Sonntag, 5. Februar 2023

die frage wohin

ohne psychopharmaka bin ich permanent auf der suche. in mir und außerhalb.

diese wohnung, diese stadt, beides verursacht mir atemnot. in jeder sekunde glaube ich, die abgase zu schmecken, den müll zu riechen, die unzähligen leiber zu spüren, die durch die straßen gespült werden. platzangst und ekel, und beides für sehr teures geld.

dann der job, die berufliche sackgasse: bald sind es sieben jahre - und damit höchste zeit, weiterzuziehen. aber wohin und wozu? um mehr geld zu verdienen - ja. aber auch nicht um jeden preis. nicht vom regen in die traufe. nicht von der sinnlosigkeit in die langweile. nicht vom homeoffice in den totalen präsentismus. nicht von der klitsche in den nächsten bauernladen.

am ende fickt mich auch die beziehung: will ich alt werden mit einem mann, der mich nicht versteht? der, wenn ich mir so wichtige themen anreiße, weghört, meine not ignoriert und übergeht? der mich in dieser stadt gefangenhält und damit einen so wichtigen faktor meines unglücklichseins in stein meiselt?

krankheitsbedingt kreisen diese gedanken, fahren achter- und geisterbahn, führen aber niemals zu einer klugen entscheidung. der bauch sagt: ja, aber. der kopf sagt: nein, aber. der fatale ausweg aus der ver-zwei-flung sind die alten gewohnheiten der selbstzerstörung. was alles nicht besser macht, ganz im gegenteil. 

gerne würde ich jemandem davon erzählen. ohne zu wissen, wem. der unfall hat mir den einzigen menschen genommen, dem ich all das hätte anvertrauen können.

ich bin dem suizid derzeit vermutlich so nah wie diese welt einem atomkrieg. irgendwo zwischen wirdschonnicht und brandgefährlich. 

 


23 Kommentare:

  1. Es ist allerhöchste Zeit dich wieder einstellen zu lassen.
    Einige Menschen haben das Pech, das die Synapsen und Botenstoffe nicht ganz rund laufen.
    Da hilft keine Gesprächstherapie mehr, nur noch medikamentöse Unterstützung.
    Ich hoffe du gehst den einzig vernünftigen Weg.

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    1. ende april hab ich psychiatrietermin. noch fast fucking 3 monate to go.

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  2. Eine Frage, die sich mir beim Lesen stellt (und die ich mir in einer ähnlichen Situation auch schon gestellt habe): Was wollen / brauchen Sie wirklich und was glauben Sie zu brauchen / zu wollen, weil es in unserer Gesellschaft so üblich ist? (Wenn die Frage unverschämt ist, bitte einfach löschen.)

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    1. 1. ich wünsche mir einen fair entlohnten job, vor dem es mich nicht total gruselt. hab ich fast. ist aber noch luft nach oben. die suche nach etwas besserem gestaltet sich sehr schwierig (bewerbe mich aktiv und erfolglos seit ca. 1,5 jahren). wünsche ich mir persönlich wirklich und hat natürlich auch was mit gesellschaft zu tun, weil leistung ist alles was zählt und geld natürlich auch. mit etwas mehr geld könnte ich aber vielleicht auch mal wo wohnen, wo ich etwas mehr ruhe habe, weil da leute wohnen, die tagsüber arbeiten gehen und nicht nur rumhängen und feiern.
      2. ich wünsche mir einen partner, der mich versteht und der ungefähr in dieselbe richtung will, lebensplanungstechnisch. hab ich nur sehr bedingt, auch wenn andere partnerschaftlich wichtige dinge wie ähnliche interessen und ansichten und eine abgeschlossene familienplanung da sind.
      ich weiß nicht, ob dieser wunsch so realistisch ist und ob das leben sowas vorsieht. ich unterliege hier allerdings NICHT irgendwelchen hollywood-romantik-fantasien vonwegen eternal love und so einem kack.
      3. ich will hier wegziehen. unbedingt. ich habe ein paar ideen wohin, bin aber nicht festgelegt. wäre auch eine frage des jobs, sofern ich wechseln würde. es wäre zugleich das ende meiner partnerschaft, da der luxus-mann weder wegzieht noch fernbeziehungen führt.
      ein wunsch, der absolut konträr zur gesellschaftlichen ansicht (hamburg ist "die schönste stadt der welt") steht und nur mit mir zu tun hat.
      4. ich wünsche mir freunde, die ich ein bisschen öfter sehe als alle 3 monate. eigentlich sehe ich meine hamburger freunde ungefähr so selten wie meine nürnberger freunde. in zeiten wie diesen bin ich sehr goldwaagig und sage: das sind überhaupt keine freundschaften. weil sie mir so nicht die intensität bieten, die ich brauche. ich weiß, sowas ist sehr selten und wenn man arbeitet und einen partner hat, bleibt wenig zeit für freundschaften aufbauen und pflegen. eine einzige person wäre jedoch schon ausreichend. wenn ich die 1-2 mal im monate live sehen könnte (nicht im party-kontext) und auch so vielleicht hin und wieder mal nachrichten zwischendurch bekomme und so das gefühl hätte, oh, da hat mich jemand auf dem schirm. das wäre toll.
      keine ahnung, was die gesellschaft dazu sagt. ich weiß, das intensität so ein adhs-/borderliner-ding ist. also vielleicht bin ich einfach nur krank im kopf, was diesen anspruch betrifft.

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    2. liebes morphinchen, deine wünsche sind nicht überzogen. ohne respekt, wertschätzung und zuneigung hungert eine zarte seele.

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    3. Ich verstehe. Sie haben genaue Vorstellungen. Das ist gut, glaube ich.

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    4. Also ich weiss nicht, ich finde keinen Wunsch davon irgendwie ueberzogen oder zu hochanspruechig, im Gegenteil jeden einzelnen davon komplett nachvollziehbar (und HH ist als Touri super schoen, aber wohnen wuerde ich da auch nicht wollen).

      Ich hoffe der Luxusmann passt gut auf Dich auf bis April, auch wenner Dich nicht versteht.

      Zu Medis ja / nein habe ich zu wenig Ahnung, um ne Meinung zu haben. Aber Du wirst das fuer Dich Richtige finden, da bin ich sicher.

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    5. p.s.: Jetzt bin ich musiktechnisch fuer den Rest des Tages in den 80ern haengen geblieben. Fein :) <3

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    6. der song ist echt ein burner, aber sonst haut mich ja von fehlfarben nicht viel vom hocker.

      im moment besteht recht wenig luxus-kontakt, zumindest unter der woche. fühle mich aber auch recht abgekapselt, eben unverstanden und in die ecke gestellt. sehr dominant, das gefühl. so an sich ist nichts passiert, alles plätschert fast harmonisch vor sich hin, aber das nichts kann auch es eben auch brodeln lassen, zumindest in mir.

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  3. Ich denke sehr oft hier, dass ich von einem hochbegabten, hochsensiblen Menschen lese. Stand das psychologisch mal im Raum?

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    1. ach, jeder psychologe gibt mir seine lieblingsdiagnose. erwachsenen-adhs und depression fand ich ganz treffend, boderline und bipolar weniger. hochsensibel kann auch irgendwo auch sein, weil ich sehr stark auf geräusche/lärm und geruch reagiere. hochsensibilität hielt ich persönlich bis dato allerdings nicht für vordergründig. für hochbegabt halte ich mich eigentlich überhaupt nicht, ich glaube, ich bin recht durchschnittlich intelligent. ;-)

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    2. Auf sowas wie Lieblingsdiagnose (Fehldiagnose) wollte ich hinaus, deswegen die Nachfrage. Hochbegabt hört sich einfach hochtrabend an, es steckt vielmehr dahinter als nur eine Zahl aus einem Test. :D
      Ich kann Stadt aus diesen Gründen überhaupt nicht ab, Menschen nicht zu vergessen^^. Möge die Zeit bis zum Termin schnell verfliegen, vor allem wünsche ich Dir Erfüllung in dem o. g. Punkt 4 der Wünsche! 🍀

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    3. danke schön. :-)

      ich hab das mit der hochbegabung jetzt mal nachgelesen - und ja, das geht wohl mit hochsensibilität und der unfähigkeit zu sozialen bindungen einher.
      ehrlich gesagt will ich aber nicht sozial inkompatibel sein. und ich will auch keinen iq-test machen, um mir zu beweisen, dass ich vielleicht noch dümmer bin als ich dachte, aber dafür sozial kompatibel (yeah, jackpot!). :-D
      am liebsten würde ich gern weiterhin davon ausgehen, dass ich so mittel begabt und so mittel sozial kompatibel bin...

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  4. Hallo morphine,
    wenn ich es recht im Sinn habe lese ich jetzt seit knapp 15 Jahren deinen Blog mit.
    Nach diesem Eintrag habe ich lange überlegt ob ich dir etwas dazu schreibe...

