der jahres-kennenlerntag mit dem luxus-mann steht an. da er zugleich mein geburtstag ist, fragt der luxus-mann:
"wollen wir an dem tag schick essen gehen? also dahin, wo du gerne möchtest?"
das lasse ich mir nicht zweimal sagen und suche ein geiles fisch-restaurant heraus. einzige luxus-bedingung lautet, in laufweite in der schanze, weil dann natürlich auch getrunken werden soll.
meine wahl überzeugt den mann allerdings gar nicht.
"das ist aber teuer."
"du sagtest, schick essen gehen. also dachte ich mal an was anderes als an unseren asia-imbiss."
"ja, aber das ist teuer! richtig teuer..."
"alter geizkragen", sage ich beleidigt.
der luxus-mann tendiert zum italiener an der ecke.
"ich HASSE pizza und nudeln und sowas", maule ich, "und italiener erinnert mich immer unangenehm an unseren sardinien-trip."
"achja, stimmt. dann träumst du wieder wie damals, dass du dich vor ein auto wirfst", lenkt der luxus-mann ein und schlägt dann vor:
"wir können auch einfach cocktails trinken gehen und nur einen happen zuhause essen."
"von mir aus, ich muss nicht essen gehen."
"das heißt dann aber, dass du kochst."
"what?! ich koche nicht an meinem geburtstag!"
"na gut, dann essen wir halt brot oder bestellen was. von mir aus sushi."
"sushi? echt?" freue ich mich. "aber du hasst sushi."
"ich bin da nicht so."
"ich hab aber keinen bock, dass du dann fresse ziehst. außerdem könnten wir uns schon mal ein bisschen mühe geben und ein schönes restaurant suchen. schließlich verstehen wir uns doch gut."
also wandern der luxus-mann und ich durch die schanze und suchen eine lokalität. da wir beide entscheidungsunfreudige wesen sind, sind wir nachher so schlau vor vorher.
"also ich wär ja für den italiener", fängt der luxus-mann wieder an. "die haben auch fisch!"
"ja, frittierte kalamari! so einen scheiß ess ich nicht. außerdem machen die überall knoblauch dran, das stinkt schon, wenn man da um die ecke geht, da muss ich jedesmal fast kotzen."
der luxus-mann seufzt.
"vielleicht sollten wir doch nicht essen gehen."
"ok, dann lass uns einfach was trinken gehen."
"wir könnten da in die bar an der ecke gehen."
"da sind die cocktails miniklein und schlecht, haben wir doch mal festgestellt."
"stimmt! hast du eine idee?"
ich schlage meine lieblings-cocktailsbar auf st. pauli vor.
"nee, das ist mir zu viel gelatsche", jault der luxus-mann.
"oder in die bar, in der wir unser erstes richtiges date hatten. da gibts lecker gin tonic."
"ok, von mir aus."
"du klingst nicht begeistert."
"ich bin kein gin-tonic-trinker, das weißt du doch."
"du kannst da doch auch wein trinken oder deinen weißen lieblingsrum."
"ich sag ja, ist ok für mich, und es ist da ja auch sehr nett."
wir sind beide nicht ganz vollkommen glücklich, aber froh, überhaupt einen plan zu haben, auch wenn der nicht außergewöhnlich romantisch ist. aber unsere kennenlern-bar ist in der tat sehr hübsch und angenehm und anders, und wir sind immer gerne da - also warum nicht.
später ruft mich der luxus-mann an und klingt zerknirscht.
"sorry, aber wir können am jahrestag nicht in unsere bar gehen."
"wieso?"
"die haben kein sky sport."
"sag bloß, du willst an unserem jahrestag fußball gucken!?"
"ich muss! da ist dfb-viertelfinale!"
"das ist nicht dein ernst!"
"ich hab mir gedacht, wir gehen in die raucherkneipe an der ecke und trinken gemütlich ein ale."
"du hast ja nicht mehr alle latten am zaun!"
"du darfst da von mir aus dann auch rauchen, so zur feier des tages."
"ach wie großzügig."
alles, was mir für unseren jahrestag nun zu hoffen bleibt, ist, dass der kack-dfb das verfickte viertelfinale verschiebt oder scheiß-sky sport an diesem tag technische probleme hat und ausfällt.
kann da bitte mal wer was unternehmen? danke.
Sonntag, 31. März 2019
Sonntag, 24. März 2019
schoßgebete
würdest du fremdgehen - und wenn ja, mit wem? - das ist eine frage, die der luxus-mann und ich einander immer wieder stellen.
"vielleicht hab ich gerade so wenig bock auf sex, weils mit dir immer das gleiche ist", sagt der luxus-mann heute. "ich vermisse es, dass ich mal überrascht werde."
ich gucke doof.
"im anbetracht dessen, dass ich jedesmal die initiative ergreife, musst du dich glaub ich echt nicht beklagen!" verteidige ich mich.
der luxus-mann schaut überrascht.
"das sollte jetzt nicht heißen, dass ich so unbedingt wen anders ficken will", beschwichtigt er mich.
"genau das hast du aber vor ein paar wochen erzählt, als du besoffen warst."
"ich meine damit eher, dass ich mich frage, wie ich wohl auf jemand anderes reagieren würde. ob er mir dann sofort stehen würde, oder ob er grundsätzlich so... befriedigt ist durch dich und das zunehmende alter, und... weil ich eben weiß, mit dir kann man fast immer ficken, egal wo und wann."
"aha."
"ja, weißte, wenn sich da eine andere frau vor mir ausziehen würde... ob ich das spannender fände, einfach weil ich ja gar noch nicht weiß, wie die nackt aussieht."
"du meinst den neuheitseffekt."
"ja genau! hast du das nicht?"
ich überlege.
"bei mir isses ja eher so, dass mich das reizt, ob ich jemanden kriege oder nicht. oft ist der reiz schon weg, wenn ich nur merke, ok, das war jetzt der geilste mann des abends, den alle weiber wollten, und der ist jetzt willig. da hab ich meinen kleinen macht-orgasmus schon gehabt. ich bin ja eh nicht der typ für one-night-stands."
