Sonntag, 4. Juli 2021

dem eigenen dämon folgend

am 3. juli vor 50 jahren starb jim morrison in paris. 

die musik der doors habe ich 1998 entdeckt - ohne zunächst zu wissen, wer morrison war. ich fand lediglich die musik sehr besonders, nicht zuletzt wegen der lyrics.

erst viel später habe ich biografie um biografie verschlungen und dann nach und nach morissons gedichte gekauft. selbstverständlich war ich auch auf père lachaise, wie sich das für einen sabbernden groupie gehört.

irgendetwas an diesem menschen zog mich magisch an. ich fühlte mich sehr verbunden - und tue es bis heute. 

2010 traf ich das objekt. einige wochen nach unserer ersten begegnung zeigte es mir ein wunderschönes schwarz-weiß-foto, das mich im zweiten moment erschreckte: jim morrison in einer nachdenklichen pose - neben seinem eigenen grab!

nein, natürlich war es nicht morisson. sondern das objekt, das mit bart und langen haaren in dieser farblosen aufnahme dem künstler extrem ähnlich sah. und es gestand mir, dass es genau wie ich fasziniert von morrisons düsterer poetischer kraft war.

was morrison und das objekt durchaus gemein haben, ist der innere zwiespalt zwischen dem schamanen und dem clown.

heute betrachte ich morisson bisweilen mit liebevollem abstand. muss lächeln über die theatralik seiner bühnenbewegungen. und ahne, dass er sicherlich auch albern, wahnsinnig anstrengend und unreif gewesen sein muss.

aber mein tiefer respekt bleibt. und das gefühl, dass es menschen wie ihn und mich gibt. dass wir einander finden, wenn einer von beiden das medium bildet. dass wir verstanden und durchaus nicht alleine sind in einer gesellschaft, die wir en gros als brutal, abstoßend und falsch empfinden. dass es das schöne und das wahre gibt - und es sich lohnt, es zu suchen.

to whom it may concern: arte zeigt unter anderem das konzert der doors auf dem isle of wight festival 1970.

10 Kommentare:

  1. <3 Ich war nur ein einziges Mal weniger als 24 Stunden in Paris, aber es war mir ein Bedürfnis an dieses Grab zu gehen. Dankeschön, dass Sie das teilen. Es weckt viele schöne Erinnerungen.

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    1. dafür nicht. :-)
      ich war auch nur 4 tage in paris, aber einen kompletten tag habe ich pére lachaise gewidmet. der friedhof ist ja auch sonst der absolute hammer.

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  2. Mein Lieblingssong ist "Light my Fire", den ich auch in meiner ehemaligen Rockband singen durfte.
    Was ich immer noch suche, ist eine mehr in den Blues gehende Variante, die ich vor ein paar Jahren in Kroatien gehört hab.

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    1. meine lieblingssongs sind "the crystal ship" und natürlich das legedäre "riders on the storm".

      ich würde ja jetzt sagen, singense doch mal, aber durch die scheibe hört man so schlecht. ;-)

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    2. Es könnte vielleicht die bluesige Version von Julie Driscoll, Brian Auger & The Trinity vom 1968er Album "Streetnoise" sein

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    3. die kenne ich noch gar nicht. gleich mal auf youtube gucken...

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  3. vor 49 jahren saßen wir auf alten matratzen in partykellern und drehten joints zu riders on the storm ...

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  4. Wir auch. Leider ersetzen wir die Joints später mit Heroin und im Nachhinein gibt es keine schönen Erinnerungen mehr.
    Der Preis der gezahlt werden muß ist hoch und viele sind sehr jung gestorben.

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    1. ich denke, hätte ich heroin in reichweite gehabt, ich hätte es auch genommen.
      gottseidank fehlten mir die connections.

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