Mittwoch, 27. September 2017

überraschungsei

entgegen meiner erwartung hat der luxus-mann direkt nach dem beratungstermin bei einem zwielichtigen chirurgen diesem das go fürs anlegen des skalpells gegeben.
ein mann, ein wort, und ich als seine frau bin mal wieder beeindruckt. ich kannte ja sonst eher die variante "ein mann, viele wörter" und versprechen, die nicht eingehalten wurden.

"es macht halt sinn", sagt der luxus-mann auf meine nachfrage, ob er sich sicher sei mit der entscheidung. "und ob ichs jetzt den machen lass oder einen von den 120 anderen, da ist für mich kein unterschied."
"trotzdem, mutig von dir", sage ich. "ich habe andere sagen hören, dann fühlten sie sich nicht mehr als vollwertige männer."
"ich definiere mich ja nicht über meinen job oder mein auto oder sonstigen scheiß", meint der luxus-mann. "und so ein typischer familien-daddy bin ich auch nicht. also definiere ich mich halt auch nicht über meine spermien!"

in zwei wochen ist also d-day.
"der chirurg hat gesagt, dass ich dann dicke eier kriegen werde und dass mich meine frau deswegen pflegen und bekochen muss!" fordert der luxus-mann.
"ok, schatz, war ne schöne zeit mit dir... aber das wird mir jetzt ein bisschen zu häuslich", kichere ich.
 "und er hat auch gesagt, dass ich meine frau dann beißen und kneifen und nach herzenslust bestrafen soll, das ist wichtig für den heilungsprozess!"
"der übermut wird dir noch vergehen."
"fürchte auch."



Sonntag, 24. September 2017

schwarz - rot - braun

hat nicht mal 100 jahre gedauert bis zur weimarer republik des 21. jahrhunderts.


p.s.: hab ich irgendwelche ausländischen leser, die mich aufnehmen möchten? so in kuba vielleicht?


Samstag, 23. September 2017

luxus-shoppen

der luxus-mann möchte eine lampe kaufen, also nehmen wir uns gemeinsam frei und gehen an einem freitag in so läden, wo man lampen, möbel und lebenswichtiges gedöns wie serviettenringe mit einhornmotiven kaufen kann.
"was brauchst du denn alles so?" will der mann im auto wissen.
"nix", sage ich.
"wie, nix?"
"naja, wenn mir was unheimlich geiles unheimlich günstiges vor die füße fällt, nehme ichs mit, aber ich wüsste jetzt nicht, was konkret. außerdem gefällt mir da, wo du hinwillst, in der regel eh nix."

darüber hinaus bin ich mir sicher, dass es gar keine gelegenheit geben wird, um nach sachen zu schauen, die ich brauchen könnte. wegen der gesuchten lampe hatten wir nämlich bereits mehrfach stunden in möbelhäusern und lampengeschäften verbracht, doch die lampen waren entweder zu hell, zu dunkel, hatten nicht das passende luxus-wohnungs-design oder waren dem luxus-mann schlichtweg zu teuer. wir hatten auch bereits schon lampen im einkaufswagen, doch jedesmal auf dem weg zur kasse fiel dem luxus-mann ein, dass es ja noch etwas besseres, helleres, dimmbareres, günstigeres geben könnte. woraufhin wir dann zurückgingen, noch mal eine stunde zwischen den lüstermonstern umhertrabten und schließlich ohne lampe wieder den laden verließen, weil es ja irgendwo DIE lampe geben musste, in einem der läden, in denen wir noch nicht waren, auch wenn es die inzwischen vermutlich nur noch jenseits von hamburg gab.

wir starten die tour um zehn uhr vormittags in einem lampenladen mit umfangreichem sortiment. dort ist ein unheimlich netter verkäufer ohne schleimige verkäufermentalität, der sich mit einer affengeduld den fragen des luxus-mannes stellt. er flitzt eilfertig zwischen computer, lager und ausstellungsfläche hin und her und entwickelt mit der zeit kleine schweißperlen an der oberlippe, bleibt aber konstant freundlich und kompetent.
der luxus-mann murmelt etwas von "teuer", "interessant" und "mal schauen" und zieht mich dann aus dem laden. sodann entern wir den nächsten, wo das spiel erneut beginnt - mit einer weniger freundlichen verkäuferin.

