Donnerstag, 6. März 2025

märzimpressionen

der cholerajob ist bislang ganz ok, der wohlfühlfaktor im moment sogar überdurchschnittlich. zwar muss ich jetzt erst mal ins büro kommen, um mich einzuarbeiten. dafür muss ich um 5:30 uhr aufstehen und eine kleine weltreise machen. aber ich kann mittags im wald spazieren gehen. tiefe ruhe, duftende luft. das hat was.

***

da ich meist erst gegen 20 uhr wieder nachhause komme, muss ich zwecks einkaufen auf rewe ausweichen, der immer bis 23 uhr geöffnet hat. dort sind an der bake-off-station auch spät noch brot und brötchen übrig. was vermutlich daran liegt, dass es bei rewe einfach das schlechteste brot im gesamten universum gibt: geschmacksfrei wie ein schuhkarton, innen staubig-trocken und außen ekelhaft pappig, weil komplett in luftlochfreies plastik gewickelt. wtf?!

***

500 milliarden sondervermögen. die börse ist schon steil gegangen, die milliardäre - frettchen inklusive - freuen sich und schaufeln sich die taschen voll. der kleine mann darf sich derweil mit anstehenden mehrwertsteuererhöhungen und vielleicht auch wieder steigender inflation arrangieren. effektiver kann man eine gesellschaft jedenfalls nicht weiter spalten.

***

wir schreiben den dritten monat des jahres und ich bin zum dritten mal fett erkältet und habe eine fast durchgängige bronchitis. 2024 hat mich offenbar geschafft und mein immunsystem gleich mit. oder die luftverschmutzung. (jeden tag warnmeldungen, feinstaubwerte gen unendlich, lieber kein sport im freien, aber keiner schreit: meine freiheit!!!)

***

enttäuschung auch in sachen mannheim. kein migrant, das heißt, kein billiges clickbaiting, keine große mediale aufmerksamkeit und auch kein söder, der irgendwo zwecks selfiemachen beim kondolieren im weg steht. aber wieder ein mann. gibt´s da nicht sowas wie bei tieren? wo männchen dann friedlich und entspannt sind und nicht überall mehr markieren müssen? 

***

trotz allem ist mir nach tanzen. die hirnchemie ist auf frühling eingestellt. oder es sind inzwischen genug psychopharmaka im trinkwasser, who knows.


Samstag, 1. März 2025

mixed feelings

montag startet der neue job in der argh-entur. einerseits freue ich mich auf die kollegen, die wirklich ok sind. das problem aus dem letzten job werde ich wahrscheinlich nicht haben. anderseits fürchte ich das bekannte chaos. darüber hinaus steinige ich mich immer noch innerlich dafür, dass ich mein eigenes versprechen an mich ("nie wieder argh-entur!") gebrochen habe. auch schwer zu verknusen ist das winzigkleine gehalt, das ich jetzt sieben monate lang akzeptieren muss, wo mich doch bereits die arbeitslosigkeit finanziell ziemlich ausgehöhlt hat. nun gut, sieben monate. sieben verfickte monate muss das jetzt irgendwie mal gehen mit arschbacken-zusammenkneifen und wertschätzen, was eben geht. vielleicht entdecke ich ja auch noch das gute darin.

gemischte gefühle auch in der beziehung. ich war im februar lange bei meinen eltern und hatte zu dieser zeit schon recht wenig und eher oberflächlichen kontakt zum luxus-mann, so auf den niveau "sachliche romanze". wieder zurück in meinem ungeliebten wirtschaftsasyl gab dann zoff. der auslöser war vollkommen belanglos, aber ich verbrachte den restlichen tag wieder einmal mit einer beleidigten luxus-leberwurst. 

das habe ich zum anlass genommen, um bilanz zu ziehen. und habe gemerkt: ich habe mich innerlich einen ganzen schritt aus der beziehung entfernt. grund dafür sind genau solche merkmale charakterlicher unreife und die weigerung, als obercooler boomer-macker mal fehler einzusehen und sich selbst kritisch zu reflektieren. ich habe dem luxus-mann einen langen brief geschrieben, wie ich die beziehung sehe (derzeit höchstens mittel) und dass mich eben ein paar dinge ganz gehörig stören. die erste reaktion war enttäuschend und recht vertraut aus meiner letzten längeren beziehung vor 15 jahren: er sei ja nur so, weil ich so (schrecklich) bin. victimblaming, da verliere ich fast noch meinen rest-respekt. gerade kommunikativ habe ich unsere beziehung ja immer sehr hoch aufgehängt. die große aussprache steht bevor. mal schauen, was mich da erwartet.