Dienstag, 25. Juli 2023

fachkräftemangel hausgemacht

wir wissen bereits, dass befristeste anstellungsverhältnisse, krasses lohndumping, das verhindern von homeoffice, unflexible arbeitszeiten, überwachung am arbeitsplatz, veraltete arbeitsmittel uvm. den fachkräftemangel an sich konstituieren. 

aktuell im bewerbungsprozess identifiziere ich weitere faktoren, die den selbstgemachten fachkräftemangel noch mal verstärken:

- eingängsbestätigung für bewerbungsunterlagen erst 5 wochen nach der bewerbung verschicken

- überhaupt keine eingangsbestätigung verschicken und nach 3x nachfragen antworten, dass man halt nicht so oft ins postfach schaue

- versprochene rückmeldung nach einem persönlichem zweitgespräch vor ort und probearbeit schlichtweg komplett unterlassen (2 x passiert in 2 monaten)

- briefing für probearbeit zu übermitteln vergessen 

- nach 3 gesprächen (1x zoom, 2x persönlich vor ort mit jeweils zugfahrten von über 2 stunden) - man wollte unbedingt ein marketing-genie in remote und zwar auschließlich in remote - beschließen, dass remote arbeiten grundsätzlich ganz doof ist und man sich doch lieber einen bauer aus dem 12-seelen-dorf fürs marketing suchen will

- bei entsprechender nachfrage versuchen, den ohnehin unterirdischen lohn durch aussicht auf homeoffice noch weiter zu drücken 

so wird das jedenfalls nix mit deutschland, der wettbewerbsfähigkeit und anderen netten zukunftsplänen. denn nicht unsere politik, sondern die wirtschaft spielt der afd in die hände, wenn es um angst vor armut und niedrigen renten geht. klar will kein akademiker mit 28.000 € brutto befristet die umrüstung auf eine wärmepumpe seiner mietwohnung mitfinanzieren müssen. und blagen werfen für die rente wird der auch garantiert nicht. einfach, weil er sichs nicht leisten kann. aber es ist nunmal herrlich einfach, den arbeitnehmer zum sündenbock für den niedergang deutschlands zu erklären. also wird das so gemacht.

in der arbeitsmarktsituation spiegelt sich nur der kern betriebswirtschaftlichen totalversagens wider. und an dem ist nicht der arbeitnehmer oder eine "faule jugend" schuld, die sich lieber auf die straßen klebt als den frondienst zu leisten. sondern chefs und gierige vorstände, die moderne sklavenhaltung betreiben und dabei ihre perverse selbstbedienungsmentalität voll ausleben, während arbeitnehmer erniedrigung, unverbindlichkeit und absolute willkür erleben.

deutschland, du widerst mich nur noch an. dein untergang ist so vorhersehbar, dass es schon beinahe langweilt. herzlichen glückwunsch schon mal vorträglich zur schwarzblauen regierung ab 2025. ich bin dann weg.

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