nach dem dritten laden will der luxus-mann dann in ein möbelhaus.
"wir waren hier schon mindestens dreimal lampen gucken", erwidere ich. "das war dir alles zu teuer und zu hässlich."
"aber vielleicht gibts da jetzt ja was neues!" sagt der luxus-mann hoffnungsvoll.
ich verdrehe nur die augen, denn den satz habe ich im zuge der lampen-shoppingaktion schon öfter gehört.

in der lampenabteilung gibt es - genau wie von mir vorhergesehen - dieselben kreischhässlichen, überteuerten dinger wie vor wenigen monaten. der luxus-mann spaziert nichtsdestoweniger unbeirrt zwischen den leuchtmonstern hin und her und fragt mich ein ums andere mal:
"und die da? haben wir uns die letztes mal schon angeschaut?"
"ja", knurre ich. "die fandest du zu teuer/hell /dunkel /hässlich."

dann geschieht ein kleines wunder und der luxus-mann bleibt mehrere minuten vor einer lampe stehen, knipst sie an und aus und wieder an, hält probeweise eine zeitung davor, um die lesehelligkeit zu prüfen, während gleichzeitig 95 andere lampen einander überblenden, und meint schließlich selig zu mir:
"die ist doch ganz ok!"
"die hattest du schon mal in der hand, die fandest du letztes mal scheiße."
"quatsch! wie findest du sie?"
"die hat soviel pseudodiamanten-geglitzer wie die lüster in so türken-butzen" sage ich. "wenn du meinst, dass das in deine düster-wohnung mit den ganzen totenschädeln passt..."
"aber die ist günstig! das steht preishammer!"
"das steht überall preishammer oder supersparpreis oder wahnsinnspreis dran. das ist nur marketing!"
"quatsch."
"doch, komm gucken!"

als ich mit meiner beweisführung fertig bin, ist der luxus-mann zwar um eine illusion ärmer, aber immer noch in die lampe verliebt.
"ich glaub, ich nehm die. die kostet ja auch nur 149 euro."
"gut", sage ich, glücklich, damit weiteren lampen-suchaktionen zu entrinnen, "nimm sie."
"aber du findest sie hässlich?" fragt mich der luxus-mann unsicher.
"ich finde die mega-hässlich, aber es ist deine wohnung und deine lampe!" sage ich. "das musst du für dich entscheiden!"
"hm", zögert der luxus-mann, aber ich habe schon ein exemplar aus dem regal gezogen und dränge den mann fest untergeärmelt zur kasse.

ich bete, dass an der kasse keine schlange ist, denn wartezeit würde bedeuten, dass das luxus-hirn gelegenheit zum aufwerfen neuer zweifel hat, aber das schicksal ist mir hold: vor uns ist nur ein mensch mit zwei sachen. das bedeutet gerade mal ausreichend zeit für umständliche luxus-überlegungen, ob er lieber bar oder mit karte zahlen möchte. als wir das möbelhaus verlassen, ist es erst 15 uhr - und wir haben tatsächlich erfolgreich eingekauft.
 "wollen wir was essen? ich hab bärenhunger", sagt der luxus-mann - und weil er wegen seiner tollen hässlichen neuen lampe so gute laune hat, lädt er mich sogar ein.

während wir auf unser essen warten, fummelt der luxus-mann mit gerunzelter stirn an seinem iphone rum.
"was ist, irgendwelche besorgniserregenden börsenturbulenzen", frage ich.
"neenee", sagt der luxus-mann und starrt weiter angestrengt auf das dislay.
dann hält er mir sein handy vor die nase und sagt:
"guck, die lampe sieht doch fast aus wie meine! und hier bei amazon kostet die nur 99 euro!"
"die ist anders. außerdem kannst du so doch gar nicht sehen, wie hell die leuchtet."
"ich bestell die jetzt einfach und wenn sie scheiße ist, tausch ich sie halt um."
"und was ist mit der lampe, die wir eben gekauft haben?"
"die bringen wir gleich zurück!"

Mittwoch, 20. September 2017

straffe muschis und hartz mit hirn

ich schreibe derzeit darüber, dass ausgeleierte muttis sich bitteschön die muschi straffen lassen sollen. sonst tritt das "lost penis syndrom" auf. das kann man recht gut frei mit "würstchen in turnhalle syndrom" übersetzen. also obacht, liebe weibliche leserinnen, man muss als frau heutzutage nicht nur außen, sondern auch innen straff sein!

das mit dem "innen straff" ist allerdings nicht immer so leicht wie im falle der weiblichen muschi. beim hirn sind da noch große potenziale offen. das zeigt beispielsweise die rtl2-redaktion bei formaten wie "hartz und herzlich", eine sendung, bei der ich mich frage, ob hier die afd als sponsor fungiert. oder aus welchem grund werden hier sozial benachteiligte menschen derart klischeeüberladen vorgeführt? 

