heute hatte ich ein spezielles date. mit einer 13-jährigen.
sie wird eventuell künftig meine püppi sitten. beziehungsweise soll ein regelmäßiger tierbezug hergestellt werden. was bedeutet, dass ich nun des öfteren ein pubertierendes kind im haushalt haben werde, auch in meiner anwesenheit.
für mich eine herausforderung. ich bin grundsätzlich skeptisch bis ablehnend gegenüber kindern. aber ich liebe diese kleinen zaghaften hüpfer über meine langen schrulligkeitsschatten.
sie ist ein dünnes, stilles mädchen, das eine gewisse intensität entwickelt, wenn es um tiere geht. wir hben tatsächlich einen draht zueinander gefunden. in der familie hatte es wohl ein paar auseinandersetzungen zum thema katze-oder-nicht-katze gegeben. sie hatte verloren. ich kann verstehen, wie doof das ist. vor allem, wenn man 13 ist.
sie trägt übrigens denselben namen wie die kleine tochter des luxus-mannes. vielleicht ist das ja ein gutes omen. es könnten gerade alle seiten etwas gewinnen.
Mittwoch, 29. Juni 2016
Dienstag, 28. Juni 2016
die lage der morphinewelt
wenn dinge wie am wochenende passieren und auf eine angeditschte grundstimmung treffen, stehe ich komplett neben mir. seit zwei tagen tue ich auf arbeit so, als würde ich arbeiten, während ich blind auf den bildschirm starre und die nicht so luxuriöse situation möglich neutral zu beleuchten versuche. man könnte es in meinem fall das häuten der zwiebel nennen, oder das öffnen der babuschka-pandora: hinter jeder schicht eine neue gedankendimension, die abgezupft und von allen seiten vorsichtig betrachtet und analysiert werden will.ein procedere, das jegliche objektivität unterbindet und informationshaufen für verutlich mehrere doktorarbeiten liefert. auf gar keinen fall kann ich mich in dieser verfassung jedoch jemandem verständlich mitteilen.
gestern hatte der luxus-mann eine nachricht geschickt und gefragt, ob ich ihn anschweigen würde. was im grunde verwunderlich ist, denn manchmal schreiben wir mehrere tage am stück nicht, nachdem mir der luxus-mann einst liebevoll anvertraute, dass er chatten todlangweilig fände.
ich schrieb ihm zurück, ich sei traurig und wolle nachdenken.
wieso, wollte der luxus-mann wissen.
emo-kram, antwortete ich.
auf emo-kram kommt der luxus-mann nicht klar. damit war die konversation erst mal erfolgreich abgewürgt.
heute nachmittag flatterte dann die nächste nachricht an.
ob emo-kram denn bedeute, dass ich nicht darüber reden wolle.
nein, meinte ich, lediglich, dass ich noch etwas zeit bräuchte, bis ich mit mir selbst soweit klar sei, und es in eine mitteilbare form bringen könne.
warum ich so ein geheimnis daraus mache, wollte der luxus-mann wissen.
fast kam ich mir arrogant vor und fühlte mich schuldig, weil es wirkte, als wolle ich mich interessant machen. also beschloss ich, ein zugeständnis zu machen.
wollen wir morgen telefonieren, fragte ich.
lieber treffen, fand der luxus-mann, das sei doch besser.
dann übermorgen, morgen kann ich nicht, erwiderte ich.
jetzt habe ich also am donnerstag ein schwieriges date. ein aussprache-date.
das nichts weiter bringen wird als die chance, eindrücke und wirkungsweisen von verhalten zu schildern und die gegenposition anzuhören. die grundtendenz halte ich für unveränderbar. es wird wieder passieren, und wieder, und wieder, bis ich gequält genug bin und mir jemand anderes suche.
mein vertrauen bröckelt in großen, hässlichen stücken wie der putz an einem dieser braungrauen ddr-bauten.
Sonntag, 26. Juni 2016
flinte ins korn
als ich am abend beim luxus-mann auftauche, ist die welt noch in ordnung. seine beiden besten kumpels sind da, einen kenne ich schon, zu dem anderen habe ich recht schnell einen guten draht.
wir gucken fußball und trinken bier, das spiel ist langweilig, die stimmung aber ausgelassen.
zur halbzeit meint der luxus-mann zu mir:
"du wolltest uns doch angesichts des langweiligen spiels eine halbzeit-performance bieten?"
damit spielt der luxus-mann auf unseren chat an, bei dem es darum ging, dass wir an diesem abend wohl eher keinen sex haben werden, es sei denn, die kumpels gehen mal kurz raus oder sind bereit, zuzuschauen.