"das heißt, du würdest dir dann eher jemanden für eine affaire suchen?"
"ja. schon alleine wegen der vertrauens- und verhütungsproblematik."
der luxus-mann kichert.
"da sind wir uns echt ähnlich. also wegen der pragmatik, die das ganze haben müsste."
wir sitzen eine weile beieinander und fühlen uns ganz wohl.
"und wen würdest du dir dann so suchen?" fragt der luxus-mann weiter.
"was einen schwanz interessant macht, ist der mann, an dem er hängt."
"irgendwelche bestimmten merkmale, äußerlich wie innerlich?"
"du weißt doch, worauf ich stehe."
"so n wikinger mit herz, wie das objekt? außen cool, innen einfühlsam?"
"ja, aber ohne die ganze belastende vorgeschichte natürlich."
"aber mit dem objekt würdest du dann ja zusammen kommen."
"weiß nicht. solange ich mit dir glücklich bin, ist das keine so eklatant große gefahr. seit dem unfall erst recht nicht. da steht es ja nicht mehr auf partys rum und sieht hot aus. insofern haste da glück mit seinem unglück gehabt", sage ich etwas barsch.
"sowas will ich echt nicht hören!" empört sich der luxus-mann.
"tschuldigung."
"wie wär das denn für dich, wenn ich fremdgehen würde?" will der luxus-mann dann wissen.
ich überlege.
"also wenn ich auch fremdgehen dürfte... würde ich mich vielleicht drauf einlassen. ich brauche aber eben den deal."
"also gleiches recht für alle?"
"genau."
"und dann wäre das emotional auch ok für dich?"
"das kann ich dir nicht sagen. vor zwei oder zweieinhalb jahren hätte ich gesagt, ja, klar. heute... weiß ich nicht, wie ich reagieren würde. das würde schon was mit mir machen, weil ich dich liebe und ich zudem weiß, dass du dir nicht irgendwen suchst. sondern dass du immer nur frauen fickst, die interessant und intelligent sind und deine recht strengen ästhetischen kriterien erfüllen. dir wär ja sogar schon eine normalgewichtige frau zu fett. also wäre die frau, mit der ich mich messen müsste, durchaus ein gewisses kaliber: außen model, innen klug, tabulos, dauerbesteigbar, bestenfalls unter 30 und obendrein noch jemand, der dir geborgenheit auf die spezielle art und weise, die du annehmen kannst, vermittelt."
der luxus-mann guckt nachdenklich.
"aber dass das objekt mit anderen frauen gefickt hat, war ok für dich? obwohl du es so geliebt hast?"
"das hat ja alles gefickt, insbesondere, wenn es dicht war, und das war es ja fast immer. da waren ganz viele ischen drunter, die hätte es nüchtern bestimmt nicht mal mit der kneifzange angefasst. aber es hat sich halt einfach treiben lassen von einem abend und dessen dynamik. das hat es angekickt. und das habe ich nicht als gefährlich oder beschneidend empfunden. das war für mich authentisch und freiheitlich, das fand ich sogar gut."
"und obwohl es eine freundin hat?!"
"erstens waren die ja ewig nicht offiziell zusammen. das kam erst jahre so nach und nach, nachdem sie zusammengezogen waren. für das objekt wars erstmal nur eine wohnung, egal mit wem. und zweitens wusste ich, er liebt sie nicht und sie kickt ihn auch sexuell nicht so wahnsinnig an."
"sicher?"
"ja. hat das objekt selber immer so gesagt. es hat aber auch gesagt, dass es die gespielin schätzt und dass sie gut zu ihm ist. was ich ihm ebenso glaube. die sind halt so... zusammengewachsen. so ein bisschen wie wir eben."
"manchmal macht mir das sorgen, dass du so viel jünger bist und mir so viel voraus hast", grübelt der luxus-mann.
"was hab ich dir denn voraus?"
"dass du beispielsweise schon mal einen dreier hattest, und das sowohl als ffm als auch als mmf."
"dazu gehörte viel glück."
"ich hatte immer pech. zwei- oder dreimal hab ich freundinnen abgeschleppt, aber da ist dann immer eine von beiden gegangen. die wollten nie alle beide."
"ich sage ja, man braucht glück. und vielleicht auch so eine dynamik, wie es das objekt immer nannte, und dann noch die bereitschaft, sich auf diese dynamik einzulassen. dafür muss viel gleichzeitig passieren und passen."
"vielleicht sollten wir uns doch mal eine bezahl-frau dazuholen", findet der luxus-mann.
"für einen dreier?"
"ja. ich muss die auch nicht ficken. aber nur, damit ich das mal hatte. und damit du deine muschi kriegst, auf die du immer geierst."
ich muss lachen.
"du bist ja niedlich."
"warum nicht? weißte, gestern hab ich auf einen schlag 20 riesen an der börse verloren, also kann ich auch mal ein bisschen was für ein event verprassen, an das ich mich dann hoffentlich ewig erinnere."
"hoffentlich. du sagst immer, nutte reizt dich nicht."
"ja, vom prinzip her. aber muss dann ja nicht so sein. wenn die geil blasen kann..."
"und sonst? würdest du uns zugucken wollen?"
"nee, das allein kickt mich nicht. ein bisschen soll die ja auch für mein geld arbeiten."
"klingt irgendwie so wie in 'schoßgebete' von charlotte roche", fällt mir auf.
"genau dabei kam mir die idee ja auch", grinst der luxus-mann. "du hast mir das buch geliehen."
"ich erinnere mich."
"insofern... denk ich da schon länger drüber nach."
"und wann machen wir das?"
"schauen wir mal..."
"vielleicht hab ich gerade so wenig bock auf sex, weils mit dir immer das gleiche ist", sagt der luxus-mann heute. "ich vermisse es, dass ich mal überrascht werde."
ich gucke doof.
"im anbetracht dessen, dass ich jedesmal die initiative ergreife, musst du dich glaub ich echt nicht beklagen!" verteidige ich mich.
der luxus-mann schaut überrascht.
"das sollte jetzt nicht heißen, dass ich so unbedingt wen anders ficken will", beschwichtigt er mich.
