Mittwoch, 29. April 2020

zentrale fragen zum mittwoch

"si on s'aime pas qui nous aimera?"

man sucht sich menschen, die einen nicht lieben können. die es vielleicht gerne würden, es aber nicht schaffen.


zwischen jetzt und der zeit, in der ich dieses lied in schleife hörte, liegen 10 oder 15 jahre.
und die zentralen borderliner-fragen.

eine zeit erfüllt von der leidenschaft für alles, was erfüllt. und doch immer eine leere hinterlässt.
von der leidenschaft für die leere. und der unfähigkeit, sie dann zu ertragen.

vielleicht ist mir der spagat gelungen und ich habe im tiefsten widerspruch irgendwie einen, anderthalb, zwei füße auf den boden bekommen.

habe ich diesen boden tatsächlich selbst gefunden? oder hat mir irgendetwas oder jemand einen schemel untergeschoben? in letzter sekunde, als ich längst nicht mehr daran geglaubt hätte?

bisweilen stellt sich mein mann gerne als held dar. der widerspenstigen zähmung ist ihm seiner meinung nach gelungen. allerdings zu dem preis, dass er sich zutiefst infrage lassen stellen muss, weil ich ihn und seine normalität ironisch betrachte. oder wie das objekt es einst ausdrückte: du bringst mein ganzes system zum wanken.
 
das hält man aus oder nicht. es ist immer eine gratwanderung.
aber ich liebe gratwanderungen.

kannst du es aushalten? und ist es, wenn es geradezu unerträglich wird, nicht auch wunderschön?

ich bin aufgeregt, wie ich mir diese fragen in einigen jahren beantworten werde.
und fasziniert, dass ich tatsächlich meine zukunft erleben möchte.
wer hätte das damals gedacht?

4 Kommentare:

  1. ich finde das gut!

    und sollen sie doch immer ruhig denken, sie haetten uns gezaehmt... gut fuer´s ego... ;)

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    1. ja, das stimmt.

      ich mag es nur nicht, wenn er damit prahlt. als er das objekt kennen lernte, hat er ihm auch quasi in schleife blumig vorgetragen, wie unglücklich ich ja mal war (zwischen den zeilen andeutend: weil du schlappschwanz es nicht gebracht hast) und wie glücklich ich jetzt sei (wegen seinem superschwanz). das war echt peinlich.

      a) stimmt das aber gar nicht, ich bin ganz zufrieden insgesamt, aber glücklich wäre übertrieben, und b) hat mein kopf ja auch ein bisschen was zur besserung des zustands beigetragen, sonst bestünde diese beziehung ja auch gar nicht (mehr). ;-)

      vor seinen freunden macht er das auch gern. wobei ich das nicht möchte, dass er mein seelenleben vor seinen saufkumpanen breittritt. da sind wir schon ein paar mal aneinandergerückt.

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  2. Das klingt übel.
    Ich hoffe er hat sich jetzt, 2022, gebessert.

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    1. ja, doch, hat er auf jeden fall. er weiß inzwischen auch recht genau, aufgrund welcher defizite ich diese beziehung nicht glorifiziere und dass ich sie auch nie als "rettung" o.ä. wahrgenommen habe. der mann ist da, das ist schön, meistens zumindest, aber er weiß auch, dass er nicht mein große romantische liebe ist.

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danke für deinen kommentar. ist er hilfreich, fair und sachlich, wird er nach freischaltung veröffentlicht. kontextfreie, rassistische und sonstige arschloch-scheiße wird sofort gelöscht.