Freitag, 4. April 2025

kontrollverlust

der luxus-mann ruft mich an, um seinen alptraum der letzten nacht zum besten zu geben:

"mein schwager und meine schwester hatten uns eingeladen. wir waren beide gerade noch in meiner wohnung, zogen jacken und schuhe an und wollten los. aber aus irgendwelchen gründen musste ich noch schnell zum arzt. wahrscheinlich, weil ich in letzter zeit ja ständig zu ärzten renne. 

also machte ich mich auf den weg. und da fing es an - eine art rapider geistiger verfall. ich wusste erst nicht mehr, wo mein fahrrad steht und wo lang es zum arzt geht. dann wusste ich nicht mehr, wo ich selbst gerade bin. irgendwann war ich scheinbar in lübeck, hatte aber keine ahnung, wie ich da hingekommen war. ich hätte wirklich nicht sagen können, bin ich gelaufen, oder mit dem auto oder der bahn gefahren?

ich hatte das überwältigende gefühl, keinerlei kontrolle mehr zu haben. über nichts - auch über meine eigenen gedanken nicht. ich rannte wirr durch die gegend und konnte mich weder orientieren noch irgendeinen vernünftigen plan fassen - wie beispielsweise jemanden nach dem weg zu fragen. es wurde immer später und ich wusste nicht ein noch aus. als es schon dämmerte, lief ich endlos eine art landstraße entlang. irgendwann kam ich dann zu einem getreidefeld oder sowas. weil es zu dem zeitpunkt stockfinster war, habe ich mich da einfach hineingelegt und angefangen, vor verzweiflung ganz laut zu schreien."

"krass", sage ich. "ich träume immer nur, dass ich mit dem rad auf ganz gefährlichen straßen unterwegs bin, dass es dann plötzlich nacht wird und meine bremse und die beleuchtung ausfallen. dann muss ich immer ganz vorsichtig durchs stockfinstere weiterradeln. und höllisch aufpassen, nicht komplett die orientierung zu verlieren oder einen unfall zu bauen."

"jedenfalls war das ein furchtbarer traum", findet der luxus-mann. "als ich aufwachte, war ich völlig fertig. ich musste erstmal eine halbe stunde musik hören, bevor ich aufstehen konnte." 

"jetzt weißt du vielleicht, wie sich dein dementer vater so fühlt, wenn er nachts aufwacht und der ansicht ist, er muss ganz dringend in den garten, weil die güllegrube überläuft, die es seit 35 jahren nicht mehr gibt."

"ich frage mich, ob sich alzheimer wirklich so anfühlt", überlegt der luxus-mann. "wie so ein endloser horrortrip mit ein paar lichten momenten, wo man checkt, wie schlimm es um einen steht." 

"weiß nicht. für manche vielleicht."

"wenn das bei mir mal soweit ist, dann schubs mich bitte vom balkon oder so. das würde ich nicht ertragen."

 "mach das am besten zu einem offiziellen teil deiner patientenverfügung. und regle bitte auch, welches deiner kinder danach die flecken auf der straße wegmachen soll." 

"das ist alles gruselig, dieses älterwerden und sterben."

"tröste dich. viele menschen befinden sich ein leben lang in geistiger umnachtung - und merken das zu keinem zeitpunkt."

Freitag, 28. März 2025

ideen des merz

für das, was das hier über die jahre jeden einzelnen anleger aus der mittelschicht an vermögen kosten wird, könnte man sich vermutlich zehn mal just for fun die heizung rausreißen und wärmepumpen einbauen lassen.

ja, das ist die sagenhafte "wirtschaftskompetenz" der gro(ß)ko(tzerten) und ihrem sauerländer frettchen. da macht man erst mal milliarden schulden - und danach überlegt man sich, wie das überhaupt gehen soll. 

wahrscheinlich packt das frettchen demnächst einen flieger voller asylanten - und dann fällt ihm, dass er gar nicht weiß, wohin. und ob der sprit dafür reicht. 

man sollte frettchen grundsätzlich besser in ihrer natürlichen umgebung belassen: weit unter der erde, in dunklen höhlen und gängen.


