münchen hat oktoberfest, hamburg hat hafengeburtstag. in beiden fällen handelt es sich um eine krankheit, bei der sich der bodensatz des massentourismus auf ausgewiesenen plätzen drängt und die schweißigen plautzen aneinanderreibt, um sich zu wurstbuden und bierausschank durchzuschubsen. zwischendurch werden die vollen blasen öffentlich entleert und abfall durch die gegend gefeuert, im takt zur billigen hintergrundbeschallung mit ein bisschen umpf-dada und hyper-hyper.
wer sich nicht gerade an den buden drängelt, um überteuerten billigfraß zu ergattern, glotzt mit zermalmter wurstmatsche in der stumpfen fresse umher und hofft, zwischen unzähligen köpfen und schultern einen blick auf ein paar schöne titten, pardon, schiffe zu erhaschen. ansonsten ist aber auch herzlich egal, was dort in ruß- und dieselschwangerer atmosphäre vor sich geht, solange man feist grinsend und gröhlend noch ein paar promille-selfies knipsen kann, für die sich - sobald in den social media veröffentlicht - dann andere fürchtlich fremdschämen können.
zuhause wird man erzählen, boah, ich war auf dem 9.347.235. hafengeburtstag, er war genauso toll wie letztes jahr, als es genau dasselbe gab, so ähnlich wie eben auch auf jeder schlechten kirmes oder dorf-feuerwehr-fest, nur eben mit mehr arschlöchern und arschgrabschern. und natürlich mit so einem perfekten feinstaub-hauptereignis am abend, das sich das ultranachhaltige, supergrüne und immer so wahnsinnig umweltbewusste hamburg nicht nehmen lässt.
Sieht so aus, als würde Deine Liebe zu Menschenmassen nur noch von Deiner Liebe zu Hamburg übertroffen.🤗
AntwortenLöschenI can relate.
messerscharfe analyse. ;-)
LöschenTake it, change it or leave it! Der Grund warum ich Hamburg niemals zu solchen Events besuche, nur morgens oder Abends unterwegs bin, an diesen Plätzen.
AntwortenLöschenHamburg hat so viel zu bieten und das kann wirklich schön sein.
Made my day!! Genau so ist es.
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