Mittwoch, 30. April 2025

wir müssen sehen

entscheidende ministerien wurden an personen wie den menschgewordenen bahn-unfall alexander dobrindt, twitter-trampel digi-doro und einen namenlosen schlächter-opa aus dem vorletzten jahrhundert verteilt. schon jetzt wirkt diese regierung wie eine art reha-maßnahme für groko-gescheiterte bzw. eine macho-männliche bratwurst-benzin-brüderschaft. bier statt cannabis, yeah, die nächsten jahre kann man sich vermutlich leider nicht mehr schönkiffen.

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ob mr. maskendeal, wenn er mit der afd einen normalen umgang pflegen möchte, wohl auch daran denkt, dass er mit seiner sexuellen orientierung in deren augen als "volksschädling" und potenzieller remigrationskandidat gelten dürfte? 

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bis 2030, so die prognose, werden sich über 50 % aller frauen ganz bewusst fürs alleineleben entschieden haben - alleinerziehende eingeschlossen. die zeit ist also reif, dass die produktion von service-robotern mit brüsten anläuft. ich sehe ihn schon vor mir - den prototyp "charlotte": handlich, robust und vor allem: folgsam auf knopfdruck. tradwifes können sich warm anziehen.

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im moment träume ich in endlosen wiederholungen von flugzeug-abstürzen, was meinen mentalen zustand recht grafisch widerspiegelt. die argh-entur hat den für mich vorgesehenen kunden nun doch nicht bekommen, mich kurzerhand wieder abgesägt und mein letztes gehalt gleich auch noch einkassiert. guter rat ist derzeit unerschwinglich.

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neuerdings versucht sich der luxus-mann in unbeholfenen annäherungen an sein frostiges fräulein tochter. was auf keine große gegenliebe stößt, denn 15-jährige shopping-queens mit glitzer-make-up über der akne haben verständlicherweise null bock auf brettspiele mit papi. nun darf ich exklusive, aufregende und teure vergnügungstouren mit dem verwöhnten pubertier planen. dinge, von denen ich schon immer geträumt habe: mit dem sonntagspapi und seinem fresseziehenden teenager stumm und freudlos durch ein neues grauenvoll langweiliges shopping-mekka zu stapfen.

ja, verhütung ist so wichtig.

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sich immer mehr sehkrank fühlen. nicht nur, weil die altersweitsichtigkeit so rasant voranschreitet. sich die augen ausgucken und doch schwarzsehen. das große ichwillnichtmehr, ohne dass es suizidal gemeint wäre. nur allgemeine müdigkeit und totale perspektivlosigkeit. 

wir müssen sehen, so weh es auch tut.

Freitag, 4. April 2025

kontrollverlust

der luxus-mann ruft mich an, um seinen alptraum der letzten nacht zum besten zu geben:

"mein schwager und meine schwester hatten uns eingeladen. wir waren beide gerade noch in meiner wohnung, zogen jacken und schuhe an und wollten los. aber aus irgendwelchen gründen musste ich noch schnell zum arzt. wahrscheinlich, weil ich in letzter zeit ja ständig zu ärzten renne. 

also machte ich mich auf den weg. und da fing es an - eine art rapider geistiger verfall. ich wusste erst nicht mehr, wo mein fahrrad steht und wo lang es zum arzt geht. dann wusste ich nicht mehr, wo ich selbst gerade bin. irgendwann war ich scheinbar in lübeck, hatte aber keine ahnung, wie ich da hingekommen war. ich hätte wirklich nicht sagen können, bin ich gelaufen, oder mit dem auto oder der bahn gefahren?

ich hatte das überwältigende gefühl, keinerlei kontrolle mehr zu haben. über nichts - auch über meine eigenen gedanken nicht. ich rannte wirr durch die gegend und konnte mich weder orientieren noch irgendeinen vernünftigen plan fassen - wie beispielsweise jemanden nach dem weg zu fragen. es wurde immer später und ich wusste nicht ein noch aus. als es schon dämmerte, lief ich endlos eine art landstraße entlang. irgendwann kam ich dann zu einem getreidefeld oder sowas. weil es zu dem zeitpunkt stockfinster war, habe ich mich da einfach hineingelegt und angefangen, vor verzweiflung ganz laut zu schreien."

"krass", sage ich. "ich träume immer nur, dass ich mit dem rad auf ganz gefährlichen straßen unterwegs bin, dass es dann plötzlich nacht wird und meine bremse und die beleuchtung ausfallen. dann muss ich immer ganz vorsichtig durchs stockfinstere weiterradeln. und höllisch aufpassen, nicht komplett die orientierung zu verlieren oder einen unfall zu bauen."