"du hattest aber doch gesagt, du seist bis dahin sowieso zu breit", sage ich, "nicht dass du dann vielleicht keinen mehr hochkriegst."
die kumpels lachen, und der luxus-mann erwidert:
"ey! ich krieg immer einen hoch!"
"ja, mein hase", sage ich augenzwinkernd und tätschle ihn ein wenig, weil ich weiß, dass er das hasst.
später gehen wir noch aus. im club zieht mich der luxus-mann auf die seite und meint:
"das ging vorhin gar nicht."
"was denn?" frage ich.
"mich vor meinen kumpels als impotent hinzustellen!"
ich denke zunächst, der luxus-mann wolle mich verscheißern, aber dann sehe ich ihm ins gesicht und merke, dass er stinksauer ist.
"ach komm, das war doch in keinem ernst gemeinten kontext! das mit meiner perfomance war doch auch nur spaß!"
"das war total deplatziert."
ich merke, wie es aus dem ruder läuft. mal wieder.
"ich habe NICHT gesagt, du seist impotent."
"wohl!"
"... und selbst wenn ich das gesagt hätte, das war allen klar, dass das ein spaß war!"
"du kannst sagen, was du willst, das interessiert mich nicht."
ich verstehe nur bahnhof, merke, dass ich jetzt auch sauer werde, will aber auch immer noch deeskalieren.
"ok, pass auf. dann war das dumm von mir, und es tut mir leid. ich wollte dich nicht verletzen."
der luxus-mann schüttelt den kopf geht weg. zwei minuten später gräbt er eine ische an und holt sich eine abfuhr.
ich beschließe, dass abstand jetzt erstmal das richtige ist. entschuldigt hatte ich mich schließlich, mehr kann man nicht tun in dieser stituation. ich gehe in die area nebenan und unterhalte mich weiter mit dem kumpel, zu dem ich sofort einen draht hatte. der erzählt mir von seiner borderliner-ex.
"für ne borderlinerin bist du aber echt tiefenentspannt", sagt er. "zumindest hast dus echt geblickt, worauf es meines erachtens auch ankommt."
"ich gebe mir mühe."
"der luxus-mann und du, ihr seid aber irgendwie nicht sehr kommunikativ", findet der kumpel dann.
"hatten gerade ne meinungsverschiedenheit", sage ich und beiße mir daraufhin auf die zunge. nicht, dass der kumpel das dann gegenüber dem luxus-mann anspricht und er sich wieder auf den schlips getreten fühlt: die alte plaudert nicht nur über angebliche impotenz, sondern auch über andere intime details.
"das ist doch normal, das kommt vor", sagt der kumpel ganz ruhig. "nur solltest du den luxus-mann nicht mit liebe oder heiraten oder sowas kommen. darauf kommt er ja gar nicht klar."
"keine sorge", lache ich, "wir sind weder ernsthaft zusammen noch verliebt noch sonstwas. ist nur eine lose geschichte. heiraten wollen würde ich den schon dreimal nicht."
"aber er ist sehr okay", sagt der kumpel.
darauf fällt mir nichts ein.
"ich werd dann gleich mal nach hause gehen", sagt der kumpel. "war schön, dich kennen gelernt zu haben. man sieht sich bestimmt mal wieder."
wir umarmen uns.
nachdem ich eine weile tanzen war, schaue ich mal wieder rüber in die erste area, um zu sehen, ob der luxus-mann sich wieder beruhigt hat. ich schaue und schaue, aber da ist keiner mehr.
hat er wohl eine andere ische abgeschleppt, denke ich. muss man jetzt zwar nicht schön finden, aber wir wollen uns ja freie hand lassen. also schau dich auch noch mal um, sind ja heute ein paar spannende kerle da, sage ich mir.
ich gehe noch einmal in die zweite area, tanze eine runde, schaue dabei auch einen an, stelle dann aber fest, der ist viel zu jung. irgendwann beschließe dann auch ich, nachhause zu fahren.
im bus ärgere ich mich ein bisschen, weil mein mp3-player beim luxus-mann auf der kommode liegt und ein paar schminkutensilien auch.
dann fällt mir auf einmal ein, dass der luxus-mann vielleicht gar keine truse abgeschleppt hat, sondern das als eine art bestrafungsaktion gedacht war: ich gehe, und die alte kann gucken, wo sie bleibt. den gedanken finde ich irgendwie noch sehr viel unschöner als meinen ersten verdacht, denn das würde bedeuten, dass der luxus-mann noch mehr zicke ist als ich und gefahr läuft, dass ich meinen respekt vor ihm verliere.
