Mittwoch, 4. September 2024

negativitissimus

am ersten september 1939 begann der zweite weltkrieg. irgendwie irritierend, dass dieses unrühmliche jubiläum mit den landtagswahlen in sachsen und thüringen zusammenfiel.

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moderne politik dient parteiübergreifend nicht mehr zum nachdenken und gestalten, sondern nur noch der unterhaltung. emotional-inhaltslose phrasen und lügen befriedigen dabei zweierlei: die sucht nach entertainment und die bequemlichkeit, in der persönlichen komfortzone verharren zu können.

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warum einem beim lesen der "welt" die ganze trostlosigkeit des deutschen journalismus bewusst wird.

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die jobsuche war erfolgreich. leider. es wird ein furchtbarer job, noch viel schlimmer als der alte: 50 % reisen, 50% präsenzarbeit, kein homeoffice, keine überstundenregelungen, ein gesetzliches minimum von urlaub, dumpinglohn. ich muss ihn annehmen. was bleibt mir schon anderes übrig? höchstens der strick, denn im marketing herrscht immerzu arbeitgebermarkt. 

geht niemals ins marketing, ich bitte euch! werdet lieber altenpfleger, da bleibt mehr würde - und auch nicht weniger geld übrig. (ich überlege mir das mit dem strick noch.)

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"es gibt echt nichts, was du nicht scheiße findest", sagt der mann manchmal anklagend. damit könnte er recht haben, denn meine enttäuschung ob der menschheit und der ganzen welt ist schier grenzenlos. "mit so einer grundlos dauerfröhlichen stinotante kämst du aber doch gar nicht klar", erwidere ich. womit ich recht haben könnte, gibt der mann zu. kleinste gemeinsame nenner sind so wertvoll!

4 Kommentare:

  1. "moderne politik dient parteiübergreifend nicht mehr zum nachdenken und gestalten, sondern nur noch der unterhaltung. emotional-inhaltslose phrasen und lügen befriedigen dabei zweierlei: die sucht nach entertainment und die bequemlichkeit, in der persönlichen komfortzone verharren zu können."

    ... hatte ich gerade jemandem in nem anderen Blog geantwortet: "... tja, was gibt es für die Besitzenden Schöneres, wenn ihnen der Pöbel die vermeintlichen Aufstiegschancen glaubt und sich ansonsten bar jeden Klassenbewusstseins gegenseitig das Leben schwer macht.

    Ich bin überzeugt, dass die deutsche Gesellschaft sich zur Zeit in genau dem Zustand befindet, den sich der Kapitalist immer gewünscht hat."

    Gruß
    Jens

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    1. da stimme ich zu. diese sprüche "du kannst alles sein und haben, was du willst" o.ä. sind einfach nur dämlich. klar setzt veränderung immer ein gewisses bemühen voraus, aber für diejenigen, die schwach fürs leben gerüstet sind (beginnend bei wenig bildung und geld im elternhaus), sind diese bemühungen oft so aufreibend, dass sie scheitern oder aufgeben. die wenigen, die trotzdem erfolgreich sind, hatten sehr oft einfach glück. was dann bisweilen mit kompetenz und fleiß verwechselt wird. ;-)

      auch wenn es uns global betrachtet ja nicht schlecht geht (hier fehlt vielen auch eine gewisse demut), werden die meisten der derzeit getroffenen politischen beschlüsse diesen zustand weiter zu verschlechtern. sprich, reiche eliten werden immer reicher, der rest guckt in die röhre. die - zu recht - wachsende unzufriedenheit damit wird einerseits durch konsum betäubt, anderseits durch politsche hohlphrasen, scheinprobleme und scheinlösungen unterdrückt.
      m.e. ist die parteienpolitik am ende, insbesondere da macht(erhalt) und eitelkeit die einzigen motivationen für politisches handeln darstellen. die frage nach der alternative ist auch eine frage der reformierbarkeit von demokratie.

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  2. "reformierbarkeit von demokratie"
    Da gibt es nur Scheißbeispiele, in denen immer der Begriff Diktatur/Militärdiktatur vorkommt.
    hashtag#weimarhitleradenauer
    hashtag#franco
    hashtag#argentinien
    hashtag#venezuela
    Eine Ausnahme war wohl Portugal.

    Gruß
    Jens

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    1. ich bin ja ein großer freund des politischen systems in der schweiz.

      klar ist kein system perfekt. aber hierzulande sieht man sehr klar, dass es am parteiensystem krankt: zu viele parteien, denen es jeweils alleinig um profilierung geht, verderben den brei. bzw. es wird überhaupt kein brei mehr gekocht, weil sich keiner mehr auf die zutaten einigen kann.
      entweder man reformiert das parteiensystem, oder man schafft parteien ab. stattdessen müssen sich politiker dann gemeinsam mit wissenschaftlern und experten anderer berufssparten (wichtig ist auch, den arbeiter zu repräsentieren!) in arbeitskreisen zusammensetzen, die begrenzte zeit existieren, um ein problem zu lösen wie bspw. rente oder klima. wird das problem gut gelöst, gibt es ein einen grundlohn und ggf. prämien. wird es schlecht gelöst, gibt es noch das minimum an entlohnung. wird es nicht gelöst, wird der arbeitskreis aufgelöst und es gibt kein geld für niemanden.

      außerdem würde ich jedem mitglied der politik social media verbieten. ;-)

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