Sonntag, 29. April 2018

hoppeldihopp sparkassen-werbung

da der luxus-mann mit seiner lütten schwimmen gehen muss, trennen wir uns nach einer durchfeierten nacht mit drei stunden schlaf. meine verfassung ist nicht die beste, ich habe garantiert restalkohol und keine lust, gleich radzufahren, da fällt mir ein, dass heute auch noch der bekackte hamburgmarathon ist und meine laune sinkt ins bodenlose.

das nackte chaos beginnt ab eppendorf, ich muss mich durch würstefressende menschenmassen wühlen und an einer kreuzung stehen trommler und trommeln besinnungslos vor sich hin. ich frage mich, was aliens wohl denken, wenn sie jetzt hier landen und das sehen würden, jedenfalls nicht, dass wir irgendeine auch nur ansatzweise intelligente spezies sind.

ich fahre zwei geistig abwesend herumstehende, an ihren würsten kauenden blagen fast über den haufen und eine fettärschige mutti würde mich dafür gern lynchen, während der papi guckt, als wäre ihm alles egal, hauptsache endlich mal wieder einen wegstecken oder wenigstens gleich ner halbwegs cellulitefreien marathonläuferin auf den arsch gucken. auch ein paar goldbehangene eppendorfer senioren lüften ihre faltigen fressen und freuen sich offenbar über die ganze aufregung. ein opa springt eilfertig zur seite, als ich vorbei will und sagt sogar "sorry", und das in einer stadt, in der sich verkehrsteilnehmer sonst gegenseitig aufs maul hauen. vielleicht war was in den würsten, was hier alle so belämmert friedlich stimmt und bewirkt, dass man sogar angesichts des grenzdebilen getrommels nicht ausrastet und wahllos tötet.

ich nehme seitenstraßen, wo es geht, da kommen mir die bullen entgegen, und auch wenn ich keinen führerschein habe, den man mir wegnehmen könnte, habe ich doch noch einen joint in der handtasche, den wir gestern nicht mehr geschafft haben. also piano und zurechnungsfähig gucken und schön seitlich ranfahren, um den bullenaufmarsch durchzulassen.

als ich endlich in meiner hood bin, bin ich schweißgebadet vor wut und anstrengung und dem ganzen zurechnungsfähiggucken und weiß mal wieder, dass ich mit 95 prozent der menschheit vermutlich nix gemeinsam habe und mal extrem einsam sterben werde. aber ich habe einen joint in der tasche, und das ist was wert, denn jetzt muss ich mich erstmal entspannen, so anstatt betäubung per wurst und gafferei. die katze springt mir auf den schoß und lässt sich passivbekiffen und langsam langsam langsam kommt meine bewusst strikt kleingehaltene welt wieder in ordnung.


2 Kommentare:

  1. So einfach isses - wenn man nachher nicht mit dem Auto fahren muss - und die Polizei keinen Führerschein wegnehmen kann ;)

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  2. zumindest keinen führerschein. für alles andere müsste man mich natürlich demonstrativ bestrafen. außer, ich würde mich entscheiden, mich zu tode zu saufen. dann wäre das laut gesetz ja total ok.

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