als mir der luxus-mann die tür öffnet, wirkt er munterer als gedacht.
"na?" frage ich ihn.
"nicht anfassen!" sagt der luxus-mann.
"klar, ich stürze mich sofort auf deinen schwanz!"
"bei dir weiß man nie. das machst du alles so gewohnheitsmäßig."
ich packe bücher aus, die der luxus-mann als lektüre fürs krankenbett angefordert hat, darüber hinaus lebensmittel, die ich für das abendessen eingekauft habe.
"ich hab auch was für dich", sagt der luxus-mann. er stellt ein kleines led-blinke-monster vor mich hin. "das fandest du doch neulich so süß, als wir in dem kruschel-laden waren."
"wow, danke", sage ich und mir wird mal wieder warm ums herz. diese aufmerksamkeit tut gut. wie ein kuss oder eine umarmung. es ist die luxus-art, mir seine wertschätzung mitzuteilen.
auch wenn der luxus-mann schwerfällig geht und sich nur vorsichtig setzen kann, nimmt er bei mir in der küche platz.
"was magste denn trinken?" fragt er mich.
"rotwein?"
"gute idee, gib mir doch mal eben zwei gläser."
"darfst du denn schon alkohol trinken?"
"wieso?"
"das ist nicht gut, wenn man frisch operiert ist. ich durfte damals doch auch eine woche nicht rauchen oder trinken."
"EINE WOCHE?! EINE GANZE WOCHE?!"
der luxus-mann ist entsetzt.
"ja."
"das ist brutal."
ich kichere nur und schlürfe wein, während die luxus-blicke an meinem glas hängen.
"das ist schon krass, wie abhängig man vom alkohol ist", sagt er niedergeschlagen. "als wenn die schmerzen nicht genug wären, da muss man sich auch noch kasteien."
"ich sag ja nur, was bei mir war. muss ja nicht für dich gelten. haste den doc mal gefragt, was du alles darfst und was nicht?"
"nö."
männer, klar.
"wie lange musst du da noch rumkochen? das sieht doch schon fertig aus", drängt der luxus-mann dann.
"haben wir etwa hunger?"
"ja klar."
"die suppe ist auch schon fertig. nur die pizze müssen noch backen, da ist ja gerade mal der käse drauf."
"wie lange denn noch?"
"fünf minuten, glaub ich."
"glauben kannst du in der kirche", sagt der luxus-mann skeptisch und zieht die augenbrauen hoch. kurz, bevor ich explodieren will, lacht er. er zieht mich auf mit seinem pünktlichkeitswahn.
dann essen wir. erst pizza, weil der luxus-mann erst was festes zwischen die kiemen braucht. er verputzt drei kleine pizze und meint dann sogar:
"das war ja ganz lecker."
"schaffst du noch suppe jetzt?"
"na klar."
und er löffelt noch zwei große teller gemüsesuppe weg.
"offenbar nicht du nicht dem tode nah", spotte ich.
"jetzt gehts mir ja auch schon besser."
im bett nehme ich den luxus-arm und wickle ihn um mich. ganz entgegen seiner sonstigen gewohnheiten streichelt der mann sanft meinen oberarm, meinen hals und nacken.
"hmmmmmmmmmmm", mache ich. "weitermachen, bitte.
und der luxus-mann macht stumm weiter, während er sonst gerne theatralisch seufzt und sagt: "du bist so anstrengend!"
als er genug hat, nehme ich vorsichtig seine hand und verschränke meiner finger in seinen. eigentlich hasst der luxus-mann händchenhalten, aber er lässt mich gewähren.
so schlummern wir schließlich ein.
wenn das die auswirkungen der op sind, dann bin ich schon mal sehr zufrieden.
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