Samstag, 22. März 2025

gandalf oder das glück der langeweile

sonntag gehen wir am see spazieren. sonne satt, die erde staubt vor trockenheit, geregnet hat gefühlt vor äonen. da kommt eine plüschige, schneeweiße katze mauzend auf uns zugelaufen. ich gehe in die hocke - und die mieze springt mir unerwartet direkt in den schoß. sie steckt das köpfchen in meinen schal und beginnt zu schnurren, während ihre kühlen pfötchen meine schenkel kneten. 

der luxus-mann steht derweil daneben, begrinst das flauschige überraschungsintermezzo und lässt mich ein weilchen genießen, anstatt wie sonst ungeduldig zum weitergehen zu drängen.

"wenn wir ein haus hätten, würde ich auf jeden fall auch katzen haben wollen", sagt er selig, während er mich beim kuscheln betrachtet.
"aber die haaren und kacken, behauptest du immer", erwidere ich.
"wenn die in den garten kacken könnten, wäre das ja nicht so schlimm", findet der luxus-mann. "und was das haaren betrifft - wir müssen ja nicht so einen gandalf nehmen wie den da."
"dann würde ich mir das mit dem zusammenziehen vielleicht noch mal überlegen", sage ich. "wenn du vertraglich zustimmst, dass wir zwei katzen haben."
"von mir aus auch fünf, hauptsache, du kümmerst dich drum", grinst der mann.
 "nee, keine fünf", sage ich, "drei unselbstständige, verfressene und eigensinnige biester reichen mir."
"wieso denn drei", fragt der luxus-mann verblüfft.
ich grinse: "na, zwei vierbeiner und ein zweibeiner. zwei plus einer macht drei."

"kann das sein, dass es dir gerade ganz gut geht, so frech wie du bist?" fragt der luxus-mann auf der rückfahrt und kneift mich in den oberschenkel.
"heute ist ein guter tag, ja."
"hat dich gandalf so beglückt?"
"klar. aber es ist auch, weil du da bist. und weil ich es immer noch mag, mit dir zusammen zu sein, nach all den jahren."
"du langweilst dich also nicht mit mir?"
"doch, manchmal schon. aber echte liebe ist wahrscheinlich immer ziemlich langweilig." 
"ist das ein kompliment oder eine beleidigung?"
"nur eine tatsache." 



Montag, 17. März 2025

die ziege zur gärtnerin machen

julia, rektumbewohnerin namhafter lobbyisten und paradebeispiel beispielloser nichtsnutzigkeit, soll bundespräsidentin werden.

warum nicht gleich andi b.scheuer.t?

satiriker haben in der tat den dankbarsten job in dieser legislaturperiode. mehr popcorn, bitte!

time to remember:



Dienstag, 11. März 2025

nachwort zum weltfrauentag 2025

prolog: bevor sie jetzt als mann angst haben, zu kurz zu kommen: ja, es gibt einen weltmännertag, aber dafür müssen sie sich noch bis 3.11. gedulden. da schreibe ich ihnen auch gern was zu.

einer der vielen gründe, warum ich nicht mit einem mann zusammenlebe, ist, dass ich ihm nicht zutraue, mich als ebenbürtigen partner zu sehen und zu behandeln. das ist wahrscheinlich ein ziemlich dummes vorurteil, das ich mittlerweile erfahrungsbedingt leider gegen männer hege. ich müsste mir ja einfach nur mal einen mann suchen, der keine chauvinistische und/oder narzisstische grundhaltung pflegt. nur sind die leider nicht so leicht zu finden - vor allem, wenn man auf seniorigere semester steht und davon abgesehen selbst so ein paar bindungsbaustellen hat.