    In vielem was du schreibst finde ich mich wieder und das eine oder andere Muster von dir kenne ich nur zu gut.

    Nach meiner Einschätzung hat das weniger mit fehlenden Botenstoffen, Hochbegabtheit oder Hypersensibilität zu tun.

    Ich bin der Meinung so eine Grundhaltung und Lebenseinstellung hat viel mit frühkindlicher Prägung zu tun.
    Zumindest habe ich es so erlebt, dass viele unserer heutigen Verhaltensweisen durch Erlebnisse in der Kindheit geprägt wurden.

    Und wenn ich mir so durchlese wie deine Mutter sich dir gegenüber verhält bzw verhalten hat, deine Bedürfnisse nicht wahrnimmt oder negiert (ich denke da an die Geschichte mit dem Essen wo alle möglichen Dinge durch irgendwelche unmöglichen Dinge ersetzt wurden, oder die Nummer mit der Coronaerkrankung) dann ist für mich sonnenklar warum dir das eine oder andere so passiert.

    Dieses Muster, finde ich wiederholt h z.b auch in deiner Beziehung zum Luxusmann.

    Wenn ich durchlese was du schreibst dann habe ich den Eindruck (ich kann es leider nur so ausdrücken) du wiederholst du was du als Kind erlebt hast und hältst dich selbst gefangen.

    Verstehe mich bitte richtig, ich habe diese Dinge selbst erlebt und weiß wovon ich spreche.

    Du schreibst du bist auf der Suche - ich habe den Eindruck du suchst da die Liebe, das Verständnis und die Zuwendung die du als Kind nie bekommen hast.

    Meine Erfahrung ist:
    was vorbei ist, ist vorbei und du hast nur die Chance zu lernen dir selbst zu geben was dir fehlt - so hart, schwierig und bitter das auch manchmal ist.

    Die Wünsche die du aufgeschrieben hast finde ich übrigens völlig normal und alle Wünsche, außer dem nach dem Partner, kannst du doch beginnen Stück für Stück umzusetzen.

    Mir ist klar, dass das was ich dir hier schreibe alles andere als einfach ist und vielleicht auch deine Grenzen überschreitet.

    Doch wenn ich lese wie es dir geht und wie du gerade empfindest, dann rührt mich das so an, dass es mir schwer fällt meinen Mund zu halten...
    Auf jeden Fall drücke ich dir die Daumen und wünsche dir nur das Beste...

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    1. ich finde das nicht grenzüberschreitend, keine sorge. du hast deine erfahrungen gemacht und weist mich auf mögliche parallelen hin.
      ich sehe das gar nicht so viel anders. ich bin begeisterte userin bei school of life, die auch viel über das wiederholen von muster aus der kindheit in der partnerschaft erklären. ist alles komplett schlüssig. ich frage mich trotzdem: im vergleich zu anderen hatte ich echt keine sooo üble kindheit. im nachhinein erlebe ich sogar dankbarkeit dafür. müsste ich nicht auch das gute daraus ziehen und positiv und glücklichmachend umsetzen können? oder wie ist das bei dir?

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    2. Mein Mann und ich sind seit 1978 zusammen.
      Wir hatte harte, erste 8 Jahre, danach wurde es immer besser.
      Er ist mein bester Freund und ich liebe ihn über alles, obwohl wir total verschieden sind und andere Bedürfnisse haben.
      In letzter Zeit war ich sehr krank und er war jeden Tag an meiner Seite, jeden Tag im Krankenhaus.
      Ich bin einfach nur dankbar.
      Auch in deinem wird dieses Potential stecken. Viele Männer können nur ihre Gefühle nicht zeigen.
      Und du darfst nicht vergessen, das Objekt war ein Profi.
      Krankenpfleger in der Psychiatrie erhalten reichlich Fort,- und Weiterbildungen, inklusive Anleitungen zur Gesprächsführung.
      Ich habe auch mal in dem Job gearbeitet, aber schnell wieder in die reguläre Pflege gewechselt. 😬
      Und er hat das scheinbar auch privat genutzt, was verachtenswert ist.
      Es besteht kein Grund ihn zu idealisieren.

