Freitag, 21. Juni 2019

objektpolitik

nachdem ich seit monaten der gespielin keinerlei vorlagen mehr gebe, haben sich ihr gekeife und ihre bösartigen beschimpfungen über weite strecken gelegt. nur in ausnahmefällen regnen noch irre anschuldigungen auf mich herab - auch das wird immer schwieriger, da ich diese ausfälle komplett ignoriere und damit keine motivation zum fortführen der tiraden biete.

irgendwo muss das fiese weib jedoch seinen hass verschleudern gehen, also wird mir nun desöfteren einfach komplett untersagt, das objekt zu besuchen. "nein, diese woche nicht", heißt es dann kurz und knapp.

morgen darf ich aber wieder hin und ich bete, dass der besuch nicht in letzter sekunden abgeblasen wird. aber da sich madame offenbar derzeit sowieso im urlaub amüsiert, wie fressenbuch in malerischen bildern zeigt, habe ich wahrscheinlich ganz gute chancen.

6 Kommentare:

  1. gibt es Prognosen, ob das Objekt jemals wieder ein gleichberechtigter Partner sein kann? Weil wenn ja, kann ich die sogenannte Gespielin verstehen.
    Lg magenta

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    1. es gibt überhaupt keine prognosen. es sind jetzt 2 von 9 jahren rum, in denen theoretisch irgendwelche fortschritte passieren können. wobei ich sagen muss, dass ich als nichtangehörige da auch nicht tiefer involviert bin, es sprechen ja keine ärzte mit mir.

      wenn ich persönlich es beurteilen sollte (und ich verfolge das ganze ja erst ein halbes jahr!), würde ich sagen, wenn es gut läuft, kann das objekt vielleicht mal in ein betreutes wohnen ziehen und ein paar stunden die woche irgendwas einfaches arbeiten. ob es sich jemals wieder selbst versorgen kann - das wäre dann "gleichberechtigt" in meiner weltsicht, denn selbstständig impliziert entscheidungsfreiheit, die eine beziehung eigentlich braucht - wage ich zu bezweifeln. wobei ich damit auch völlig falsch liegen kann, ich will mir nichts anmaßen.

      was sexualität betrifft, kann ich überhaupt nichts dazu sagen. ich selbst kanns mir nicht vorstellen, dass derzeit was geht, die zukunft steht in den sternen. als ich das gitter überklettert habe, um mit dem objekt zu kuscheln, sagte es, die gespielin würde sowas schönes nicht mit ihm machen. das kann sein, muss aber nicht unbedingt so sein, denn manches erzählt das objekt auch einfach falsch.

      p.s.: die gespielin heißt übrigens nur deswegen hier so, weil ich sie damals irgendwie namentlich von der damaligen objektfreundin abgrenzen musste. das ist nicht despektierlich bgl. der rolle gemeint.

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    1. es geht mir ein bisschen wie magenta, ich kanns auch immer irgendwo verstehen. schön ist das ganze ja nun nicht. da staunt sich bestimmt viel frust auch, auch zukunftsangst, zudem sehnsucht, weil man ja quasi wie ein single lebt, obwohl man theoretisch eine beziehung hat. (und da kommt dann plötzlich auch noch die exgeliebte an!)

      ich würde mich halt ganz anders verhalten, schon aus dieser unendlichen dankbarkeit heraus, dass dieser kelch, d.h. der unfall, an mir vorbeigegangen ist und ich "nur" diejenige bin, die nun die rolle der pflegenden hat.

      ich bin ein offener mensch, die gespielin hingegen scheint ein typ zu sein, die ihre leichtigkeit, mit der sie in der welt agiert, auch daraus zieht, dass sie alles in ihre festen schubladen steckt und keine meinungen neben ihrer gelten lässt. das ist bestimmt anerzogen. so wird man ja nicht von selbst. und jeder agiert nur aus seiner erfahrung und erziehung heraus. alles hat seine vor- und nachteile. ich bin offener, aber eben auch exttrem verletztlich und dadurch manchmal in meinem handeln beschränkt, die gespielin hingegen hat einen dicken panzer, wurschelt sich so alles prima zurecht, agiert aber eben auch wie eine dampfwalze.

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  3. Aber, wenn das Objekt, als der Unfall passierte, dein Mann gewesen wäre, würdest du dann auch noch dankbar sein, dass der Kelch an Dir vorüber gegangen ist? Ich meine, wenn es dich erwischt hätte, was wär daran schlimmer als wenn du heil geblieben wärst? Dein Mann wäre kein Partner, kein Komplize mehr in der Lage zu sein...und dennoch fühlst du dich ihm verpflichtet. Pooh...das stell ich mir schlimmer vor, als der geschädigte zu sein.
    Lg :)

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    1. ja, ich wäre absolut dankbar dafür, da bin ich mir sicher. ich kann mir nichts schlimmeres als sein schicksal vorstellen - und er bekommt es ja mit, er ist ja nicht weggetreten! ich bin auch jetzt immer noch dankbar, dass kein solcher unfall bei unseren früheren gemeinsamen touren passiert ist und ich so gesund und frei bin.

      dass sich die rollen im partnerschaftlichen bereich verändert haben, ist sicherlich hart. aber das objekt ist nach wie vor ein mensch, der unglaublich viel geben kann. mit jedem besuch bin ich angetan, welches licht durch seine neue unverstellheit aus unserer freundschaft herausleuchtet. es ist ein verlust, aber es ist auch eine chance, etwas ganz neu betrachten und schätzen zu lernen.

      das kann man vielleicht nicht 1:1 auf eine partnerschaftliche beziehung ummünzen, weil hier sexualität eine auch eine große rolle spielt. aber ich bin mir sicher, dass, wenn die liebe zwischen den beiden wahrhaftig und gegenseitig ist, die gespielin jetzt auch etwas unglaublich schönes und starkes wahrnimmt, was ihr kraft gibt, das alles durchzustehen. wäre das nicht da und empfände sie ihre neue rolle als pure last und reine verpflichtung, dann liegt das nicht am unfall, sondern daran, dass die beziehung schon vorher auf tönernen füßen stand.

      offen gestanden ist das aber nicht mein problem. ich bin dieser frau zu absolut nichts verpflichtet. ich bin höflich und neutral und versuche, auf ihre bosheiteiten mit gelassenheit zu reagieren. mehr ist nicht drin - mir zuliebe.

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