Samstag, 14. November 2020

killing langeweile

das leben ist derzeit noch ereignisloser als sonst, denn der luxus-mann ist krank. ich tippe auf männerschnupfen, er auf corona. testen lassen will er sich natürlich nicht. entsprechend muss er auf meine anwesenheit verzichten. ich bin zwar etwas gelangweilt und einsam, aber eben noch nicht lebensmüde.

auch das objekt dürfte sich einsam fühlen, denn im neuen pflegeheim herrscht seit anfang des monats besuchsverbot - sogar für enge angehörige. also schicke ich mal wieder dvd-packerln und briefe, in der hoffnung, so seine - und meine - aufkommende frustration durchbrechen zu können.

mein kopf überlegt unterdessen, ob ich nicht irgendwann dorthin ziehen sollte. als rentnerin wäre das sogar schlau, denn eine 3-zimmer-neubauwohnung von mehr als 70 qm kostet dort derzeit gerade mal 450 € warmmiete. wenn ich das mache, müsste ich vielleicht gar keine flaschen sammeln.

auch der nervfaktor durch menschenmassen wäre deutlich geringer, wahrscheinlich fast bei null. die einwohnerzahlen liegen dort bei lediglich rund einem hundertachtzigstel der hamburger bevölkerung. und das allerbeste: ich hätte die ostsee vor der haustür.

etwas schade ist lediglich, dass dort die afd gern gewählt wird und ich deshalb mit teilweise autoritativer blockwart- und schwurblermentalität rechne. also keine hitler- oder aluhut-witze reißen, sonst brechen sie mir vielleicht die knochen. aber das ist ok, in der großstadt muss man schließlich auch darauf achten, nichts böses über mohammed zu sagen, weil sonst der kopp in den gulli rollt. ein bisschen krankhafter totalitarismus unter welchem deckmantel auch immer ist vermutlich überall.

weil ich nicht weiß, ob das alles so kommt, betreibe ich derweil noch ein bisschen altersvorsorge. meine tolle versicherung hat mir jetzt zum dritten mal einen antrag mit falschen daten geschickt, aber vielleicht kriegen wir das ja doch noch hin, bevor ich 50 bin. immerhin war ich auf diese weise angenehm von meiner langeweile abgelenkt, indem ich am telefon die zuständige mitarbeiterin fantasievoll beschimpft habe. 

jetzt werde ich mich gleich aufmachen zur nächsten, nicht defekten packstation, um da das nächste objekt-packerl aufzugeben. irgendwelche rowdys haben nämlich meine packstation zerstört. ich tippe auf den antiintellektuellen trupp, der immer vorm döner abhängt, aber das ist reine spekulation.

wie sie sehen, ich habe insgesamt nichts aufregendes zu berichten.

daher frage ich mal in die runde, was sie so dieses wochenende gemacht haben. wenn sie mir erzählen, dass sie auch einfach nur rumhängen, daddlen oder ihren kindern den rotz von der schnute wischen, fühle ich mich vielleicht etwas besser.

6 Kommentare:

  1. Abgesehen von einer Runde Geocaching hänge ich in der Wohnung rum, belaste den Sessel, starre den Fernseher an oder aus dem Fenster und lasse mich nachts von Musik aus der Nachbarwohnung wecken. Hilft das?

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    1. jetzt geht´s mir besser! musik aus der nachbarswohnung habe ich nachts nicht mehr, seitdem ich nicht mehr neben der türkischen nachbarin wohne, die nachts immer ihre komplette gemeinde zu muslimischen gesängen eingeladen hat.

      dafür wurde ich heute vom heimwerkenden nachbarn im erdgeschoss geweckt. der hat so ein kleines gartenhäuschen, in dem er sehr viel zeit verbringt. vermutlich ist er auf der flucht vor seinem hausdrachen. ;-)

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  2. Ich habe angefangen, Minecraft zu spielen.

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  3. Rumhaengen, daddeln, streamen ... Mann in der Reha und nicht mal Kind war da. War sehr erholsam. Ok und die Wohnung ist jetzt wieder etwas sauberer....

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    1. mann in der reha und kind nicht da ist wahrscheinlich wie zwei kinder weniger. ;-)

      und äußere ordnung tut immer gut.

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