Donnerstag, 21. November 2024

der pädo-zwerg und andere liebe onkels

dass ich als weibliches wesen sexualisiert werde und dass sexuelle handlungen auch ohne mein einverständnis an mir vorgenommen werden können, musste ich frühzeitig lernen. so etwa in der zweiten klasse. entsprechend adleraugenmäßig schaue ich hin, wenn sich vermeintlich liebe onkels jungen mädchen nähern. 

so trug es sich zu, als wir kürzlich auf einer hausparty waren. eine mutti aus der nachbarschaft hatte zu ihrem ehrentag freunde, kollegen und auch uns eingeladen. vaddi machte den grillmeister, die beiden töchter - 12 und 13 - mimten die djanes des abends. 

nennen wir besagten nachwuchs mal giselle und gisela. sehr hübsche, gut entwickelte und recht selbstbewusste mädchen, die sich mit knappen tops, knallengen jeans und ordentlich make-up für den abend maximal aufgebrezelt hatten. sehr zum entzücken der männlichen gäste.

"holla die waldfee", sagte auch der luxus-mann, als giselle an ihm vorbeischwirrte. "die ist ja ein echter burner!"
"interessante art, mit der du kinder betrachtest", sagte ich spitz.
"die wirkt sehr erwachsen, finde ich... bekommt auch schon richtig dekolleté."
"interessant, auf welche körperteile du bei kindern achtest. das mädchen ist zwei jahre jünger als deine eigene tochter!"
"ich sag ja nur."
"nein, du sexualisierst."
"ganz ehrlich, ich würde die niemals anfassen oder bedrängen oder sowas! noch nicht mal, wenn sie das unbedingt wollte."
"glaub ich dir. aber deine art und weise der betrachtung ist sexistisch."
"wenn die sich so lolitamäßig zurechtmacht!"
"dann legt sie es wohl darauf an, oder wie? echt armselige denke. da hätte ich von dir als vater was anderes erwartet."
 
nach diesem disput war die stimmung deutlich angeknackst. sie wurde auch nicht besser, als der luxus-mann eine hübsche blonde fremde anflirtete und ich mich von einem schleimigen unternehmensboss im dreireiher beschwatzen ließ, im hinterzimmer billard zu spielen. der gnomige kerl bejubelte meine mäßigen manöver jovial mit "eiskalt eingelocht!" und schleppte kichernd ein glas sekt nach dem anderen an.

doch zurück zu giselle und gisela. das gegenüber des badezimmers gelegene wohnzimmer war für den abend freigeräumt und zur tanzfläche umfunktioniert. da ich wegen der sekt-druckbefüllung dauernd pinkeln rannte, entging mir somit nicht, dass giselle dort ihre hüften schwang, während die etwas zurückhaltendere gisela die turntables, also spotify, managte. neben giselle tanzte sehr ausdauernd und auf tuchfühlung ein herr mit hornbrille, der alterstechnisch mindestens ihr vater hätte sein können. ich bemerkte seinen ungezügelt gierigen blick, der den zierlichen mädchenkörper förmlich auszog, und auch sein schon vor lauter seibern vollkommen außer kontrolle geratenes grinsen.

vor der toilette stieß ich mit dem luxus-mann zusammen, dessen gespräch mit der blonden offenbar beendet war. 
"hast du den typ gesehen", platzte er sofort heraus.
"welchen?"
"na, hier, dieser alte kerl mit der brille, der an giselle dran ist! total widerlich, ein junges mädchen derart anzutanzen!"
"ist mir auch aufgefallen. echt abstoßend."
"ich überlege die ganze zeit, ob man das der mutter sagen muss", fand der luxus-mann.
"holla die waldfee", erwiderte ich sarkastisch. "in welcher nische hast du denn dein verantwortungsgefühl wiedergefunden?"
 "ja, ich weiß, das vorhin war ein bisschen daneben."
"ziemlich daneben."
"von mir aus. hast du spaß mit papa schlumpf?"
"geht so. und du, bei barbie abgeblitzt?"
"die fand ich wirklich heiß. aber auch etwas jung."
"ich bin untröstlich. dann muss ich papa schlumpf wohl ziehen lassen und wieder mit dir altem langweiler nachhause."
"ey! ich kneif dich gleich."
"hol mal lieber was zu trinken. und danach spielen wir hier ein bisschen sittenwächter, okay?"
 
zurück im wohnzimmer tanzte der typ immer noch ekstatisch mit giselle. seine hände fuchtelten wenige zentimeter über ihren hüften durch die luft und sein becken reckte sich bedrohlich dem ihrem entgegen. ich starrte ihn an, bis er merkte, dass ich ihn anstarrte. daraufhin vergrößerte er den abstand zu giselle und unterbrach die begattungsartigen bewegungen, die er mit seinem unterleib vollführt hatte.
"er hats geschnallt", sagte der luxus-mann neben mir in mein ohr.
"wenn ich mich umdrehe, geht er bestimmt gleich wieder voll ab", schätzte ich die lage ein.