wer doku-soaps guckt und damit ohnehin eine vollständige hirnerschlaffung risikiert, sollte also wenigstens dran denken, dass darsteller in doku-soaps immer gekauft sind (ein wichtiger anreiz, wenn man von einem menschenunwürdigen existenzminimum lebt!) und so in szene gesetzt werden, dass es ins tv-format passt. das weiß ich, weil ich selber manchmal solche ekelerregend schwachsinnige sendungen machen muss.  in diesem fall soll vermittelt werden: arme sind dumm! und weiter: weil sie so dumm sind, kommen sie mit dem haufen kohle, den sie vollkommen unberechtigerweise vom staat schnorren, nicht zu rande. diese stigmatisierung einer ohnehin stigmatisierten gesellschaftsgruppe halte ich für grundlegend unethisch. auch, wenn es ja nur "harmlose unterhaltung" sein soll.

"die welt ist so schlecht, da sollte man keine kinder reinsetzen", sage ich heute zu meiner kollegin, die mutter zweier kinder ist.
sie widerspricht mir nicht.
(soll sie mal, ich bin ja auch die chefin!)

wie auch immer.
die message für das 21. jahrhundert lautet: straffe muschis first. alles andere kann warten.



Samstag, 16. September 2017

das mörder-dope

nachdem ich einige male gras vom obekt bezogen habe, hat der luxus-mann nun seinerseits seine connections ausgegraben.
"ich will nicht, dass du gras vom objekt nimmst und dem dann dafür einen bläst oder sowas!"
"hörma, wenn ich dem einen blasen wollen würde, wäre das vollkommen unabhängig davon, was ich dafür kriege", halte ich meinen finger in die offene wunde.
"ich besorg uns was", hat der mann daraufhin versprochen und es nun, monate später, in der tat in die tat umgesetzt.

wir haben nicht nur gras, sondern auch drei große klumpen dope bekommen. pechschwarz ist es und sehr harzig.
"boah, ich glaube, das wird richtig knallen", sage ich, als ich daran schnuppere.
"mein dealer hat gesagt, er hat das gras und das dope gemischt und sei daraufhin gelähmt gewesen."
"naja, verkäufergeschwafel", sage ich leichthin. "was haste bezahlt?"
"fuffi."
"alta! das ist aber ganz schön viel fürn fuffi! da bekomm ich vom objekt nicht mal die hälfte gras für! das ist bestimmt ganz minderwertiger kram."
"quatsch. das objekt zieht dich ja auch ab!"
"gar nicht!"
"wohl."
"gar nicht!"
"ist ja auch egal. wollen wir das mal so probieren? also ne mische?"
"ok."

da ich die besseren joints drehe, walte ich meines amtes und bereite uns eine schöne rolle. ich dosiere das zeug  erstmal vorsichtig - besser nix merken als dann tatsächlich gelähmt rumzuhocken und nicht mehr rechtzeitig aufs klo zu kommen.

dann sitzen wir im unwirtlichen herbstwetter auf dem balkon und schmöken.
"pfffffffffffffff", sagt der luxus-mann. "das schmeckt aber streng!"
ich nicke.
"und es kratzt derbe in der lunge", schnauft der luxus-mann und beginnt dann zu husten.

wir lassen die tüte zwischen und hin- und herwandern und sagen eines weile nix.
ich merke, wie mir schwindelig wird. nicht das entspannte in-watte-gepackt-feeling wie sonst, sondern eher unangenehmes herzklopfen und taumel.
"mein herz schlägt ganz schnell", sagt da der luxus-mann.
"meines auch."
"und im kopf isses komisch."
"angenehm komisch oder eher unangenehm?"
"hm", der luxus-mann zuckt die achseln, "kann ich nicht sagen, irgendwo dazwischen. was meinst du?"
"ziemlich psychoaktiv", murmle ich und habe das gefühl, als könne ich über ein drittes ohr am hinterkopf sehr laut die große straße nebenan hören. ich muss mich auf etwas anderes konzentrieren, um nicht vom verkehrslärm überwältigt zu werden.