als ich zuhause im bett liege, schlucke ich erstmal eine tavor, weil ich keine lust habe, nach einem ruinierten abend auch noch eine ruinierte nacht zu haben. gottseidank tut das zeug zuverlässig seine wirkung und ich sinke in einen äschernen schlaf.
am mittag erwache ich mit dem schädel des jahrhunderts. klar, alkohol, ssri und tavor, die mischung machts. ich sehe auf mein handy und habe eine nachricht vom luxus-mann: "und, eine andere übernachtungsmöglichkeit gefunden?"
kleinlich, denke ich, kleinlich und gehässig und mit eifersüchtigem beigeschmack, genau wie die streitereien, die ich vor jahren mit einem exfreund hatte. inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, dass meine bestrafungstheorie näher liegt als die fremdficktheorie. was dem ganzen noch mal die krönung von lächerlichkeit gibt.
und ich spüre neben mäßiger wut, wie ich langsam keinen bock mehr habe. eine affaire sollte spaß machen, keine beziehungspopelprobleme aufwerfen. allein innerhalb des letzten monats hat mir der luxus-mann nun zwei wochenenden versaut. das ist im anbetracht eines nurfickenundparty-arrangements eine dramatische bilanz.
ich bin so müde und angenervt, dass ich nicht mal lust habe, eine saftige antwort zu tippen. weil ich weiß, es wird nichts ändern. komplexe sind untherapierbar. auch wenn es mir leidtut, ich muss mich um meine eigenen unsicherheiten kümmern. nicht die anderer aushalten und mich davon runterziehen lassen.
innerlich verabschiede ich mich. morgen werde ich seine sache in die post geben und ihn bitten, mir meine zu schicken.
wir gucken fußball und trinken bier, das spiel ist langweilig, die stimmung aber ausgelassen.
zur halbzeit meint der luxus-mann zu mir:
"du wolltest uns doch angesichts des langweiligen spiels eine halbzeit-performance bieten?"
damit spielt der luxus-mann auf unseren chat an, bei dem es darum ging, dass wir an diesem abend wohl eher keinen sex haben werden, es sei denn, die kumpels gehen mal kurz raus oder sind bereit, zuzuschauen.
"du hattest aber doch gesagt, du seist bis dahin sowieso zu breit", sage ich, "nicht dass du dann vielleicht keinen mehr hochkriegst."
die kumpels lachen, und der luxus-mann erwidert:
"ey! ich krieg immer einen hoch!"
"ja, mein hase", sage ich augenzwinkernd und tätschle ihn ein wenig, weil ich weiß, dass er das hasst.
später gehen wir noch aus. im club zieht mich der luxus-mann auf die seite und meint:
"das ging vorhin gar nicht."
"was denn?" frage ich.
"mich vor meinen kumpels als impotent hinzustellen!"
ich denke zunächst, der luxus-mann wolle mich verscheißern, aber dann sehe ich ihm ins gesicht und merke, dass er stinksauer ist.
"ach komm, das war doch in keinem ernst gemeinten kontext! das mit meiner perfomance war doch auch nur spaß!"
"das war total deplatziert."
ich merke, wie es aus dem ruder läuft. mal wieder.
"ich habe NICHT gesagt, du seist impotent."
"wohl!"
"... und selbst wenn ich das gesagt hätte, das war allen klar, dass das ein spaß war!"
"du kannst sagen, was du willst, das interessiert mich nicht."
ich verstehe nur bahnhof, merke, dass ich jetzt auch sauer werde, will aber auch immer noch deeskalieren.
"ok, pass auf. dann war das dumm von mir, und es tut mir leid. ich wollte dich nicht verletzen."
der luxus-mann schüttelt den kopf geht weg. zwei minuten später gräbt er eine ische an und holt sich eine abfuhr.
ich beschließe, dass abstand jetzt erstmal das richtige ist. entschuldigt hatte ich mich schließlich, mehr kann man nicht tun in dieser stituation. ich gehe in die area nebenan und unterhalte mich weiter mit dem kumpel, zu dem ich sofort einen draht hatte. der erzählt mir von seiner borderliner-ex.
"für ne borderlinerin bist du aber echt tiefenentspannt", sagt er. "zumindest hast dus echt geblickt, worauf es meines erachtens auch ankommt."
"ich gebe mir mühe."
"der luxus-mann und du, ihr seid aber irgendwie nicht sehr kommunikativ", findet der kumpel dann.