"genau das hast du aber vor ein paar wochen erzählt, als du besoffen warst."
"ich meine damit eher, dass ich mich frage, wie ich wohl auf jemand anderes reagieren würde. ob er mir dann sofort stehen würde, oder ob er grundsätzlich so... befriedigt ist durch dich und das zunehmende alter, und... weil ich eben weiß, mit dir kann man fast immer ficken, egal wo und wann."
"aha."
"ja, weißte, wenn sich da eine andere frau vor mir ausziehen würde... ob ich das spannender fände, einfach weil ich ja gar noch nicht weiß, wie die nackt aussieht."
"du meinst den neuheitseffekt."
"ja genau! hast du das nicht?"
ich überlege.
"bei mir isses ja eher so, dass mich das reizt, ob ich jemanden kriege oder nicht. oft ist der reiz schon weg, wenn ich nur merke, ok, das war jetzt der geilste mann des abends, den alle weiber wollten, und der ist jetzt willig. da hab ich meinen kleinen macht-orgasmus schon gehabt. ich bin ja eh nicht der typ für one-night-stands."
"das heißt, du würdest dir dann eher jemanden für eine affaire suchen?"
"ja. schon alleine wegen der vertrauens- und verhütungsproblematik."
der luxus-mann kichert.
"da sind wir uns echt ähnlich. also wegen der pragmatik, die das ganze haben müsste."
wir sitzen eine weile beieinander und fühlen uns ganz wohl.
"und wen würdest du dir dann so suchen?" fragt der luxus-mann weiter.
"was einen schwanz interessant macht, ist der mann, an dem er hängt."
"irgendwelche bestimmten merkmale, äußerlich wie innerlich?"
"du weißt doch, worauf ich stehe."
"so n wikinger mit herz, wie das objekt? außen cool, innen einfühlsam?"
"ja, aber ohne die ganze belastende vorgeschichte natürlich."
"aber mit dem objekt würdest du dann ja zusammen kommen."
"weiß nicht. solange ich mit dir glücklich bin, ist das keine so eklatant große gefahr. seit dem unfall erst recht nicht. da steht es ja nicht mehr auf partys rum und sieht hot aus. insofern haste da glück mit seinem unglück gehabt", sage ich etwas barsch.
"sowas will ich echt nicht hören!" empört sich der luxus-mann.
"tschuldigung."
"wie wär das denn für dich, wenn ich fremdgehen würde?" will der luxus-mann dann wissen.
ich überlege.
"also wenn ich auch fremdgehen dürfte... würde ich mich vielleicht drauf einlassen. ich brauche aber eben den deal."
"also gleiches recht für alle?"
"genau."
"und dann wäre das emotional auch ok für dich?"
"das kann ich dir nicht sagen. vor zwei oder zweieinhalb jahren hätte ich gesagt, ja, klar. heute... weiß ich nicht, wie ich reagieren würde. das würde schon was mit mir machen, weil ich dich liebe und ich zudem weiß, dass du dir nicht irgendwen suchst. sondern dass du immer nur frauen fickst, die interessant und intelligent sind und deine recht strengen ästhetischen kriterien erfüllen. dir wär ja sogar schon eine normalgewichtige frau zu fett. also wäre die frau, mit der ich mich messen müsste, durchaus ein gewisses kaliber: außen model, innen klug, tabulos, dauerbesteigbar, bestenfalls unter 30 und obendrein noch jemand, der dir geborgenheit auf die spezielle art und weise, die du annehmen kannst, vermittelt."
der luxus-mann guckt nachdenklich.
"aber dass das objekt mit anderen frauen gefickt hat, war ok für dich? obwohl du es so geliebt hast?"
"das hat ja alles gefickt, insbesondere, wenn es dicht war, und das war es ja fast immer. da waren ganz viele ischen drunter, die hätte es nüchtern bestimmt nicht mal mit der kneifzange angefasst. aber es hat sich halt einfach treiben lassen von einem abend und dessen dynamik. das hat es angekickt. und das habe ich nicht als gefährlich oder beschneidend empfunden. das war für mich authentisch und freiheitlich, das fand ich sogar gut."
"und obwohl es eine freundin hat?!"
"erstens waren die ja ewig nicht offiziell zusammen. das kam erst jahre so nach und nach, nachdem sie zusammengezogen waren. für das objekt wars erstmal nur eine wohnung, egal mit wem. und zweitens wusste ich, er liebt sie nicht und sie kickt ihn auch sexuell nicht so wahnsinnig an."
"sicher?"
"ja. hat das objekt selber immer so gesagt. es hat aber auch gesagt, dass es die gespielin schätzt und dass sie gut zu ihm ist. was ich ihm ebenso glaube. die sind halt so... zusammengewachsen. so ein bisschen wie wir eben."
"manchmal macht mir das sorgen, dass du so viel jünger bist und mir so viel voraus hast", grübelt der luxus-mann.
"was hab ich dir denn voraus?"
"dass du beispielsweise schon mal einen dreier hattest, und das sowohl als ffm als auch als mmf."
"dazu gehörte viel glück."
"ich hatte immer pech. zwei- oder dreimal hab ich freundinnen abgeschleppt, aber da ist dann immer eine von beiden gegangen. die wollten nie alle beide."
"ich sage ja, man braucht glück. und vielleicht auch so eine dynamik, wie es das objekt immer nannte, und dann noch die bereitschaft, sich auf diese dynamik einzulassen. dafür muss viel gleichzeitig passieren und passen."
"vielleicht sollten wir uns doch mal eine bezahl-frau dazuholen", findet der luxus-mann.
"für einen dreier?"
"ja. ich muss die auch nicht ficken. aber nur, damit ich das mal hatte. und damit du deine muschi kriegst, auf die du immer geierst."
ich muss lachen.
"du bist ja niedlich."
"warum nicht? weißte, gestern hab ich auf einen schlag 20 riesen an der börse verloren, also kann ich auch mal ein bisschen was für ein event verprassen, an das ich mich dann hoffentlich ewig erinnere."
"hoffentlich. du sagst immer, nutte reizt dich nicht."
"ja, vom prinzip her. aber muss dann ja nicht so sein. wenn die geil blasen kann..."
"und sonst? würdest du uns zugucken wollen?"
"nee, das allein kickt mich nicht. ein bisschen soll die ja auch für mein geld arbeiten."
"klingt irgendwie so wie in 'schoßgebete' von charlotte roche", fällt mir auf.
"genau dabei kam mir die idee ja auch", grinst der luxus-mann. "du hast mir das buch geliehen."
"ich erinnere mich."
"insofern... denk ich da schon länger drüber nach."
"und wann machen wir das?"
"schauen wir mal..."
Freitag, 22. März 2019
unordentliche gefühle
auch wenn es dem luxus-mann und mir prinzipiell gut miteinander ergeht, gibt es manchmal sehr schwierige phasen.
so habe ich seit einigen tagen mal wieder den eindruck, dass etwas profundes in unordnung ist. der luxus-mann ruft nicht an, schreibt selten und fragt auch nicht aus eigenem antrieb, wann ich vorbeikommen will.
zuerst denke ich wie immer, es ist der anfang vom ende. plötzlich abebbendes interesse. inzwischen bin ich schlau genug, mich zumindest äußerlich nicht verunsichern zu lassen und den roten faden zu halten. ich schicke nette belanglose nachrichten und tätige gewissenhaft den abendlichen anruf. ich arbeite, kümmere mich.
doch das gefühl der unordnung killt mich.
alles nur eine dünne show, hinter der ich mich wie ein hässliches origami-entlein falte und völlig verkrampfe.
die telefonate sind kurz, zwischen den sätzen klingt nicht offen ausgesprochene sorge heraus. die seit wochen kränkelnde tochter, veränderungen am arbeitsplatz, möglicherweise auch etwas neid auf meine neue wohnung, weil der luxus-mann selbst gerne umziehen würde, ihn aber die angst vor dem potenziellen bereuen umtreibt. er tritt auf der stelle. weiß nicht, zu welchem arzt mit dem kind, weiß nicht, was auf arbeit als nächstes passiert, die große kündigungswelle oder nicht, und was die welt der aktien betrifft, sieht es ja ohnehin düster aus. nicht, dass ihn eine kündigung finanziell hart treffen würde, aber obwohl er sie verabscheut, hängt er an seiner routine - mehr als viele andere menschen. hinzu kommen körperliche veränderungen, die männlichen wechseljahre mit depressivität und sinnentleertheit, sinkender libido und ständiger antriebslosigkeit.
ich selbst hingegen drehe auf höchstgeschwindigkeit. den umzug vorbeiten, der job mit derzeit vielen dienstreisen, meine freien projekte und natürlich last but not least das objekt. in meinen träumen suche ich es immer noch, erhalte nachrichten auf mein handy, die ich dann nicht lesen kann, oder es taucht kurz auf, nur um dann ebenso schnell wieder zu verschwinden. manchmal sind stattdessen plötzlich andere männer da, die ich attraktiv finde und mit denen ich einen flirt beginne.
tagsüber wage ich bisweilen gedankenspaziergänge, oder sagen wir lieber mal: wilde gedankliche klettertouren. stell dir mal vor, du trennst dich irgendwann vom luxus-mann und das objekt sich von der gespielin. würden wir dann zusammenkommen? jetzt, wo der unfall angst und konventionell-kontrolliertes denken gelöscht hat, wo das objekt plötzlich ganz anders als zuvor frank und frei zu seiner liebe zu mir steht? wäre das dann das märchen, das wahr wird, oder nicht doch der totale alptraum?
ich kompensiere in folge des ganzen durcheinanders viel mit verhaltensweisen, die ich lieber ablegen würde. daran erkenne ich den grad der anspannung. was überhaupt nicht gut dabei ist, dass ich mich damit vor mir entschuldige: geht grad nicht anders, das ist nur eine phase, mir gehts doch super, ist nur der stress und der ist doch positiv. bullshit. hier fehlt mir das objekt am allermeisten, als der einzige mensch, dem ich all das anvertrauen konnte und mich dabei verstanden und angenommen wusste. ich kann dieses meine vermissen sogar verstehen und es doch nicht davon abhalten, so viel raum und immer mehr davon einzunehmen.
so habe ich seit einigen tagen mal wieder den eindruck, dass etwas profundes in unordnung ist. der luxus-mann ruft nicht an, schreibt selten und fragt auch nicht aus eigenem antrieb, wann ich vorbeikommen will.
zuerst denke ich wie immer, es ist der anfang vom ende. plötzlich abebbendes interesse. inzwischen bin ich schlau genug, mich zumindest äußerlich nicht verunsichern zu lassen und den roten faden zu halten. ich schicke nette belanglose nachrichten und tätige gewissenhaft den abendlichen anruf. ich arbeite, kümmere mich.
doch das gefühl der unordnung killt mich.
alles nur eine dünne show, hinter der ich mich wie ein hässliches origami-entlein falte und völlig verkrampfe.
die telefonate sind kurz, zwischen den sätzen klingt nicht offen ausgesprochene sorge heraus. die seit wochen kränkelnde tochter, veränderungen am arbeitsplatz, möglicherweise auch etwas neid auf meine neue wohnung, weil der luxus-mann selbst gerne umziehen würde, ihn aber die angst vor dem potenziellen bereuen umtreibt. er tritt auf der stelle. weiß nicht, zu welchem arzt mit dem kind, weiß nicht, was auf arbeit als nächstes passiert, die große kündigungswelle oder nicht, und was die welt der aktien betrifft, sieht es ja ohnehin düster aus. nicht, dass ihn eine kündigung finanziell hart treffen würde, aber obwohl er sie verabscheut, hängt er an seiner routine - mehr als viele andere menschen. hinzu kommen körperliche veränderungen, die männlichen wechseljahre mit depressivität und sinnentleertheit, sinkender libido und ständiger antriebslosigkeit.
ich selbst hingegen drehe auf höchstgeschwindigkeit. den umzug vorbeiten, der job mit derzeit vielen dienstreisen, meine freien projekte und natürlich last but not least das objekt. in meinen träumen suche ich es immer noch, erhalte nachrichten auf mein handy, die ich dann nicht lesen kann, oder es taucht kurz auf, nur um dann ebenso schnell wieder zu verschwinden. manchmal sind stattdessen plötzlich andere männer da, die ich attraktiv finde und mit denen ich einen flirt beginne.
tagsüber wage ich bisweilen gedankenspaziergänge, oder sagen wir lieber mal: wilde gedankliche klettertouren. stell dir mal vor, du trennst dich irgendwann vom luxus-mann und das objekt sich von der gespielin. würden wir dann zusammenkommen? jetzt, wo der unfall angst und konventionell-kontrolliertes denken gelöscht hat, wo das objekt plötzlich ganz anders als zuvor frank und frei zu seiner liebe zu mir steht? wäre das dann das märchen, das wahr wird, oder nicht doch der totale alptraum?
ich kompensiere in folge des ganzen durcheinanders viel mit verhaltensweisen, die ich lieber ablegen würde. daran erkenne ich den grad der anspannung. was überhaupt nicht gut dabei ist, dass ich mich damit vor mir entschuldige: geht grad nicht anders, das ist nur eine phase, mir gehts doch super, ist nur der stress und der ist doch positiv. bullshit. hier fehlt mir das objekt am allermeisten, als der einzige mensch, dem ich all das anvertrauen konnte und mich dabei verstanden und angenommen wusste. ich kann dieses meine vermissen sogar verstehen und es doch nicht davon abhalten, so viel raum und immer mehr davon einzunehmen.
Freitag, 15. März 2019
du hast gewonnen
es gibt tage, an denen sich alles auszahlt, wofür du kämpfst.
heute kam die zusage für meine neue wohnung im noblen westen. größer. frisch renoviert. mit einbauküche und vollkommen dekadenter geschirrspülmaschine (die ich vermutlich nie benutzen werde, weil ich geschirrspülmaschinen eklig finde). in einem haus mit garten, mit einer winzig kleinen schwarzen katze, die uns bei der besichtigung laut mauzend im flur begrüßt hatte.
"diese wohnung ist wie für dich gemacht", hatte mein mann sofort gesagt und mich gedrängt, die risiken einer höheren miete für das klare plus an komfort auf mich zu nehmen.
zweimal war ich zum vermieter geladen worden. lebenslauf, einkünfte, steuererklärung, schufa, vermieterbescheinigung. und jede menge persönlicher fragen.
ich habe tatsächlich überzeugt.
heute durfte ich außerdem das objekt besuchen. ich habe schweigen, auseinandersetzung und allergrößten unfrieden mit der gespielin hinter mir, momente, in denen ich am liebsten aufgegeben hätte, weil ich hass und abneigung so schwer ertrage. ich habe es ausgehalten, ohne selbst zu hassen, was das wertvollste überhaupt ist. nun haben wir einen frostigen waffenstillstand von fragwürdiger haltbarkeit, aber:
es ist ein waffenstillstand.
ich erzähle dem objekt von der bewerbung um die wohnung.
"du... hast... gewonnen", sagt es mit so viel ehrlicher anerkennung, wie ich sie von keiner zweiten person kenne.
so viel wurde gewonnen. so viel. ja.
unter anderem, dass diese warmen hände mit den immer blasser werdenden sommersprossen nun doch wieder die meinen halten.
"ich... du.... bin immer noch... auf dieser... seite. und auf der anderen... zerrissen", sagt das objekt mühsam.
"das herz fragt nicht, welche oder wie viele menschen es lieben darf", antworte ich, "genieße es einfach. es ist ein so großes geschenk."
das objekt findet mich sehr weise.
"ich... möchte... dass du... immer.... zu mir... kommen kannst", stammelt es.
"ich werde nie aus freien stücken nicht mehr zu dir kommen", versichere ich ihm.
als ich später durch sturm und nacht und regen gehe, um aus dem gottverlassenen landstrich in richtung stadt zu kommen, ruht meine seele in einer bauschigen wolke aus großer dankbarkeit und stillem glück.
ich habe gewonnen.
wir werden sehen, wie lange es mich trägt.
heute kam die zusage für meine neue wohnung im noblen westen. größer. frisch renoviert. mit einbauküche und vollkommen dekadenter geschirrspülmaschine (die ich vermutlich nie benutzen werde, weil ich geschirrspülmaschinen eklig finde). in einem haus mit garten, mit einer winzig kleinen schwarzen katze, die uns bei der besichtigung laut mauzend im flur begrüßt hatte.
"diese wohnung ist wie für dich gemacht", hatte mein mann sofort gesagt und mich gedrängt, die risiken einer höheren miete für das klare plus an komfort auf mich zu nehmen.
zweimal war ich zum vermieter geladen worden. lebenslauf, einkünfte, steuererklärung, schufa, vermieterbescheinigung. und jede menge persönlicher fragen.
ich habe tatsächlich überzeugt.
heute durfte ich außerdem das objekt besuchen. ich habe schweigen, auseinandersetzung und allergrößten unfrieden mit der gespielin hinter mir, momente, in denen ich am liebsten aufgegeben hätte, weil ich hass und abneigung so schwer ertrage. ich habe es ausgehalten, ohne selbst zu hassen, was das wertvollste überhaupt ist. nun haben wir einen frostigen waffenstillstand von fragwürdiger haltbarkeit, aber:
es ist ein waffenstillstand.
ich erzähle dem objekt von der bewerbung um die wohnung.
"du... hast... gewonnen", sagt es mit so viel ehrlicher anerkennung, wie ich sie von keiner zweiten person kenne.
so viel wurde gewonnen. so viel. ja.
unter anderem, dass diese warmen hände mit den immer blasser werdenden sommersprossen nun doch wieder die meinen halten.
"ich... du.... bin immer noch... auf dieser... seite. und auf der anderen... zerrissen", sagt das objekt mühsam.
"das herz fragt nicht, welche oder wie viele menschen es lieben darf", antworte ich, "genieße es einfach. es ist ein so großes geschenk."
das objekt findet mich sehr weise.
