Dienstag, 11. Juli 2023

karotten vor der nase, tomaten auf den augen

jobchance, maybe. halb überzeugt, aber nur eben halb. keine großes gehalt und jede menge stress wären vorprogrammiert. aber auch die möglichkeit, über sich und alte ängste hinauszuwachsen. sprungbereit, todesmutig, mit fest zusammengekniffenen augen und wild klopfendem hosenscheißer-hasenherz.

mich gefragt, warum psychologen eigentlich irgendeine art von ausbildung brauchen. lächeln, nicken, schulterzucken. mehr haben die nicht drauf. keiner geigt dir die meinung. keiner versohlt dir den weinerlichen arsch. keiner bringt dich zum lachen, indem er dich dezent dir selbst vorführt. so fucking poor. und nichts, was mich auch nur zwei zentimeter weiterbringt.

dahindämmern auf dem neuen medikament. müde, kraftlos, ohne ausdauer. dafür auch keine 3,8574 millionen gleichzeitig einschießenden gedanken, die jede entscheidung unmöglich machen. sich abfinden, sehr viel sich abfinden. ich bin ja auch kurzsichtig und wehre mich nicht gegen eine brille oder kontaktlinsen. so muss man das sehen, wenn man selbst keinen durchblick mehr hat.

der luxus-mann ermutigt mich indes zu meiner großen überraschung, den potenziellen neuen geht-so-job einfach zu ergreifen. "wenns nicht dein ding ist, kündigst du halt wieder. es gibt arbeitslosengeld und du bist doch ein freier mensch." ich bin berührt, denn so hatte mich einst das objekt berufsberaten - mich auf meine freiheit als mensch hingewiesen und mich ermutigt, dem arbeitgeber im notfall einfach den rücken zu kehren.

dahinschweben auf dieser wolke aus adrenalin und trazodon. es nicht erwarten können, sich zu wieder zu verankern, den boden der sicherheit zu spüren. und zugleich das ankerwerfen scheuen, weil metamorphosen auch so herrlich aufregend sind, aufregender als alles andere im leben. weil der prozess der metamorphose eben unendliche freiheit impliziert.

4 Kommentare:

  1. Psychologen sind auch nicht dazu da, einem die Meinung zu geigen oder den weinerlichen Arsch zu versohlen. Sie sind auch keine Berufscoaches, die praktische Tipps geben. Sie solen einem helfen, die eigenen mentalen Fehlprogrammierungen im Kopf zu erkennen und zu überwinden. Zum Lachen bringen, indem sie einem sich selbst vorführen, ist daher eher schon eher ihr Ding. Öfter aber und vermutlich besser geht das nonverbal und übers Unbewusste.
    Sie können einen, wenn sie gut sind, zu sich selbst führen. Was konkret daraus machen, muss man dann selber - oder mit Hilfe lebenspraktischererer Berater.

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    1. bislang erlebe immer dasselbe: dummes gegrinse und pseudoverständnisvolles genicke während ich erzähle, und wenn ich mal was frage, schulterzucken. da kann ich auch vor ne schaufensterpuppe setzen, dann bin ich hinterher weniger wütend.
      ich erwarte ja nicht mal, dass da jemand ein intellektuelles kaninchen aus dem hut zaubert. wenn er oder sie einfach zuhört und ich kann labern, ohne mich schlecht fühlen zu müssen, weil er oder sie ja fürs zuhören bezahlt wird - fein. aber dieses miserable geschauspielere von verständnis ist dermaßen erniedrigend, da setzen bei mir jedesmal fast die tötungshemmungen aus.

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  2. Die Idee des Wechsels ist nicht schlecht. Aber aufpassen: bei Eigenkündigung ist das Arbeitslosengeld erst mal für 3 Monate gesperrt.

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    1. jupp, weiß ich. ich kündige eigentlich eh immer erst, wenn ich verlässlich was neues in aussicht habe. aber ich würde es mir vorher eventuell erlauben, wenn ich es absolut nicht mehr aushalte.

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danke für deinen kommentar. ist er hilfreich, fair und sachlich, wird er nach freischaltung veröffentlicht. kontextfreie, rassistische und sonstige arschloch-scheiße wird sofort gelöscht.