"hatten gerade ne meinungsverschiedenheit", sage ich und beiße mir daraufhin auf die zunge. nicht, dass der kumpel das dann gegenüber dem luxus-mann anspricht und er sich wieder auf den schlips getreten fühlt: die alte plaudert nicht nur über angebliche impotenz, sondern auch über andere intime details.
"das ist doch normal, das kommt vor", sagt der kumpel ganz ruhig. "nur solltest du den luxus-mann nicht mit liebe oder heiraten oder sowas kommen. darauf kommt er ja gar nicht klar."
"keine sorge", lache ich, "wir sind weder ernsthaft zusammen noch verliebt noch sonstwas. ist nur eine lose geschichte. heiraten wollen würde ich den schon dreimal nicht."
"aber er ist sehr okay", sagt der kumpel.
darauf fällt mir nichts ein.
"ich werd dann gleich mal nach hause gehen", sagt der kumpel. "war schön, dich kennen gelernt zu haben. man sieht sich bestimmt mal wieder."
wir umarmen uns.
nachdem ich eine weile tanzen war, schaue ich mal wieder rüber in die erste area, um zu sehen, ob der luxus-mann sich wieder beruhigt hat. ich schaue und schaue, aber da ist keiner mehr.
hat er wohl eine andere ische abgeschleppt, denke ich. muss man jetzt zwar nicht schön finden, aber wir wollen uns ja freie hand lassen. also schau dich auch noch mal um, sind ja heute ein paar spannende kerle da, sage ich mir.
ich gehe noch einmal in die zweite area, tanze eine runde, schaue dabei auch einen an, stelle dann aber fest, der ist viel zu jung. irgendwann beschließe dann auch ich, nachhause zu fahren.
im bus ärgere ich mich ein bisschen, weil mein mp3-player beim luxus-mann auf der kommode liegt und ein paar schminkutensilien auch.
dann fällt mir auf einmal ein, dass der luxus-mann vielleicht gar keine truse abgeschleppt hat, sondern das als eine art bestrafungsaktion gedacht war: ich gehe, und die alte kann gucken, wo sie bleibt. den gedanken finde ich irgendwie noch sehr viel unschöner als meinen ersten verdacht, denn das würde bedeuten, dass der luxus-mann noch mehr zicke ist als ich und gefahr läuft, dass ich meinen respekt vor ihm verliere.
als ich zuhause im bett liege, schlucke ich erstmal eine tavor, weil ich keine lust habe, nach einem ruinierten abend auch noch eine ruinierte nacht zu haben. gottseidank tut das zeug zuverlässig seine wirkung und ich sinke in einen äschernen schlaf.
am mittag erwache ich mit dem schädel des jahrhunderts. klar, alkohol, ssri und tavor, die mischung machts. ich sehe auf mein handy und habe eine nachricht vom luxus-mann: "und, eine andere übernachtungsmöglichkeit gefunden?"
kleinlich, denke ich, kleinlich und gehässig und mit eifersüchtigem beigeschmack, genau wie die streitereien, die ich vor jahren mit einem exfreund hatte. inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, dass meine bestrafungstheorie näher liegt als die fremdficktheorie. was dem ganzen noch mal die krönung von lächerlichkeit gibt.
und ich spüre neben mäßiger wut, wie ich langsam keinen bock mehr habe. eine affaire sollte spaß machen, keine beziehungspopelprobleme aufwerfen. allein innerhalb des letzten monats hat mir der luxus-mann nun zwei wochenenden versaut. das ist im anbetracht eines nurfickenundparty-arrangements eine dramatische bilanz.
ich bin so müde und angenervt, dass ich nicht mal lust habe, eine saftige antwort zu tippen. weil ich weiß, es wird nichts ändern. komplexe sind untherapierbar. auch wenn es mir leidtut, ich muss mich um meine eigenen unsicherheiten kümmern. nicht die anderer aushalten und mich davon runterziehen lassen.
innerlich verabschiede ich mich. morgen werde ich seine sache in die post geben und ihn bitten, mir meine zu schicken.
Freitag, 24. Juni 2016
Donnerstag, 23. Juni 2016
working hot
da es heute über 30 grad bekommt und unser büro ein verglaste südseite ohne jalousien hat, bin ich der einzige depp, der heute zur arbeit erschienen ist. allerdings bin ich auch der einzige depp, der so schlau war, sich vor dieser hitzewelle einen ventilator zu kaufen.
jetzt sitze ich hier, habe mich der schuhe und des bhs entledigt und warte, bis es 18 uhr ist.
man unterhalte mich derweil.
jetzt sitze ich hier, habe mich der schuhe und des bhs entledigt und warte, bis es 18 uhr ist.
man unterhalte mich derweil.
