im job laufe ich am absoluten limit. nicht nur, dass derzeit wahnsinnig viel zu tun ist. meine mit goldenem löffel geborene kollegin fällt zusätzlich mal wieder durch inkompetenz und kritikunfähigkeit auf. ich verhandle mit der chefin und hole mir das ok, sie endlich zu feuern zu dürfen.
ein arschtritt zu weihnachten ist zwar nicht nett, aber weihnachten selbst ist sowieso nur ein einziger fetter klumpfuß im enddarm.
wegen omicron stehen alle franken-pläne fürs fest auf der kippe. meine mutter weint ins telefon, mein vater jammert. ich tröste eine stunde lang, obwohl mir selber zum schreien und heulen zumute ist.
der luxus-mann fragt, ob ich dann an heilig abend mit ihm und seiner familie wichteln will. allerdings ist diesmal seine tochter dabei, d.h. wichteln bitte nur mit schönen und qualitativ hochwertigen und kindgerechten geschenken, und bitte ohne böse witze, sonst ist madame beleidigt. ich lehne dankend ab, da ich mich nicht am pampern eines völlig verzogenen balgs beteiligen möchte.
silvester muss ich ohnehin in luxus-hausen verbringen, weil ich wahrscheinlich wieder kochen soll. und es gibt absolut nichts schlimmeres als schanzen-silvester mit dummbratzigen brandbirnen, die ihre kindische böllerkacke abziehen müssen.
wohin? und wozu? frage ich mich also.
vielleicht doch einfach durcharbeiten? allerdings habe ich schon so viele wochenenden durchgearbeitet, mein körper schreit nach einer pause. wenn ich abends im bett liege, schlägt das herz wie ein pflasterstein in der brust und der kopf listet noch einmal schön alle to-dos auf. ein programm, was locker für 3-4 stunden wachliegen reicht.
wäre ich geboostert, würde ich vielleicht zum objekt fahren. das bräuchte mich dringend, denn es ist gerade so depressiv, dass es seit letzter woche aufgehört hat zu sprechen. aber mein booster ist noch monate entfernt. und wenn sich das impfchaos wiederholt, wovon ich ausgehe, werde ich zwischenzeitlich vielleicht ganz ohne impfschutz sein.
mein versuch, mich wenigstens mit günstigen supermarkt-schnelltests einzudecken, scheitert, weil es hier nirgendwo mehr welche gibt. meine gehbehinderte, schwerkranke, geimpfte aber natürlich ebenso ungeboosterte nachbarin klingelt bei mir und bettelt um einen test - nur zu sicherheit, falls sie jetzt kontakt mit infizierten hat. ich kann ihr nicht helfen.
es ist das beschissene ende eines beschissenen jahres. am freitag beginnt dann noch der börsencrash wegen omicron und meine popelige, mühselig aufgebaute altervorsorge schmilzt wie butter in der sonne dahin. ich habe lust, rauszugehen und alle dämlichen ego-urlauber einfach abzustechen, die so selbstlos für die schnelle und effiziente globale verbreitung der scheiße gesorgt haben.
insofern, fühlt euch alle ins knie gefickt, schwurbler zuerst und sowieso, der rest second, aber dafür umso herzlicher.