heute morgen ist der luxus-mann für drei wochen ans andere ende der welt verreist.
gestern fragt er mich:
"kommst du noch mal vorbei? ich muss allerdings um halb vier uhr morgens aufstehen."
"boah, ich muss morgen arbeiten. da bin ich doch vollkommen im eimer, wenn ich so früh aufstehe."
"aber dann hast du drei wochen keinen sex mehr, denk dran! außerdem kannst du ja weiterschlafen."
"wer sagt denn, dass ich drei wochen keinen sex habe, nur weil du nicht da bist?" frotzle ich.
"komm du mir nachhause!" erwidert der luxus-mann.
"mit vergnügen. aber ich kann heute erst so gegen halb acht, wir haben noch ein meeting."
"dann komm doch direkt nach der arbeit."
gesagt, getan. um acht schlage ich beim luxus-mann auf, der aufgeregt durch die wohnung hühnert.
"hab ich alles? was meinst du, reichen sechs t-shirts? ich hab auch nur vier pullis eingepackt."
"du machst ja urlaub in der zivilisierten welt. wenn dir was fehlt, kaufst dus einfach nach."
der luxus-mann ist schwer zu beruhigen.
"aber mein koffer ist schon so voll, ich hab nur noch vier kilo luft."
"na und, dann schmeißt du halt was weg. oder tust es ins handgepäck. du brauchst eh souvenirs."
"stimmt. für meine kinder... und was ist mit dir? soll ich dir auch was mitbringen?"
"wenn dir was über den weg läuft, was mir steht. da vertrau ich dir."
"was hast du noch mal für ne größe?"
"36. manchmal auch 38. im zweifelsfall nimm ne 38, enger nähen geht immer."
"und schuhe?"
"41."
"sicher, dass wir heute sex haben können, so wie du drauf bist?" grinse ich, als wir gegen neun endlich auf dem balkon sitzen, ich noch eine rauche und der kopf des luxus-mannes sichtbar weiterrattert.
"klar. der ist ja ein recht autonomer körperteil", kichert der luxus-mann. "vielleicht würds aber helfen, wenn du ein bisschen bläst."
ich grinse und ziehe dem luxus-mann die hose aus.
"halbmast", stelle ich fest.
"das wird schon."
nach zwei minuten habe ich einen prallen schwanz herbeigezaubert.
"komm", sagt der luxus-mann, "setz dich drauf."
und wir ficken leise im schutze der dunkelheit auf dem balkon, während überall noch nachbarn draußen sitzen.
obwohl der luxus-mann spätestens um zehn im bett sein will, wird es halb zwölf, weil noch fußball läuft und wir dann noch ein zweites mal vögeln, was anspannungsbedingt in einen schmerzhaften marathon ausartet. dann liegen wir nebeneinander und der luxus-mann wälzt sich wach rum.
"hör auf nachzudenken", sage ich. "vor ort findet sich alles."
"es ist nicht wegen dem reisen, weißt du, nur weil ich mich immer so ärgere, wenn ich was vergesse."
"trotzdem. du ärgerst dich noch mehr, wenn du jetzt rumgrübelst und diese vier stunden schlaf verschenkst. dann vergisst du nachher vielleicht wirklich was. deinen schlüssel oder dein handy oder irgendwas, was man so verschusselt, weil man übermüdet ist."
"hm. machst du mir nachher kaffee?"
"wenn du dir das wünschst, mach ich das. ich schmier dir aber keine brote."
"essen gibts im flieger. aber kaffee wär toll."
als der wecker klingelt, haben wir das gefühl, keine einzige sekunde geschlafen zu haben. wir liegen noch eine ganze weile benommen nebeneinander.
"boah, fast beneide ich dich, dass du nachher weiterschlafen und dann arbeiten gehen kannst", sagt der luxus-mann träge.
"geh mal duschen", gähne ich. "ich mach dir solange deinen kaffee."
"ok."
ich kocke kaffee, hole milch, brot und nutella aus dem kühlschrank. dann lege ich mich wieder ins bett und döse ein. ich höre den luxus-mann kramen und sich anziehen. dann kommt er ins zimmer.
"kannst du mir einen gefallen tun?"
"was denn, die wohnung putzen?"
"das auch, aber nur nackt und in meiner anwesenheit. nein, bringst du nachher noch den müll raus, wenn du gehst?"
"klar."
dann klingelt das taxi.
"ich muss", sagt der luxus-mann und steht etwas verlegen am ende des bettes.
"dann musst du jetzt sehr stark sein."
"warum?"
"du musst mich einmal drücken, bitte."
der luxus-mann lächelt und nimmt mich dann tatsächlich richtig fest und lange in den arm.
"hab bitte nicht so viel spaß", sagt er und tätschelt meinen hintern.
"und du denk an den gummi, wenn du gleich die stewardess vor dir knien lässt."
"haha."
"ach, warte mal... fast hätte ichs vergessen!"
ich löse mich aus der umarmung und hole meine arbeitstasche.
"hier", sage ich und überreiche dem luxus-mann einen playboy. "deine reiselektüre."
"wie cool", staunt der luxus-mann. "hast du den extra gekauft?"
"nee, flog bei mir im büro rum, aber ich musste da sofort an dich denken."
"danke!"
"dafür nich. alles nur geklaut. jetzt aber loslos, dein taxi wartet nicht ewig."
"ja, ich muss!"
ich bekomme einen letzten kuss, dann verschwindet der luxus-mann.
und ich bin allein.
alleine in dieser großen wohnung.
alleine in diesem großem bett.
alleine für ganze drei wochen.
Drei Wochen gehen schnell vorbei.
AntwortenLöschenja. ich bin so gespannt, wie es mir dabei ergeht. ob ich die freiheit genießen kann oder ob mich das aus der bahn wirft.
LöschenIch gehe nicht davon aus, dass es Dich aus der Bahn wirft.
LöschenAber diese Verabschiedung ist sehr schön gewesen, drei Wochen gehen schnell vorbei ;)
AntwortenLöschenich war heute wirklich etwas wehmütig. aber es auch schön, das vertrauen, dass ich noch in der wohnung bleiben durfte usw. - ich hatte auch den eindruck, dass er ganz froh war, dass ich da war.
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