Sonntag, 19. Juni 2016
schönes wochenende
"so ein scheiß, mein sauf-freitag fällt aus, mein kumpel hat mir abgesagt, der hat sich den fuß gebrochen", schreibt mir der luxus-mann am freitagnachmittag nach einer funkstille von drei tagen, die aus einem dämlichen streit resultierte.
ich, immer noch angefressen und mit ordentlich wut nach drei tagen folterfantasien, schreibe zurück:
"und jetzt hast du angst, dass dir heute abend langweilig sein wird, und dann dachtest du, du schaust mal, ob ich mich so als zweit- oder dritt-unterhaltungsoption eventuell ficken lassen würde?!"
eine minute später klingelt das telefon.
jetzt isser sauer, denke ich, aber ich bin auch immer noch etwas pissig.
"ja", sage ich aggressiv, als ich rangehe.
"ja", antwortet der luxus-mann heiter.
"wiewas ja?" frage ich verwirrt zurück
"ja, mir wird langweilig sein, und ja, ich dachte, wir könnten ficken. aber du bist keine zweitoption oder so."
"ich gehe heute aber aus", gebe ich zurück.
"wohin gehst du denn?"
ich nenne die partyoption des abends.
"da waren wir doch auch schon mal, das war klasse. dann lass uns doch die sauftour einfach dahin verlagern."
ich werde weich.
"ok."
"dann komm vorher zu mir, und wir ziehen von hier los."
"aber das ist dann ein umweg."
"aber bei mir fährst du taxi statt fahrrad. was ein vorteil sein dürfte, weil es heute doch dauernd regnet."
das ist ein argument, finde ich.
als ich beim luxus-mann auf der couch sitze, spricht er noch einmal unseren letzten streit an.
"ich versteh dich manchmal einfach nicht", schließt er seine kleine verteidigungsrede. "ich glaube, ich sag dann genau das falsche, und dann machst du total dicht und man kommt überhaupt nicht mehr an dich ran."
glasklare analyse, denke ich, und mir warm ums herz, weil ich den luxus-mann dafür schätze.
"vielleicht geht es ja nicht drum, immer alles zu verstehen", sage ich. "im gegenteil, so eine stino-harmonie ist doch scheißlangweilig. vielleicht geht es darum, den anderen einfach so sein zu lassen und ihn anzunehmen und sich nicht an jedem kack aufzuhängen. himmelherrgott, ich meine, wir sind doch nicht eins von diesen dämlichen pärchen, die samstagmorgen um halb zehn in der city händchenhaltend schnäppchen jagen gehen und dann bei schwiegermama kaffee trinken!"
"es nervt halt manchmal echt, weil ich deine gedanken teils null nachvollziehen kann. und du erklärst ja auch nichts."
"ich weiß", grinse ich. "aber das geht mir ähnlich mit dir. und mal davon abgesehen bin ich eh nur wegen deinem geilen schwanz hier. das ganze gelaber können wir uns also auch gern sparen."
da muss auch der luxus-mann lächeln. er schiebt meinen rock hoch und zieht mir den slip aus. erst als er mir den finger in die muschi steckt, fällt mir so richtig auf, wie geil ich schon bin.
später stehen wir im brechend vollen club. ich halte mich am ärmel des luxus-mannes fest, der sich gerade richtung bar vorkämpft, und lasse mich durch die menge ziehen.
"was willst du trinken", ruft mir der luxus-mann ins ohr.
"whiskey", schreie ich.
"du solltest doch nicht so viel trinken", schreit der luxus-mann zurück. "ich dachte, deine nierenwerte waren letzte woche so schlecht?"
"na und? du hast zu hohen blutdruck und säufst auch!"
der luxus-mann verdreht die augen und ordert zwei whiskey-cola.
vier stunden später bin ich so hacke, dass ich kaum mehr geradeaus laufen kann.
"boah, morgn wia haaaaart", lallt der luxus-mann, als wir durch die schanze richtung luxus-wohnung zurückschwanken.
"wannnnnn... hassu morgn deine kinner?"
"ganich."
"geil. den gansssssn tach fickn."
"du kills mich."
"neee... morgn is ne ver...vernissage. da wollt ich einglich hin."
"ja cool, wasn für eine?"
ich suche die einladung auf facebook.
"dassss kling voll interessann!" findet der luxus-mann. "wo issn das?"