"lass uns reingehen, mir ist eiskalt", stupse ich den luxus-mann an.
"mir ist warm."
"mir nicht. komm."
"wollen wir nen film gucken? ich hab noch was von david lynch."
"meinetwegen."

sobald ich unter der warmen kuscheldecke liege, drifte ich weg. der film zieht an mir vorbei. der luxus-mann kneift mich ein paar mal und sagt: "du sollst nicht schlafen! du sollst diesen tollen film mit mir gucken!", aber es ist nichts zu wollen. es ist freitag, kurz nach 22 uhr und ich hab mich in einen schlaffen haufen mensch verwandelt. irgendwann merke ich, wie der luxus-mann fernseher und lichter ausschaltet.

um acht uhr morgens erwache ich wieder und fühle mich sehr ausgeruht. der mann schnarcht entgegen seiner gewohnheit noch neben mir.
ich taste unter der bettdecke nach seiner morgenlatte.
"bist du schon wach?" murmelt der luxus-mann.
"ja."
"du warst so lustig gestern abend."
"warum?"
"ich hab dich gefragt, willst du noch film gucken? und du so total verpennt: hmhmhmhmmmm... dann frag ich: oder soll ich dich noch ficken? und du wieder so: hmhmhmmmmm.... dann frage ich, soll ich dir ins gesicht pieschern, und du wieder so: hmhmhmhmmmm!"
der luxus-mann lacht sich schlapp.
"du bist gemein", sage ich gespielt beleidigt und schnippe gegen die luxus-eier.
"aua."
"ficken oder was?"
"boah, ich bin voll fertig! ich muss weiterschlafen."
"ach komm. er steht doch schon."
"na gut, meinetwegen. bläst du ihn noch n bisschen?"

nach einer kurzen nummer dreht sich der luxus-mann auf die seite und beginnt, wieder zu schnarchen.
ich pieke ihn.
"aua", murmelt er.
"kaffee?"
"mann, was bist du denn heute so wach, schlaf doch noch n bisschen."
"nö. mir is langweilig."
"oh mann", stöhnt der luxus-mann. "du bist so ne anstrengende frau! du tötst mich irgendwann, echt!"
"ich kann ja brötchen holen gehen", schlage ich vor.
das bringt den luxus-mann in die horizontale.
"echt? boah. dass ich das noch mal erlebe! du bist vor mir wach und holst brötchen!"
"ja klar mach ich das, warum denn nicht?!"
"aber was mit körnern."
"damit du gut scheißen kannst?"
"du bist so ordinär, weißt du das?!"
"ja, da stehst du doch drauf."
"stimmt."

"jedenfalls ist das dope nicht arbeitstauglich, glaub ich", sagt der luxus-mann, als wir später am küchentisch sitzen und unsere brötchen mümmeln.
"muss man zumindest erst die richtige dosis rausfinden", sage ich. "dann könnte es ne super einschlafhilfe werden, wenn man mal so gestresst-überdreht ist und nicht abschalten kann."
"ja, vielleicht. obwohl ich schon wieder schlafen könnte."
"ich auch. dann lass uns doch mal ins bett gehen."
"nö, ich treff mich nachher mit kumpels im stadion. pauli spielt."
"axo. dann verpiesel ich mich mal."
"können ja heute abend ausgehen, wenn wir gestern schon nicht mehr geschafft haben."
"ja, aber dann nix kiffen, ok?"
"bin ich blöd?"
"manchmal."
der luxus-mann kneift mich in die nippel.
"aua."
"das haste verdient, du freches weib."
"dann bis später, alter kiffer."
"bis später, schöne."





Sonntag, 10. September 2017

kastration

"früher musste ich immer beim kastrieren der ferkel helfen", erzählt der luxus-mann. "das war so widerlich. schlimme tierquälerei."
"was musstest du denn machen, da rumschnippeln und die eier rausquetschen und abschneiden?" frage ich.
"nee, ich musste die festhalten. die haben natürlich geschrien wie am spieß und sich gewehrt... und dann all das blut..."
"hm, nicht schön."

trotz aller schlechter erlebnisse in seiner kindheit und dem grundlegenden ekel vor allem, was mit spritzen, skalpell und arzt zu tun hat, überlegt der luxus-mann derzeit, ob eine sterilisation nicht doch sinnvoll wäre.
"wenn wir uns mal trennen und ich dann wieder rumpoppe, könnte zumindest nicht einfach irgendeine frau auftauchen und behaupten, sie sei schwanger und bekäme jetzt unterhalt von mir", sagt der luxus-mann.
"zum beispiel", sage ich. "reicht ja, was du bislang abdrückst."

der luxus-mann schaut mich nachdenklich an.
"nur doof wäre, wenn ich die echt liebe und die dann unbedingt ein kind von mir will... und ich kann dann nicht mehr!"
"aber du sagst doch immer, du bist sowieso zu alt und möchtest den ganzen scheiß nicht noch mal von vorne durchmachen."
"das stimmt natürlich. aber wenn ich die wirklich liebe... und die vielleicht auch noch total reich ist... und man sich ein kindermädchen und eine putzfrau und all das leisten könnte..."
"dann wirst du davon trotzdem nicht jünger. und die anderen eltern denken dann, da holt der opa sein enkelkind von der kita ab, wenn du da anschlörrst."
"find ich ja auch nicht gut. aber wenn die frau das unbedingt will..."

