägt.
die medizin fasziniert mich deutlich mehr. und zur medizin kehre ich zurück. ein bisschen habe ich angst vor meiner eigenen courage. eine 52 niederlassungen starke klinikkette beraten und betreuen ist sicherlich anstrengend. aber es wird zeit, gas zu geben. höchste zeit.
morgen die klausur als stellvertretende dozentin durchziehen. und zwar in mathe. mathe hab ich nie richtig gekonnt, aber es hat mich immer fasziniert. jetzt, 16 jahre nach dem abitur, lerne ich das ein oder andere. differentialgleichungen, integrale, ein bisschen stochastik. und taylor.
sehr viel selbstbewusstsein bringen die jungen leute heutzutage mit. hatt ich schon, kenn ich schon, muss ich nicht mehr üben. blablabla. zunächst ist man beeindruckt. in der klausur allerdings, wo wissen dann unter großen zeitdruck angewendet werden muss, kommen sie ins stottern. das große ups. eine einzige schülerin bereitet sich gründlich vor, so, wie es hochschulmathematik verlangt.
immer wieder bin ich glücklich über meine entscheidung, nicht lehrerin geworden zu sein. jugendliche sind wirklich nicht mein feld, obwohl sie mich alle gut finden und respekt haben. aber das reicht nicht aus. man muss jugendlichen auch etwas beibringen wollen. dieses missionarische bewusstsein ist bei mir nicht besonders ausgeprägt.
die medizin fasziniert mich deutlich mehr. und zur medizin kehre ich zurück. ein bisschen habe ich angst vor meiner eigenen courage. eine 52 niederlassungen starke klinikkette beraten und betreuen ist sicherlich anstrengend. aber es wird zeit, gas zu geben. höchste zeit.
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