"sang pauli."
"cool. könnwa hinlaufn."
"willsu mit?"
"klaaa."
ich schaue den luxus-mann begeistert an.
"du mags kunsss!"
"klaaa. in meina wohnn... nung is doch au allesss volla bilda."
"stümmt."
"ein paa... habch auch selba gemalt."
"isnichwa! welche?"
"zeigich dia."
der luxus-mann zieht mich in seine wohnung und dann ins zimmer seiner tochter.
"da."
hinter dem schrank lehnen mehrere leinwände.
"dassiso, wasich früha gemach hab. das folter-bild in meim schlaaffff... zimma habich au gemalt."
"krass... du mals echt gut!"
"habich aba schon ewich... nichme. seit meine tochta auffer welt is."
"machma wieda!"
"du malsss doch au. dann mals du mia ersma einsss..ich schenk dia... eine leinwann... und dann mals du mia was. so anstatt an dia rummm... suschnippln... oder drogn nehm."
der luxus-mann zieht hemd und hose aus und fällt ins bett, wo er sofort losscharcht. ich haue ihn ein bisschen, bis er eine position einnimmt, in der er nicht schnarcht, dann schlafe auch ich.
vier stunden später bin ich schon wieder wach, da der luxus-mann mit seiner ex telefoniert. anschließend steht sein sohn plötzlich in der wohnung, weil er saubere sportsachen abholen will. dem luxus-mann ist das ein bisschen peinlich, schließlich liege ich splitterfasernackt in seinem bett, aber ich tue erfolgreich so, als würde ich noch tief und fest schlafen, während ich den kurzen vater-sohn-dialogen lausche.
"du bist viel zu zynisch mit deinem sohn", sage ich, als dieser wieder weg ist und ich mich aus dem schlafzimmer heraustraue.
"ach was."
"doch. der ist total unsicher. das kommt von deinem zynismus."
"das kommt davon, weil er jetzt genau weiß, dass ich dich kleine gothic-schlampe ficke. der ist nämlich noch jungfrau und total verklemmt."
"kann sein, aber das allein ist es glaub ich nicht. kinder verstehen zynismus oft nicht."
"der soll sich nicht so anstellen."
"das hat dein vater wahrscheinlich auch immer zu dir gesagt."
der luxus-mann grinst:
"du kennst mich gut."
ich ziehe mich an und komme in die küche, wo der luxus-mann kaffee gemacht hat. am herd kocht etwas vor sich hin.
"was wird das?"
"ich koche was."
"warum?"
"weil wir jetzt mal was vernünftiges essen."
"ich will erstmal in ruhe kaffee trinken."
"du kannst nicht immer nur kaffee trinken."
"was wird das denn?"
"dosenravioli."
"igitt."
der luxus-mann haut unbeirrt die teller voll.
"los, das ist nur eine mikro-portion."
"ich muss aber noch nach hause, die katze füttern und mich für die vernissage umziehen!"
"allein essen finde ich jetzt doof."
ich verdrehe die augen.
"ich ess aber nicht gern nudeln. schon gar nicht sowas!"
"los jetzt." der luxus-mann ist unerbittlich. "du kannst nicht immer nur so ein mini-scheibchen brot mit ein bisschen marmelade essen, das geht nicht."
"na gut."
ich nehme die gabel in die hand.
"und, wie isses?" will der luxus-mann wissen.
"hast du gut aufgewärmt", grinse ich.
"mehr wollte ich nicht wissen."
der luxus-mann ist zufrieden und verschlingt seine portion in zwei minuten.
"schokolade? nachtisch?" fragt er, während er den teller in die geschirrspülmaschine stellt.
"nein."
"stimmt, du musst ja auf dein fett aufpassen."
"schnauze. pass du lieber auf deins auf!"
nach dem nicht ganz so luxuriösem mahl fahre ich kurz nach hause, ziehe mich um, füttere die katze und hole ein paket von der post. danach schlage ich wieder beim luxus-mann auf, der schon in den startlöchern steht und heiß auf kunst ist.
"und du kennst wirklich den künstler?"
"ein bisschen. der hat auch ne band. und legt auf."
"ich finde das wirklich interessant! vielleicht finde ich da was, was du mir malen kannst! oder ich versuche es einfach selber!"
"na dann viel erfolg."
vor ort hühnert der luxus-mann begeistert zwischen den bildern hin und her.
"das hätte ich gern im schlafzimmer! und das über der couch im wohnzimmer! und das da in der küche."
"die sind zu verkaufen."