doch dann begab sich der ekeltyp auf toilette. als er zurückkam und wieder auf giselle zusteuern wollte, ergriff der luxus-mann seine chance, sprach ihn an und verwickelte ihn in ein gespräch. ich sah eine weile zu, dann beschloss ich, um rückfällen vorzubeugen, giselle besser jenseits der tanzfläche zu beschäftigen. ich fragte sie, ob alles ok sei und ob sie nicht ihre schwester ablösen und etwas anderes auflegen wolle. vielleicht etwas weniger kuschliges, mit schnelleren beats.
 
die selbstbewusste giselle wirkte oberflächlich aufgeräumt und unbekümmert, merkte jedoch an, dass sie ihren tanzpartner ziemlich weird fand. da sie ohnehin nicht mit giselas dj-programm einverstanden war, drängte sie richtung spotify-zentrale. daraufhin entspann sich ein immer lauter werdender streit der beiden schwestern, der damit endete, dass giselle wutentbrannt die treppen hinaufstürmte und türeschmetternd in ihrem zimmer verschwand. god bless you, puberty.

kurz darauf kam der luxus-mann auf mich zu.
"konntest du unseren speziellen freund auf seine erotische darbietung ansprechen?" fragte ich.
"ich habe ihn gefragt, ob er das nicht selber schräg findet, eine zwölfjährige auf so eine art anzutanzen. er hat sich natürlich rausgeredet, vonwegen, das sei doch nur spaß gewesen."
"super, hauptsache nicht reflektieren und keine verantwortung übernehmen."
"er hat jedenfalls schnell abgelenkt und ich musste mir dann ewigkeiten irgendwas todlangweiliges über programmieren und it-kack anhören."
 
"wo ist giselle denn jetzt?" wollte der luxus-mann dann wissen.
"in ihrem zimmer. sieht nicht so aus, als wolle sie sich noch mal unters volk mischen. die hat sich vorhin total mit ihrer schwester gezofft."
"dann ist ja gut."
"sollen wir das jetzt so auf sich beruhen lassen?" ich linste richtung ekeltyp, der sich nun am buffet hungrig würste in den gierschlund schob.
"ich weiß nicht. ich glaube, ich werde das der mutter bei gelegenheit mal erzählen. vielleicht nicht heute auf der eigenen geburtstagsparty. aber ich seh die ja öfter mal auf der straße."
 
ich grinste vor mich hin:
"so langsam wirst du wieder der mann, den ich liebe."
"ich hoffe doch. ich bin nämlich kein sabbernder pädo-zwerg!"
"aber ein alter weißer boomer mit manchmal total chauvinistischer weltanschauung."
"danke, das kann ich jetzt noch nicht mal dementieren."
"tröste dich, mein schatz. selbsterkenntnis ist der erste weg zur besserung."

Dienstag, 12. November 2024

herzensangelegenheiten

da eine verlängerte qt-zeit bis auf einen plötzlich herztod weiter keine beschwerden verursacht, habe ich mich eigentlich ganz gut an die sache gewöhnt. ich denke nicht mehr viel daran. vermutlich ist so eine erkrankung auch besser als langsam einen krebstod zu sterben. im ernstfall erledigt es sich schnell und verspricht keine großen qualen. doch meine hausärztin sieht das ein wenig anders. infolgedessen war ich nun inzwischen bei drei kardiologen.

kardiologin nummer eins befragte mich zu meinen ernährungsgewohnheiten und meinte sodann, dass ich als vegetarierin vermutlich einfach zu wenig tierisches eiweiß zu mir nähme. ich soll also von jetzt an viel fleisch essen. das sei wichtig für ein gesundes herz. (deshalb haben wohl auch alle vegetarier herzprobleme und alle fleischesser sind pumperlgesund.)

kardiologe nummer zwei schaute mich von oben bis unten herablassend an und mehrfach naserümpfend auf seine rolex, während ich mein problem und das anliegen meiner hausärztin schilderte. dann teilte er mir schnöde mit, er persönlich halte die erkrankung schlichtweg für überbewertet. ich sollte ruhig alle medikamente nehmen, wie ich lustig sei und auch gerne alkohol trinken. und falls ich mir sorgen machen würde, könne ich ja beim hausarzt ein ekg machen. oder auch nicht, ganz wie mir beliebte. und tschüß.

