Dienstag, 5. Oktober 2021

raum, zeit und liebe.

"manchmal", sagt das objekt und hält mich dabei fest umschlungen, "manchmal habe ich angst, dass du mir plötzlich wegfliegst, weil da so ein luxus-mann kommt und du..."

ich habe meinen kopf an seiner schulter und schwebe in dem vertrauten duft von orange, patchoulie und objektiven pheromonen, während ich ungesehen ein großes, glückseliges lächeln lächle.

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diese szene ist 1:1 wirklichkeit, aus einer begegnung irgendwann anfang 2017, vier oder fünf monate vor dem unfall. mein gehirn hat die szene millisekundenscheibchenweise abgespeichert und holt sie dann und wann nächtens im traum hervor. 

wenn ich erwache, habe ich oftmals das gefühl, nicht alleine zu sein, gerade so, als stünde ein geist in meinem zimmer. aber wahrscheinlich ist es nur meine liebe, unsere liebe, die eine zeitblase im raum bildet und diesen in schwingung versetzt wie die saite eines instruments.

meine sehnsucht ist noch immer bodenlos und expansiv, auch wenn sie mich inzwischen nicht mehr vollends mit ihrer ungeheuren dichte vernichtet. sie lässt mir eine spaltbreit für etwas atem und die letzten, noch immer ungeweinten tränen, die ihren platz einfordern.


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