"jedenfalls war das ein furchtbarer traum", findet der luxus-mann. "als ich aufwachte, war ich völlig fertig. ich musste erstmal eine halbe stunde musik hören, bevor ich aufstehen konnte." 

"jetzt weißt du vielleicht, wie sich dein dementer vater so fühlt, wenn er nachts aufwacht und der ansicht ist, er muss ganz dringend in den garten, weil die güllegrube überläuft, die es seit 35 jahren nicht mehr gibt."

"ich frage mich, ob sich alzheimer wirklich so anfühlt", überlegt der luxus-mann. "wie so ein endloser horrortrip mit ein paar lichten momenten, wo man checkt, wie schlimm es um einen steht." 

"weiß nicht. für manche vielleicht."

"wenn das bei mir mal soweit ist, dann schubs mich bitte vom balkon oder so. das würde ich nicht ertragen."

 "mach das am besten zu einem offiziellen teil deiner patientenverfügung. und regle bitte auch, welches deiner kinder danach die flecken auf der straße wegmachen soll." 

"das ist alles gruselig, dieses älterwerden und sterben."

"tröste dich. viele menschen befinden sich ein leben lang in geistiger umnachtung - und merken das zu keinem zeitpunkt."

Freitag, 28. März 2025

ideen des merz

für das, was das hier über die jahre jeden einzelnen anleger aus der mittelschicht an vermögen kosten wird, könnte man sich vermutlich zehn mal just for fun die heizung rausreißen und wärmepumpen einbauen lassen.

ja, das ist die sagenhafte "wirtschaftskompetenz" der gro(ß)ko(tzerten) und ihrem sauerländer frettchen. da macht man erst mal milliarden schulden - und danach überlegt man sich, wie das überhaupt gehen soll. 

wahrscheinlich packt das frettchen demnächst einen flieger voller asylanten - und dann fällt ihm, dass er gar nicht weiß, wohin. und ob der sprit dafür reicht. 

man sollte frettchen grundsätzlich besser in ihrer natürlichen umgebung belassen: weit unter der erde, in dunklen höhlen und gängen.


Samstag, 22. März 2025

gandalf oder das glück der langeweile

sonntag gehen wir am see spazieren. sonne satt, die erde staubt vor trockenheit, geregnet hat gefühlt vor äonen. da kommt eine plüschige, schneeweiße katze mauzend auf uns zugelaufen. ich gehe in die hocke - und die mieze springt mir unerwartet direkt in den schoß. sie steckt das köpfchen in meinen schal und beginnt zu schnurren, während ihre kühlen pfötchen meine schenkel kneten. 

der luxus-mann steht derweil daneben, begrinst das flauschige überraschungsintermezzo und lässt mich ein weilchen genießen, anstatt wie sonst ungeduldig zum weitergehen zu drängen.

"wenn wir ein haus hätten, würde ich auf jeden fall auch katzen haben wollen", sagt er selig, während er mich beim kuscheln betrachtet.
"aber die haaren und kacken, behauptest du immer", erwidere ich.
"wenn die in den garten kacken könnten, wäre das ja nicht so schlimm", findet der luxus-mann. "und was das haaren betrifft - wir müssen ja nicht so einen gandalf nehmen wie den da."
"dann würde ich mir das mit dem zusammenziehen vielleicht noch mal überlegen", sage ich. "wenn du vertraglich zustimmst, dass wir zwei katzen haben."
"von mir aus auch fünf, hauptsache, du kümmerst dich drum", grinst der mann.
 "nee, keine fünf", sage ich, "drei unselbstständige, verfressene und eigensinnige biester reichen mir."
"wieso denn drei", fragt der luxus-mann verblüfft.
ich grinse: "na, zwei vierbeiner und ein zweibeiner. zwei plus einer macht drei."

"kann das sein, dass es dir gerade ganz gut geht, so frech wie du bist?" fragt der luxus-mann auf der rückfahrt und kneift mich in den oberschenkel.
"heute ist ein guter tag, ja."
"hat dich gandalf so beglückt?"
"klar. aber es ist auch, weil du da bist. und weil ich es immer noch mag, mit dir zusammen zu sein, nach all den jahren."
"du langweilst dich also nicht mit mir?"
"doch, manchmal schon. aber echte liebe ist wahrscheinlich immer ziemlich langweilig." 
"ist das ein kompliment oder eine beleidigung?"
"nur eine tatsache." 



Montag, 17. März 2025

die ziege zur gärtnerin machen

julia, rektumbewohnerin namhafter lobbyisten und paradebeispiel beispielloser nichtsnutzigkeit, soll bundespräsidentin werden.

warum nicht gleich andi b.scheuer.t?

satiriker haben in der tat den dankbarsten job in dieser legislaturperiode. mehr popcorn, bitte!

time to remember: