wir sind den krieg im eigenen land nicht mehr gewohnt. darüber kann man sich freuen. doch es ist eine schlechte voraussetzung für das, was uns die kommenden jahrzehnte bevorsteht. schließlich werden uns im zuge des klimawandels ganze nationen an klimaflüchtingen überrennen. auch wenn ich immer sage, dass man schwächeren helfen sollte, wird sich dieses problem in der eskalationsstufe nur noch durch mauern, stacheldraht und großflächiges wegballern lösen lassen. also sofern die bundeswehr dazu fähig ist, haha. (ich vermute zudem stark, die ukraine wird uns nicht mit waffen und munition aushelfen.)
"ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man im 21. jahrhundert noch mit herkömmlicher artellerie oder raketen krieg führt", sagte der luxus-mann kurz vor dem ukraine-krieg. "also vielleicht noch in afrika oder im nahen osten, aber doch nicht hier in europa." er vermutete eher raffinierte cyber-angriffe, die stromnetze, wasserversorgung sowie transportmittel lahmlegen oder die software großer unternehmen hacken. insofern hat ihn der ukraine-krieg ob der rückständigkeit der kriegsführung desillusioniert - drohnen vielleicht mal ausgenommen.
heute war bundesweiter warntag, der in hamburg ja immer sehr dezent ausfällt. immerhin muss ich positiv vermerken, dass mein handy alarm gesendet hat. das luxus-handy hingegen hat nicht gewarnt. da der luxus-mann dasselbe modell besitzt wie ich, ist das recht verwunderlich. aber gut - solche pannen passen dazu, dass wir eben noch nicht zu hochmodernen cyber-kriegen fähig sind.
doch auch analoge warn-technik bewegt sich in hamburg im kaum wahrnehmbaren bereich. im vergangenen jahr befand ich mich zum warntag im homeoffice in altona, wo ich rein gar nichts mitbekam. selbst am offenen fenster herrschte entspannte totenstille, in welche himmelsrichtung sich das ohr auch wendete.
heute arbeitete ich beim luxus-mann in der schanze. als ich um 11 uhr auf den balkon trat, konnte ich in weiter ferne sehr leise tatsächlich eine art alarmgeräusch wahrnehmen. es klang wie die alarmanlage eines autos, das man sehr weit entfernt geparkt hatte. nie im leben hätte ich dieses dezente piepen mit einem bombenangriff oder einer anderweitigen katastrophe assoziiert.
angeblich verfügt hamburg über 123 sirenen, die inzwischen vorwiegend elektrisch funktonieren sollen. vielfach wurde bereits über den sinn dieser technik diskutiert, denn bei einem stromausfall sind solche warnsysteme natürlich komplett für die katz. daher wurden notstrom-aggregate bzw. akkus für sirenen verordnet und fördermittel zur verfügung gestellt. allerdings liegt die umsetzung bei den ländern. es bleibt daher nur zu hoffen, dass unser senat in sachen sirenen etwas mehr intelligenz walten lässt als im vergangenen jahr, als er laternen im volkspark installieren ließ - und erst hinterher bemerkte, dass es dort gar keinen strom gibt.
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