heimat beginnt da, wo die lichter von forchheim vorbeifliegen. ab diesem zeitpunkt steigt eine unbändige vorfreude in mir auf. ich drücke mir die nase am fenster platt, will nicht verpassen, wenn wir an erlangen vorbeirauschen, dem süßen studentenleben. beste jahre, vorbei, aber erlebt-gelebt. lebendig in meiner erinnerung, als wäre es erst letztes jahr, als wäre ich nur wenige monate weggewesen.
dann naht fürth heran, zuerst die schrebergärten im westen der stadt, im dunkeln kaum erkennbar, jetzt die mandel-lofts und einige sekunden später passieren wir den hell erleuchteten bahnhof, mein heimatbahnhof für sieben oder acht jahre, mein ankerpunkt zwischen job in nürnberg und studium in erlangen. wie ich diese kleine stadt geliebt habe, in der es an nichts fehlt, obwohl sie zugleich nichts übermäßig großartiges zu bieten hat, zumindest nicht für menschen, die superlativen brauchen.
ich bleibe in meinem abteil am fenster, bis wir am bahnsteig in nürnberg halten, weil ich die letzten minuten sekunden momente des ankommens auskosten will, dieses köstliche gefühl von geborgenheit und zuhause und glück, dieses bad in erinnerungen, die durchaus nicht ausnahmslos schön sind, die mich aber gemacht haben zu dem was ich bin: zu einer, die ankommen darf und will, auch wenn sie eine reisende bleibt.
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