vielleicht aber spielt auch etwas penisneid in mein empfinden hinein. in der tat wäre ich manchmal gerne ein mann. nicht unbedingt nur, weil ich dann wahrscheinlich besser verdienen würde und einen chefposten innehätte. nein, ich hätte hin und wieder gerne einen männlichen körper. so wegen der muckis, verstehen sie? mit einer derartigen maschine von body würde ich kampfsportarten trainieren und mich bei langweile oder schlechter laune öfter mal mit anderen mackers kloppen. oder omis die getränkekisten nachhause tragen, nur so, zum spaß, weil ich es könnte und mich dann geil fände.

und ich hätte sehr gerne hin und wieder einen penis. denn penisse sind einfach irrsinnig praktisch. mann kann damit in der gegend herumstrullern, wie er lustig ist. einfach so, jederzeit! und dann erst der männliche orgasmus. abspritzen stelle ich mir schlichtweg als den oberhammer vor. (ich kann nicht mal squirten, aller supergeheimer geheimtipps in der "brigitte" zum trotz.)

aber mal weg vom penisneid hin zu wirklichen problemen des frauseins: den frauen nämlich.

problem nummer eins: sehr viele frauen sind nicht solidarisch mit frauen, sondern betrachten sie als konkurrenz. ich habe extrem viele schlechte erfahrungen mit frauen gemacht - mehr als mit männern. frauenfreundschaften schließe ich nur noch nach langer zeit des kennens und mit sehr großer vorsicht. manipulieren, anschwärzen, denunzieren, ausbooten - die liste weiblicher list ist lang, wenn es darum geht, konkurrentinnen aus dem weg zu räumen. wahrscheinlich ist hinterhältigkeit bei manchen so eine art erfolgsrezept, um weibliche bedürfnisse durchzudrücken, während männer einfach plump aggressiv sind und mithilfe von herumblöken und affiger drohgebährden bekommen, was sie wollen. (ich bin mir nicht sicher, was ich widerlicher finde.)

viele frauen haben zudem leider nicht verstanden, dass frau konflikte mit anderen frauen ohne einbeziehung von männern regeln kann. oft erlebe ich, dass frauen sich bei einem mann über eine andere frau beschweren - und dann erwarten, dass der mann die kritisierte frau entsprechend richtet - und sei es einfach nur durch zustimmung und heimliche missachtung. nee, mädels, das kann ich absolut nicht leiden, das gibt minus 10 von 100 punkten.

im arbeitsleben gibt es laut einer umfrage nur wenige frauen, die eine weibliche chefin einem männlichen chef vorziehen würden  (nur jede zehnte frau möchte lieber unter eine frau arbeiten). das könnte daran liegen, dass viele weibliche chefs glauben, dass sie als chefin unbedingt auch alle negativen männlichen eigenschaften zelebrieren müssen: subtiler druck, beleidigende unterwerfung, gewaltvolle kommunikation. sorry, dann habe ich lieber einen sexistischen, seibenden volldepp mit viel zu langer leitung in leitungsfunktion über mir.

trotzdem glaube ich, die welt wäre insgesamt ein wenig besser, wären mehr frauen an der macht. frauen sind:

- insgesamt gesünder und werden älter (stabiles produkt also)
- begehen seltener selbstmord (weil ihnen nicht der penis abfällt, wenn sie eine therapie machen)
- bauen weniger verkehrsunfälle als männer (soviel zu "argh, bestimmt eine frau am steuer!")
- werden deutlich seltener gewalttätig, straffällig oder obdachlos
- und erreichen in deutschland inzwischen häufiger einen hochschulabschluss als männer.

es gibt also statistisch betrachtet viel, was für frauen spricht. aber es gibt auch sehr viel, was emanzipation eben leider noch dringend aufholen muss. besagte echte solidarität. oder autonome weibliche werte statt dieses billigen kopierens männlichen gebarens. 

und nein, wir sollten auf keinen fall eine reine weiberwirtschaft aufziehen. man muss männer nämlich immer schön integrieren und beschäftigt halten. sonst fahren sie ständig mit autos in menschenmengen, und davon werden dann die gefängnisse zu voll. und die schrottplätze auch.

kurzum, muschis are still far from perfect. aber wir arbeiten dran.