"das ist doch quatsch. ich hatte auch mal einen mann, der unbedingt kinder wollte. trotzdem hätte ich keine mit dem bekommen, auch wenn mein leben dann in wohlstand verlaufen wäre. weils einfach nicht gepasst hat. man bekommt doch nicht dem partner zuliebe kinder, die man gar nicht will. genauso wenig, wie man sich für jemanden verschleiert oder sich die titten vergrößern lässt."
"ich kenne frauen, die machen das."
"und findest du die gut?"
"nee. das ist verlogen."
"ich hatte auch mal eine freundin, die hat jemanden wegen seiner kohle geheiratet und ein paar jahre lang ein leben in saus und braus geführt. gelangweilt hat sie sich trotzdem. und dauernd rumgevögelt. bis ihr typ die scheidung eingereicht hat. jetzt lebt sie wieder bei ihrer mutter."

der luxus-mann seufzt.
"jedenfalls hab ich jetzt einen termin bei einem urologen."
ich reiße die augen auf: "echt?"
"ja, da staunst du, was?"
"aber mach das bitte nicht wegen mir! das musst du ganz von dir aus wollen!"
"aber es wäre ja insgesamt betrachtet ganz vernünftig. auch wenn ich das echt gruselig finde!"
"angenehm ist sowas nie."
"das kannst du doch gar nicht beurteilen!"
 "hallo?! ich habe mir letztes jahr in vollnarkose eine kupferkette in die gebärmutter pieken lassen. weißt du noch, wie du meinstest, das mit meinen schmerzen danach könne nicht normal sein?  und  dann habe ich fünf von zwölf monaten durchgeblutet. das war auch nicht schön! und jetzt schmeiß ich hormone ein, werde fett, depressiv, kann thrombosen kriegen und erhöhe mein krebsrisiko. sag mir jetzt nicht, ich könne nicht beurteilen, dass das alles unangenehm sein kann!"
"na gut, aber beschwer dich dann nicht, wenn ich nur noch lethargisch rumhänge."
"warum das denn?"
"als sie unseren hund kastriert haben, hat der auch nur noch gepennt."
"weiß nicht, ob das bei menschen auch so ist. dann würde das doch keiner machen!"
"bestimmt."
"frag das doch mal den arzt!"
"ja, stimmt, das sollte ich ihn mal fragen."

 t.b.c.



Mittwoch, 6. September 2017

fünf jobs in vier tagen

ich bin pr-managerin, head of content, social media managerin und funktionspressesprecherin.
seit gestern bin ich nun auch noch webmaster für typo3 und baue tatsächlich seiten.
kann man ja mal machen.

zwar dauern kleine fusselprojekte jetzt wochen, weil ich immer an irgendeiner anderen baustelle beschäftigt bin. aber ich habe beschlossen, möglichst langsam zu machen, viel zu jaulen, wie schwierig das alles sei und das als basis für die gehaltsverhandlungen zu nutzen.

(hallo arbeitgeber, bock auf ein allround-talent, das nicht mehr so viel bock auf dumpinglohn hat?)

ansonsten nicht viel.
durch den ständigen stress kann ich überhaupt nicht mehr pennen.
mit dem mann streite ich viel. er langweilt sich, ich sehe das ende meiner todos nicht mehr.

gesundheitlich fühle ich mich, als müsse ich bald sterben. anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich, wenn ich gegen 19:30 oder 20:00 uhr endlich mal nachhause komme, im grunde sofort ins bett falle.

dank der hormonellen verhütung habe ich zwei kilo zugenommen und der arsch fühlt sich an, als hinge er in schwabbelwabbelwellen über den hosenbund. tut er zwar nicht, aber ich mag das gefühl eben nicht.

sonntag wird mein glückstag, sagt mein glückskeks, und dass ich etwas blaues tragen soll. wenn der glückskeks will, werde ich gerne komplett blau sein. sicher ist sicher.