"ich... möchte... dass du... immer.... zu mir... kommen kannst", stammelt es.
"ich werde nie aus freien stücken nicht mehr zu dir kommen", versichere ich ihm.
als ich später durch sturm und nacht und regen gehe, um aus dem gottverlassenen landstrich in richtung stadt zu kommen, ruht meine seele in einer bauschigen wolke aus großer dankbarkeit und stillem glück.
ich habe gewonnen.
wir werden sehen, wie lange es mich trägt.
Donnerstag, 14. März 2019
drogenparadies penny-markt
ich kaufe bei penny ein. wie immer sammeln sich in meinem korb waren im wert von rund 20 euro.
auf dem weg zur kasse finde ich einen pfandbon auf dem boden.
dann noch einen.
und noch einen.
ich sehe mich vorsichtig um, ob jemand die bons vielleicht verloren hat, doch ich bin fast alleine im laden. selber schuld, wer da seine bons achtlos durch die gegend schmeißt. also gehe ich zur kasse und lege meine waren aufs band.
an der kasse sitzt eine kassiererin mit langen grauen haaren, die mich sehr an eine frühere kollegin erinnert, die ich sehr mochte. sie strahlt dieselbe souveräne freundlichkeit aus, als sie meine waren über den scanner zieht und dann die pfandbons abzieht. drei euro und ein paar cent sind alles, was ich für meinen wochenendeinkauf bezahlen muss.
als ich alles artig in meiner tasche deponiert habe, meinte die kassiererin, ich solle mal warten, sie habe noch etwas für mich. etwas, womit ich bestimmt etwas anfangen könne! und sie überreicht mir eine blaue plastiktüte mit eher leichtem inhalt.
ich öffne die tüte und werfe einen blick hinein. mir stockt der atem: da drin befinden sich - in ordentliche klarsichtbeutel verpackt - verschiedene sorten gras. ich schätze den wert spontan auf mehrere tausend euro. zudem vorgedrehte, ordentlich einzeln in folie eingeschweißte joints in ultralangen cones.
das sei liegengeblieben, meint die kassiererin, und sie dachte, das sei doch was für mich.
ich freue mich riesig über das wahnsinnige geschenk und denke keine sekunde darüber nach, ob mir gleich irgendwelche fiesen dealer auf den fersen sitzen werden. stattdessen nehme meine bettdecke, die ich aus irgendwelchen gründen bei mir habe und mache mich für ein schläfchen auf dem kassenband lang.
dann wache ich leider auf.
eins steht fest: ich muss heute unbedingt bei penny einkaufen!
auf dem weg zur kasse finde ich einen pfandbon auf dem boden.
dann noch einen.
und noch einen.
ich sehe mich vorsichtig um, ob jemand die bons vielleicht verloren hat, doch ich bin fast alleine im laden. selber schuld, wer da seine bons achtlos durch die gegend schmeißt. also gehe ich zur kasse und lege meine waren aufs band.
an der kasse sitzt eine kassiererin mit langen grauen haaren, die mich sehr an eine frühere kollegin erinnert, die ich sehr mochte. sie strahlt dieselbe souveräne freundlichkeit aus, als sie meine waren über den scanner zieht und dann die pfandbons abzieht. drei euro und ein paar cent sind alles, was ich für meinen wochenendeinkauf bezahlen muss.
als ich alles artig in meiner tasche deponiert habe, meinte die kassiererin, ich solle mal warten, sie habe noch etwas für mich. etwas, womit ich bestimmt etwas anfangen könne! und sie überreicht mir eine blaue plastiktüte mit eher leichtem inhalt.
ich öffne die tüte und werfe einen blick hinein. mir stockt der atem: da drin befinden sich - in ordentliche klarsichtbeutel verpackt - verschiedene sorten gras. ich schätze den wert spontan auf mehrere tausend euro. zudem vorgedrehte, ordentlich einzeln in folie eingeschweißte joints in ultralangen cones.
das sei liegengeblieben, meint die kassiererin, und sie dachte, das sei doch was für mich.
ich freue mich riesig über das wahnsinnige geschenk und denke keine sekunde darüber nach, ob mir gleich irgendwelche fiesen dealer auf den fersen sitzen werden. stattdessen nehme meine bettdecke, die ich aus irgendwelchen gründen bei mir habe und mache mich für ein schläfchen auf dem kassenband lang.
dann wache ich leider auf.
eins steht fest: ich muss heute unbedingt bei penny einkaufen!
Sonntag, 10. März 2019
der kleine merkur
statt auszugehen beschließen der luxus-mann und ich, den samstagabend in luxus-hausen zu verbringen. ich kuschle mich im bett an den warmen, wohlriechenden körper meines mannes, dann gucken wir eine weltraum-doku über merkur, unseren kleinen, sonnennächsten planeten.
eine wissenschaftlerin erklärt, dass merkur über einen ungewöhnlich großen kern und einen extrem dünnen mantel verfügt. das kommt davon, dass merkur offenbar einmal mit einem großen himmelskörper kollidiert war, wobei ein beachtlicher teil seines mantels abgesprengt wurde. auch sonst sei merkur nicht gerade von katastrophen verschont geblieben: unzählige meteoriten haben seine oberfläche im laufe der jahrmilliarden getroffen und tiefe spuren hinterlassen.
da stupst mich der luxus-mann an und sagt mit geradezu ungewohnter zärtlichkeit in der stimme:
"du bist auch son kleiner merkur, was?"
eine wissenschaftlerin erklärt, dass merkur über einen ungewöhnlich großen kern und einen extrem dünnen mantel verfügt. das kommt davon, dass merkur offenbar einmal mit einem großen himmelskörper kollidiert war, wobei ein beachtlicher teil seines mantels abgesprengt wurde. auch sonst sei merkur nicht gerade von katastrophen verschont geblieben: unzählige meteoriten haben seine oberfläche im laufe der jahrmilliarden getroffen und tiefe spuren hinterlassen.
da stupst mich der luxus-mann an und sagt mit geradezu ungewohnter zärtlichkeit in der stimme:
"du bist auch son kleiner merkur, was?"
Donnerstag, 7. März 2019
die welt ohne geheimnisse
... wäre langweilig und leer.
im schlaf spüre ich dich, träume dich: wir beide, nackt unter der dusche. staunend, wie das wasser an uns herabrinnt, wie sich unsere körper berühren.
die innere zwiesprache voller verbundenheit: wie ich dich erkenne. und du mich.
ja, vielleicht gibt es einen gott oder das göttliche.
und du bist meine offenbarung, die mich dies empfinden und empfangen lässt.
im schlaf spüre ich dich, träume dich: wir beide, nackt unter der dusche. staunend, wie das wasser an uns herabrinnt, wie sich unsere körper berühren.
die innere zwiesprache voller verbundenheit: wie ich dich erkenne. und du mich.
ja, vielleicht gibt es einen gott oder das göttliche.
und du bist meine offenbarung, die mich dies empfinden und empfangen lässt.
Sonntag, 3. März 2019
verschlüsseltes
der luxus-mann, der beste luxus-kumpel und meine wenigkeit machen den kiez unsicher. gegen vier ist der luxus-mann nach einigen bieren, weinen, schnäpsen und zwei cola-rum so betrunken, dass er auf dem barhocker einnickt. ich plädiere für aufbruch.
nach einem langen und schwankungsreichen heimweg stehen wir vor der haustür. der luxus-mann zieht den schlüssel aus der tasche und beginnt, auf das schlüsselloch zu zielen. nach mehreren anläufen öffnet sich der sesam.
"der mann... musschnellll.... schlaaaaafn", lallt der luxus-mann. "unnn... pieschn."
"dann mach hinne", sage ich, denn ich bin erschöpft und ausgekühlt.
doch das ist leichter gesagt als getan.
"iccchhhh... krieg den schlüssssl.... nichme... raussss", schwankt der luxus-mann und zerrt am schlüssel, der immer noch im schloss steckt.
"mann! was hast du gemacht", sage ich ungeduldig, schiebe den luxus-mann aus dem weg und nehme mich des schlüsselproblems an, da ich der festen überzeugung bin, dass der luxus-mann einfach viel zu hacke ist und nichts mehr rallt.
leider stimmt, was der luxus-mann festgestellt hat: der schlüssel steckt fest. ich versuche es erst mit behutsamer fummelei, dann mit roher gewalt, doch der schlüssel scheint sich im zylinder verkantet zu haben.
"scheiße", sage ich. "wir brauchen nen schlüsseldienst."
"neeeee", lallt der luxus-mann. "lassssunsss... hochgehn. ichhh musss... pieschn. un... schlafn."
"du kannst aber nicht die wohnung, mein schatz", sage ich. "weil dein haustürschlüssel ja gleichzeitig dein wohnungsschlüssel ist. wie willst du ohne den jetzt in die wohnung kommen?"
der luxus-mann guckt konsterniert und wird sich erst jetzt des vollen ausmaßes der katastrophe bewusst.
"achhhhh... fuck!"
"ich ruf nen schlüsseldienst", sage ich und zücke das handy.
"neee!" wehrt der luxus-mann ab. "dasssinnn... allessss... betrüga! dasss.... kostet!"
"dann brauchen wir jemanden, der einen zweitschlüssel von dir hat. dein sohn?"
"ja! genau", der luxus-mann sucht sein handy. "ich ruf den an."
"hoffentlich war der auch auf piste und schläft noch nicht."
"weißichhh.... nich...."
leidergottes geht der luxus-sohn nicht ans handy.
"mist", sage ich. "ruf doch mal seine mutter an. vielleicht wacht die auf und kann ihn wecken gehen."
"gute idee", findet der luxus-mann und wählt die nummer der kindsmutter.
jedoch ist auch dieses manöver nicht von erfolg gekrönt.
"wassn nu", fragt der luxus-mann verzweifelt. "ichhhh... mussspieschn."
"dann geh halt eben in die büsche. wird schon grad keiner gucken."
"hmmmhmm."
der luxus-mann entfernt sich ganze zwei schritte und pisst einfach stumpf an die fassade.
"jetzt denk mal scharf nach", fordere ich den luxus-mann dann auf. "wer hat noch einen schlüssel von dir? einer der nachbarn? jemand von deinen freunden?"
"ja! der michi!" ruft der luxus-mann erleichtert.
"prima, dann rufst du den jetzt an."
"abba.... dea schlääffff."
"entweder wir kriegen den wach oder schlüsseldienst", schmettere ich die luxus-bedenken ab.
und oh wunder, michi geht tatsächlich an einem sonntagmorgen um halb sechs ans telefon. allerdings nicht in hamburg, sondern auf der insel rügen, wo michi gerade mit seiner family urlaub macht.
"son kack", murmelt der luxus-mann, als er aufgelegt hat.
er sinkt auf die treppe vor dem haus und macht die augen zu.
"nich einschlafen jetzt!", stupse ich ihn wach. "ruf doch noch mal bei deinem sohn und deiner ex an. vielleicht wacht ja doch einer von beiden auf."
und oh wunder nummer zwei, nach gefühlt zehn mal anrufen nimmt der sohnemann verschlafen ab.
"hi, hier issss... dein papa", lallt der luxus-mann ins telefon und gibt dann das handy lieber an mich weiter, weil das artikulieren mit zunehmender müdigkeit immer schwieriger wird.
es gelingt mir, den luxus-sohnemann dazu zu bewegen, vorbeizukommen und uns aufzuschließen.
als er 20 minuten später aufkreuzt, ist er verschlafen und grummelig.
"ich hätte noch bis sieben schlafen können", beschwert er sich.
"wieso, heute ist doch sonntag."
"ich muss heute arbeiten! ich muss um acht im studio sein."
auch das noch. wie peinlich.
doch der luxus-sohn ist unsere rettung.
um viertel nach sechs uhr morgens sind wir endlich in der wohnung. ich bin vollkommen ausgefroren und mache mir gedanken.