kardiologin nummer drei wirkte zunächst sehr verständnisvoll und gab sich bei der anamnese gründlich. sie machte ohne umschweife ein langzeit-ekg. ich war darüber äußerst erfreut, denn so würde man nun hoffentlich endlich mal sehen, welche schwankungen mein qt-intervall im tages- und nachtverlauf so hatte und wie meine chancen auf ein längerfristiges überleben insgesamt standen. 

bei der befundbesprechung teilte mir die kardiologin dann allerdings mit, dass man mit einem langzeit-ekg das qt-intervall gar nicht messen könne. warum ich denn dann das ganze gemacht hätte, fragte ich. ja, äh, nun... das sei doch gut, denn so wisse man jetzt, dass ich keine anderweitigen herzrhythmusstörungen habe, denn das langzeit-ekg sei ohne befund. 

ich fragte, was ich nun mit dem verlängerten qt-intervall machen solle, wegen dem ich schließlich gekommen sei. ob ich medikamente bräuchte oder einen defi, ob ich etwas bestimmtes tun oder auch nicht tun solle (wie zum beispiel unmengen fleisch essen oder literweise alkohol trinken und dazu psychopharmaka reinballern wie von den anderen superspezialisten angeraten). ja, äh, ähm, keine ahnung. das solle gern einfach meine hausärztin entscheiden. welche mich genau deshalb wiederholt zum kardiologen überwiesen hatte, weil sie als wald- und wiesendoktorin das eben nicht alleine entscheiden wollte.

nach drei derart dämlichen kardiologen ist allerdings nun auch schluss für mich. entweder das herz macht noch ein weilchen mit - oder eben nicht. soeben hat es brav eine vollnarkose durchgeklopft, worauf ich etwas stolz bin. nicht auf einem gynäkologischen stuhl mit weit gespreizten schenkeln und nacktem unterleib abzunippeln, während einem der gyn in der gebärmutter herumstochert, das ist doch eine schöne sache. übrigens würde ich auch ungern beim kacken sterben, was ja leider einigen leuten passiert, sogar berühmten, wie man sieht.

und was sind ihre lieblings-todesarten? 


Freitag, 8. November 2024

potenzierter pessimismus

seitdem sich die amis dafür entschieden haben, ihr land von einem geisteskranken, verurteilten sexualverbrecher anstatt von einer frau leiten zu lassen (glückwunsch zu diesem ausmaß an machismus), können wir noch pessimistischer in die welt blicken als zuvor.

einzig erfreulich ist, dass olaf sich mit dreijähriger verspätung zum rauschschmiss des eitlen chrischi durchgerungen hat. die formulierung seiner erklärung hatte etwas arschtrittmäßiges, was mich persönlich kurzfristig sehr erheiterte, da ich mich unendlich oft über chrischis schleimige selbstverliebtheit geärgert hatte. leider nutzt dieser kleine moment der heiterkeit natürlich gar nichts, wenn deutschland 2025 sein viertes reich wählen und seinen finalen rückschritt ins geistige und gesellschaftliche mittelalter nehmen wird. dann haben wir vielleicht endlich auch bald verhältnisse wie diese, nur halt ideologisch ein wenig anders verbrämt.

mit den wahlen in den usa hat sich auch mein auswanderungsziel nummer eins erledigt. und das macht alles schwierig. es gibt inzwischen kaum ein land, in dem man noch leben will. ich liebäugle nach wie vor ein wenig mit neuseeland, war allerdings noch nie dort und werde mir gemütlichen urlaub zwecks antesten von land, klima und leuten ab sofort nicht mehr leisten können. springen oder nicht springen, das ist hier die frage, und ein rückflugticket gibt es wenn dann nicht.

ich hadere mit meiner feigheit, die ich früher nicht kannte. vor 15 oder 20 jahren hatte ich zwar ähnlich wenig sicherheiten, aber ich glaubte bombenfest an meine intuition und mein konzept der universellen menschenliebe. beides ist passé. mein vollumfänglicher griff ins klo hinsichtlich des wechsels nach kackstadt hat mich diesbezüglich entkernt. in kackstadt sitze ich freudlos-ängstlich fest, seitdem ich 2008 so naiv war, mich einer von vornherein zum scheitern verurteilten beziehung auszuliefern und zugleich einen fatalen karriereweg in eine total schwachsinnige scheißbranche einzuschlagen. zwei folgenreiche fehlentscheidungen, die mich nachhaltig belasten - zumal sich eine davon bis heute nicht korrigieren ließ. das nimmt mir den mumm für weitere tollkühne entschlüsse wie: könnte ich in einem land fuß fassen, indem ich nichts und niemanden kenne und vermutlich noch viel geringere berufliche chancen habe?