"ich zahl kein vierstelligen summen für ein bild! du kennst doch den künstler. kannst du dem nicht einen blasen und dann krieg ich das umsonst?"
"der ist schwul, meines wissens. da musst du selber ran."
"boah nee. kannst du nicht sowas malen?"
"ey, ich bin 15 jahre raus! ich bin froh, wenn ich eine popelige skizze zusammenkritzeln kann!"
"aber wir machen das so, ja? ich schenk dir ne leinwand. ich glaub, das täte dir auch gut, wenn du wieder malen würdest."
"schauen wa mal. versprich dir da mal nicht zu viel von."
"darum gehts ja auch nicht."
auf dem nachhauseweg fragt mich der luxus-mann nach den plänen des abends.
"ich wollte eventuell noch mal auf ne party schauen."
"wenn die ist wie die gestern, gern."
"nein, die ist anders."
"wir können uns erst mal noch ins bett knallen, und dann schauen wir, ob wir noch ausgehen."
ich zögere.
"es ist möglich, dass mein ex auch da ist."
"na und?"
"ich will nicht wieder so ein theater erleben."
"ich mein das doch nicht böse."
"egal. ist mir echt egal, wies gemeint ist."
"ich sag nix. darf ich dann mit?"
ich kichere.
"sei nicht so devot, da steh ich nicht drauf."
"maaaaaaan. ok, natürlich gehe ich da hin, und wenn mir danach ist, hau ich dem auf die fresse."
"das traust du dich eh nicht."
"nein, du weißt doch, ich gehe konflikten eher aus dem weg."
"in dem fall ist das besser so."
die party wird jedoch sehr friedlich, kein objekt in sicht, nur mein kumpel v. ist da. ich stelle die beiden männer einander vor und sie wechseln ein paar worte.
später stehe ich mit v. an der bar.
"da hast du dir aber einen hübschen und sympathischen mann geangelt", sagt v.
"der ist schon ganz vernünftig", sage ich. "es ist halt nur so ein loses ding. aber wenn ich mit ihm bin, denke ich überhaupt nicht mehr an das objekt."
"na also. dann genieße es."
"hab ich jetzt auch so beschlossen. obwohl ich zeitweise angst habe, weil ich den schon echt ganz gern mag."
"das merkt man dir an. du bist glücklich. ich hab dich noch nie so erlebt."
"hm."
"und ich glaube, der mag dich auch."
ich grinse nur.
gegen drei will der luxus-mann nach hause. ich habe nichts dagegen, merke selber, dass ich von einer sehr kurzen nacht und einem tanzintensiven vorabend erschöpft bin.
"ich hab ne total zue nase", sagt der luxus-mann, als wir zuhause sind. "fast als hätte ich gekokst."
"wenn du schnarchst, kastrier ich dich."
der luxus-mann grinst.
"dann will ich aber noch mal ficken, bevor ich morgen entmannt aufwache."
ich lächle, schubse den luxus-mann aufs bett und mache ihm die hose auf.
am nächsten morgen erwachen wir zeitgleich, blinzeln, grinsen uns an.
"noch alles dran?" frage ich.
der luxus-mann ächzt.
"glaub schon. aber ich fühl mich, als hätte mich ein bus überfahren."
"ich hab gut geschlafen."
"du hattest ja auch noch einen power-protein-drink."
"der war aber alkolisch angereichert."
"jetzt tu mal nicht so als hätte ich dich mit muttermilch gefüttert."
"nee. det war eher vatermilch."
der luxus-mann lacht.
"wie siehts aus mit kaffee?"
"hauptsache nicht schon wieder ravioli."
"ich koche heute nicht, keine angst", grinst der luxus-mann.
"und, siehst du heute deine tochter", frage ich, als wir am frühstückstisch sitzen.
"heute ist kindergeburtstag", sagt der luxus-mann und verdreht die augen. "und ich hasse sowas. meine ex ist garantiert wieder total aus dem häuschen, hat tonnenweise ungesunden süßkram gekauft und alle zehn minuten bedenken wegen irgendwas, und am ende heult mindestens ein kind."
"boah, und ich dachte schon, ich wär am arsch, weil ich heute arbeiten muss."
"ich sags dir, allein der lärmpegel, da dreht mein tinnitus nachher wieder richtig auf und ich kann dann wieder nicht pennen."
"ich wechsle oft schon das bahnabteil, wenn da nur ein einziges kreischendes kind ist."
"dich sollte man auch nicht auf kinder loslassen, oder?"
"besser nicht."
ich schlüpfe in meine stiefel.