"was machen wir jetzt mit dem schlüssel, der da unten steckt? was, wenn deine nachbarn denken, dass sie nicht mehr reinkommen? oder wenn jemand das merkt und die chance nutzt, um einzubrechen? sollten wir nicht deinen vermieter anrufen?" schlage ich vor.
"miregal", sagt mein verantwortungsvoller mann, plumpst in klamotten aufs bett und schnarcht nach zwei sekunden.
höflichkeitskeitshalber schreibe ich noch einen zettel für die nachbarn und hänge ihn in den hausflur. dann endlich krabble ich zu meinem alkohol ausdünstenden mann ins bett und falle in einen äschernen, unruhigen schlaf, während ich irgendwas von nicht funktionierender technik träume.
nach einem langen und schwankungsreichen heimweg stehen wir vor der haustür. der luxus-mann zieht den schlüssel aus der tasche und beginnt, auf das schlüsselloch zu zielen. nach mehreren anläufen öffnet sich der sesam.
"der mann... musschnellll.... schlaaaaafn", lallt der luxus-mann. "unnn... pieschn."
"dann mach hinne", sage ich, denn ich bin erschöpft und ausgekühlt.
doch das ist leichter gesagt als getan.
"iccchhhh... krieg den schlüssssl.... nichme... raussss", schwankt der luxus-mann und zerrt am schlüssel, der immer noch im schloss steckt.
"mann! was hast du gemacht", sage ich ungeduldig, schiebe den luxus-mann aus dem weg und nehme mich des schlüsselproblems an, da ich der festen überzeugung bin, dass der luxus-mann einfach viel zu hacke ist und nichts mehr rallt.
leider stimmt, was der luxus-mann festgestellt hat: der schlüssel steckt fest. ich versuche es erst mit behutsamer fummelei, dann mit roher gewalt, doch der schlüssel scheint sich im zylinder verkantet zu haben.
"scheiße", sage ich. "wir brauchen nen schlüsseldienst."
"neeeee", lallt der luxus-mann. "lassssunsss... hochgehn. ichhh musss... pieschn. un... schlafn."
"du kannst aber nicht die wohnung, mein schatz", sage ich. "weil dein haustürschlüssel ja gleichzeitig dein wohnungsschlüssel ist. wie willst du ohne den jetzt in die wohnung kommen?"
der luxus-mann guckt konsterniert und wird sich erst jetzt des vollen ausmaßes der katastrophe bewusst.
"achhhhh... fuck!"
"ich ruf nen schlüsseldienst", sage ich und zücke das handy.
"neee!" wehrt der luxus-mann ab. "dasssinnn... allessss... betrüga! dasss.... kostet!"
"dann brauchen wir jemanden, der einen zweitschlüssel von dir hat. dein sohn?"
"ja! genau", der luxus-mann sucht sein handy. "ich ruf den an."
"hoffentlich war der auch auf piste und schläft noch nicht."
"weißichhh.... nich...."
leidergottes geht der luxus-sohn nicht ans handy.
"mist", sage ich. "ruf doch mal seine mutter an. vielleicht wacht die auf und kann ihn wecken gehen."
"gute idee", findet der luxus-mann und wählt die nummer der kindsmutter.
jedoch ist auch dieses manöver nicht von erfolg gekrönt.
"wassn nu", fragt der luxus-mann verzweifelt. "ichhhh... mussspieschn."
"dann geh halt eben in die büsche. wird schon grad keiner gucken."
"hmmmhmm."
der luxus-mann entfernt sich ganze zwei schritte und pisst einfach stumpf an die fassade.
"jetzt denk mal scharf nach", fordere ich den luxus-mann dann auf. "wer hat noch einen schlüssel von dir? einer der nachbarn? jemand von deinen freunden?"
"ja! der michi!" ruft der luxus-mann erleichtert.
"prima, dann rufst du den jetzt an."
"abba.... dea schlääffff."
"entweder wir kriegen den wach oder schlüsseldienst", schmettere ich die luxus-bedenken ab.
und oh wunder, michi geht tatsächlich an einem sonntagmorgen um halb sechs ans telefon. allerdings nicht in hamburg, sondern auf der insel rügen, wo michi gerade mit seiner family urlaub macht.
"son kack", murmelt der luxus-mann, als er aufgelegt hat.
er sinkt auf die treppe vor dem haus und macht die augen zu.
"nich einschlafen jetzt!", stupse ich ihn wach. "ruf doch noch mal bei deinem sohn und deiner ex an. vielleicht wacht ja doch einer von beiden auf."
und oh wunder nummer zwei, nach gefühlt zehn mal anrufen nimmt der sohnemann verschlafen ab.
"hi, hier issss... dein papa", lallt der luxus-mann ins telefon und gibt dann das handy lieber an mich weiter, weil das artikulieren mit zunehmender müdigkeit immer schwieriger wird.
es gelingt mir, den luxus-sohnemann dazu zu bewegen, vorbeizukommen und uns aufzuschließen.
als er 20 minuten später aufkreuzt, ist er verschlafen und grummelig.
"ich hätte noch bis sieben schlafen können", beschwert er sich.
"wieso, heute ist doch sonntag."
"ich muss heute arbeiten! ich muss um acht im studio sein."
auch das noch. wie peinlich.
doch der luxus-sohn ist unsere rettung.
um viertel nach sechs uhr morgens sind wir endlich in der wohnung. ich bin vollkommen ausgefroren und mache mir gedanken.
"was machen wir jetzt mit dem schlüssel, der da unten steckt? was, wenn deine nachbarn denken, dass sie nicht mehr reinkommen? oder wenn jemand das merkt und die chance nutzt, um einzubrechen? sollten wir nicht deinen vermieter anrufen?" schlage ich vor.
"miregal", sagt mein verantwortungsvoller mann, plumpst in klamotten aufs bett und schnarcht nach zwei sekunden.
höflichkeitskeitshalber schreibe ich noch einen zettel für die nachbarn und hänge ihn in den hausflur. dann endlich krabble ich zu meinem alkohol ausdünstenden mann ins bett und falle in einen äschernen, unruhigen schlaf, während ich irgendwas von nicht funktionierender technik träume.
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