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    3. ich finde es überhaupt nicht "verachtenswert", wenn jemand im beruf erworbene kluge fähigkeiten auch im privaten einsetzt. das objekt hat mich so zweimal vor dem suizid bewahrt, während andere nur desinteresse und dumme sprüche für mich übrig hatten.
      der luxus-mann bspw. könnte das nicht, für den ist das alles nur ein sich-anstellen, das man kognitiv überwindet (es sei denn, es betrifft ihn, dann muss natürlich ausgiebig gejammert und fürsorge verlangt werden). selbst dafür kann ich keine verachtung empfinden (was für ein krasses wort btw.) und höchstens sehr tiefe enttäuschung über so viel komplett nicht vorhandene empathie. er würde mich auch nie im krankenhaus besuchen. vielleicht einmal, wenn ich mehrere wochen da liegen müsste. aber mehr ist da nicht drin.

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    4. Ich lese hier schon wirklich sehr, sehr lange mit und trotz aller Höhen und Tiefen wie das mit dem Objekt war, mich hat die Beziehung immer zutiefst berührt. Ich empfinde es als großes Glück, jemanden zu treffen, der einen so in seinem Innersten, seiner Intensität versteht. Natürlich hat(te) es Schattenseiten. Ich lerne gerade so jemanden kennen und so dankbar im Leben war ich noch nie. Es ist nicht in Worte zu fassen, wie man den Unterschied zwischen den beiden Typen Mann / Mensch empfinden kann. Ich hatte eine Beziehung, in der nicht geredet wurde, es wurde nichts diskutiert, intellektuell nicht erfüllend. Ich weiß, wie unglüklich man sein kann, wenn man es vom Herzen her anders gewohnt ist und was das mit einem macht. Vor allem wenn der andere einen absolut nicht versteht oder sieht. Mich hat es erdrückt. Ich habe lange gebraucht, mich davon zu erholen. Es ist selten, dass man Menschen trifft, mit denen man diese emotionale Tiefe und starke Verbundenheit fühlt und da kann man sich ruhig von seinem Idealismus leiten lassen. Es steht trotz allem niemandem eine Wertung zu. <3

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    5. bewerten und verurteilen von beziehungamodellen leider sehr gängig. vor ein paar wochen war ich so dumm, öffentlich zu äußern, dass der luxus-mann und ich einander nicht pflegen werden im alter. ein sturm der entrüstung brach los. das sei keine partnerschaft, ich hätte wohl komplexe, dass ich mich auf sowas einließe, ich solle unbedingt da weg, rhabarber-rhabarber! wenn man nicht das klassische hollywood-klischee einer beziehung lebt - unendliche liebe, unendliche harmonie, gegenseitiges sich-aufopfern, und das alles mit heiraten + kinder - wird man niedergemacht. wahrscheinlich, weil die niedermachenden das selber alle gar nicht so haben, aber meinen, es müsse halt so sein, wegen rtl und pro7.
      jedenfalls wurde es erst übergriffig, dann beleidigend. ekelerregend. menschen haben ständig das übermächtige bedürfnis, sich zu erhöhen und auf mitmenschen herabzumachen und sie schlechtzumachen. es wiederholt sich in den social media tag für tag. ich habe keine lust mehr auf all das. deshalb habe ich social media inzwischen hinter mir gelassen. diese asozialen verhaltensweisen haben mich wirklich zermürbt und mir die letzte hoffnung genommen, dass vielleicht doch ein nicht so kleiner teil der menschheit da draußen ansatzweise freundlich und klug sein könnte.

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    6. Solche Aussagen in der Art habe ich leider früher öfter getätigt und unschöne Erfahrungen damit gemacht. Ehe und Kinder stehen seit Kind an nicht zur Debatte. Ich habe sehr viele Unverschämtheiten, Unverständnis erfahren und Belehrungen, was das Lebensziel ist, bla bla. Ich bin es leid darüber zu diskutieren, weil es immer so kommt, wie Du es beschrieben hast. Von Sozialen Medien halte ich mich seit jeher fern oder eben von allem, dem die breite Masse nacheifert. ;-) Das ist meinem Seelenheil zuträglicher.

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  5. Trost 1:
    Passend zu Fehlfarben. Licht aus, Augen zu.
    https://www.youtube.com/watch?v=M4r_roxnspo

    Trost 2:
    Du bist herrlich crazy. Schreiben kannst du auch.
    Feels like a mirror...sort of.
    Schreib doch mal. Egal was.
    themonezza@yahoo.com

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    1. ungewöhnliche aufforderung... ;-) mal schauen. bei "crazy" war ich erst raus (bin ja kein teenie mehr), mit "spiegel" hast du mich gut getriggert, weil es ein typischer objekt-begriff war.

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  6. Nur Mut.
    Dum spiro, spero. ;-)

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