Montag, 4. November 2019

fuck your idols oder artur mit der wurstpelle

hin und wieder lerne ich beim ausgehen künstler kennen. damit meine ich jetzt nicht irgendwelche doofi-blogger wie dich und mich, sondern menschen, die bilder und installationen an öffentlich zugänglichen orten präsentieren und dafür tatsächlich kohle kriegen.

einen bestimmten künstler - nennen wir ihn der einfachheit mal artur wie "artist" - traf ich vor rund sieben jahren im alten club, noch zu objekt-zeiten. artur ist bis heute relativ bekannt, auch über die grenzen hamburgs hinaus. seine anfangswerke, die noch ecken und kanten haben, haben meines erachten einen nicht unerheblichen reiz. später, nachdem artur rang und namen erlangt hatte, fand ich seine kunst eher nichtssagend. alles so ein bisschen wie vom fließband und irgendwie immer dasselbe. aber das ist wahrscheinlich ansichtssache.

artur selbst machte damals eine ganz gute figur, war langhaarig, vollbärtig und gut gebaut. also alles in allem eine gestalt, bei der einer frau wie mir durchaus die eierstöcke klapperten. aufgrund seines aussehens und des künstler-renommees war er allerdings auch ein aufreißer erster klasse und machte darin fast dem objekt konkurrenz.

weil das objekt an diesem abend mal wieder von der gespielin belagert war, ließ ich mich zunächst recht willig von artur ansprechen. offizieller grund der kontaktaufnahme war eines meiner mir eher peinlichen gedichte, das ihm ein gemeinsamer bekannter gezeigt hatte. daraufhin schlug artur vor, ich könne ja mal einige seiner bilder mit text unterlegen. nach einer weile fachsimpelei auf niedrig-besoffenem niveau - bei der ich schon ahnte, dass das ganze wieder auf eine ins nichts führende kostenlose aktion hinauslaufen sollte - hatte ich dann seine zunge im mund.

die knutscherei war äußerst mittelprächtig. alles in allem sehr labbrig, sabbrig und schlabbrig. der anschließende sex fiel noch mittelprächtiger aus, denn arturs penis war mit viel zu viel vorhaut behangen. sowas finde ich latent unappetitlich, da ich dabei immer an wurstpelle denke muss. am ende der nacht kroch ich rotzbesoffen nachhause und versuchte, das erlebnis aus meiner erinnerung zu tilgen. das gelang mir - jedoch nur bis zu diesem tag.

heute nachmittag stehe ich im supermarkt am käseregal. vor mir zwei auf mega-intellektuell gestylte hipster, die über den einkaufswagen gelehnt sehr andächtig und ehrfürchtig über eine ausstellung diskutieren. als ich mich vorbeuge und mir ziegengouda aus dem regal hole, fällt arturs name.
und im vorübergehen sage ich beiläufig: "ach, artur, die alte wurstpelle! den hab ich auch schon gefickt."
 
nein, ich sage es nicht. aber ich denke es mir, während ich still in mich hineingrinse.
und mich gleichzeitig ein bisschen wegen der wurstpelle grusle.

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