zur feigheit gesellt sich rasch der selbsthass: warum war ich immer zu dämlich für einen naturwissenschaftlichen beruf? warum habe ich nicht die seelische kraft, um wenigstens krankenpflegerin oder lehrerin zu sein oder einem anderen systemrelevanten ausbeuter-job nachzugehen? wie in aller welt habe ich mich bloß zu so einem nutzlosen stück scheiße ohne jeden gesellschaftlichen wert und ohne jegliches interesses an der mehrheit der menschheit (& vice versa) entwickelt? ein bissl schöngeisterei und eine mittelmäßige wortschöpfungsbegabung reichen nun mal leider nicht aus, um zu überleben. jedenfalls nicht, wenn man nicht an grenzenloser selbstüberschätzung leidet und sich seinen weg nach oben erdreistet und erdummschwätzt wie manch andere.

das alles macht mich sehr müde: keinen sinn zu sehen. keine herausforderung zu spüren. keine verbundenheit zu fühlen. währenddessen anderen dabei zuzusehen, wie sie mit ihrer skrupellosen gier und ihrer lächerlichen selbstdarstellerei alles zerstören, was einst der hoffnung wert war. einzig gut ist, dass ich keine kinder versorgen muss. die hätten dann vielleicht auch noch meine versager-gene geerbt. und ich dürfte ihnen letztlich ratlos beim scheitern und dem lamentieren darüber zugucken.

vielleicht sollte ich doch wieder medikamente nehmen. dann kann ich mir wenigstens einreden, dass dieser ganze krasse wahnsinn irgendwie normal so ist. 

grüße from se bottom of se serotoninloch.

Samstag, 2. November 2024

kalifat, hexenverbrennung und 1000-jähriges reich reloaded

 es kommt derzeit echt alles zusammen

das einzige, wofür ich noch bete, ist, dass all diese geisteskranken in zukunft lebenslänglich sicherheitsverwahrt werden. ich bin sicher, dass auch jesus dafür wäre. und mohammed. und gott und allah sowieso. und wahrscheinlich sogar frau holle, das schneewittchen und die hexe aus hänsel und gretel.

volkswagen oder der fisch stinkt vom kopf

trendwende verpennt, globalisierung und klimakrise ignoriert, bequem auf dicke vorstandsgehälter gebettet komatös geschlummert, kapitallokation vermasselt: weil der vw-vorstand aus einer riege von vollversagern besteht, sollen die angestellten jetzt den kopf hinhalten. so richtig pläne gibt es keine, eher drohungen. alles noch recht vage, des mittelschönen scheins wegen. und wegen der psychologie, weil das verbreiten von unsicherheit im zweifelsfall auch hübsch gefügig macht.

vor allem aber wird mächtig gejammert: 

- diese böse politik (also eigentlich der robert, der ist schon mal von vornherein an allem schuld)! 
- diese bösen e-autos (die chinesische mauer ist so hoch, da kann man als geistiger zwerg nicht drüberschauen und sehen, wie zukunft geht)! 
- diese schrecklichen energiepreise (die zwar jeder privathaushalt ebenfalls wuppen muss, aber so ein wichtigtuer-konzern ist natürlich ganz was anderes, nämlich viel viel wichtiger)! 
- und natürlich die schlimmen steuern (siehe klammer zuvor)!

jedes unternehmen trägt ein risiko. das nennt man auch unternehmerrisiko. wer das vergisst, hat in der führungsriege eines unternehmens nichts verloren. da darf es kein heimliches fallnetz geben: wer verkackt, geht. wer nicht geht, fliegt. und zwar mit arschtritt.

doch es ist inzwischen leider so en vogue wie widerlich: dieses unschuldsgetue. dieses grenzenlos unglaubwürdige überrascht-tun. diese selbststilisierung zum bedauernswerten opfer. dieses konsequente vermeiden von verantwortungsvollem handeln. verglichen mit dem vw-vorstand ist die ampel-koalition eine hocheffiziente, zielgerichtet agierende schnellmerker-elitetruppe mit kuschelneigung.

fest steht, es werden noch köpfe rollen. allerdings nicht die der schuldigen. zunächst sind die angestellten dran. danach wird noch der steuerzahler geschröpft. geht der plan auf, werden spätestens 2026 wieder vorstands-boni und dividenden erhöht. und noch ein schampus drauf gegossen, dass diese volksverarsche so reibungslos geklappt hat. so wie bei winterkorn, dessen angebliche gesundheitsprobleme eine verhandlung nicht mehr möglich machen. die masche kennt man schon von warburg-olearius, sie funktioniert vorzüglich. wengstens als übergangslösung bis zur verjährung.

lasst uns trinken auf eine glorreiche zukunft. also zumindest für unsere vorstandsversager.