"scheiße, in den dingern bist du riesig", sagt der luxus-mann.
"ja, aber die strecken so schön, da wirken die oberschenkel nicht so fett."
"du hast total dünne beine."
"quatsch. die eine magersüchtige ische von gestern hatte dünne beine!"
der luxus-mann schüttelt den kopf.
"weiber, echt."
ich grinse, gehe in die hocke, winke dem luxus-mann von unten zu und sage mit kinderstimme:
"tschüüühüüüß."
dann mache ich biege.
zuhause hat die katze ins wohnzimmer gekackt und in den flur gekotzt. ich bin restlos begeistert und will schon schimpfen, stelle aber dann fest, dass ich fast 48 stunden nicht zuhause war und kitty damit ziemlich vernachlässigt habe.
ich frage mich, wie ich das ding mit dem luxus-mann finden soll. kann man jemanden nur ficken und trotzdem zwei tage mit ihm verbringen? zwei richtig gute tage ohne langeweile?
ich muss es so stehen lassen, denke ich. nicht nachdenken. nicht definieren.
nur bewerten:
schön war es.
ich, immer noch angefressen und mit ordentlich wut nach drei tagen folterfantasien, schreibe zurück:
"und jetzt hast du angst, dass dir heute abend langweilig sein wird, und dann dachtest du, du schaust mal, ob ich mich so als zweit- oder dritt-unterhaltungsoption eventuell ficken lassen würde?!"
eine minute später klingelt das telefon.
jetzt isser sauer, denke ich, aber ich bin auch immer noch etwas pissig.
"ja", sage ich aggressiv, als ich rangehe.
"ja", antwortet der luxus-mann heiter.
"wiewas ja?" frage ich verwirrt zurück
"ja, mir wird langweilig sein, und ja, ich dachte, wir könnten ficken. aber du bist keine zweitoption oder so."
"ich gehe heute aber aus", gebe ich zurück.
"wohin gehst du denn?"
ich nenne die partyoption des abends.
"da waren wir doch auch schon mal, das war klasse. dann lass uns doch die sauftour einfach dahin verlagern."
ich werde weich.
"ok."
"dann komm vorher zu mir, und wir ziehen von hier los."
"aber das ist dann ein umweg."
"aber bei mir fährst du taxi statt fahrrad. was ein vorteil sein dürfte, weil es heute doch dauernd regnet."
das ist ein argument, finde ich.
als ich beim luxus-mann auf der couch sitze, spricht er noch einmal unseren letzten streit an.
"ich versteh dich manchmal einfach nicht", schließt er seine kleine verteidigungsrede. "ich glaube, ich sag dann genau das falsche, und dann machst du total dicht und man kommt überhaupt nicht mehr an dich ran."
glasklare analyse, denke ich, und mir warm ums herz, weil ich den luxus-mann dafür schätze.
"vielleicht geht es ja nicht drum, immer alles zu verstehen", sage ich. "im gegenteil, so eine stino-harmonie ist doch scheißlangweilig. vielleicht geht es darum, den anderen einfach so sein zu lassen und ihn anzunehmen und sich nicht an jedem kack aufzuhängen. himmelherrgott, ich meine, wir sind doch nicht eins von diesen dämlichen pärchen, die samstagmorgen um halb zehn in der city händchenhaltend schnäppchen jagen gehen und dann bei schwiegermama kaffee trinken!"
"es nervt halt manchmal echt, weil ich deine gedanken teils null nachvollziehen kann. und du erklärst ja auch nichts."
"ich weiß", grinse ich. "aber das geht mir ähnlich mit dir. und mal davon abgesehen bin ich eh nur wegen deinem geilen schwanz hier. das ganze gelaber können wir uns also auch gern sparen."
da muss auch der luxus-mann lächeln. er schiebt meinen rock hoch und zieht mir den slip aus. erst als er mir den finger in die muschi steckt, fällt mir so richtig auf, wie geil ich schon bin.
später stehen wir im brechend vollen club. ich halte mich am ärmel des luxus-mannes fest, der sich gerade richtung bar vorkämpft, und lasse mich durch die menge ziehen.
"was willst du trinken", ruft mir der luxus-mann ins ohr.
"whiskey", schreie ich.
"du solltest doch nicht so viel trinken", schreit der luxus-mann zurück. "ich dachte, deine nierenwerte waren letzte woche so schlecht?"
"na und? du hast zu hohen blutdruck und säufst auch!"
der luxus-mann verdreht die augen und ordert zwei whiskey-cola.
vier stunden später bin ich so hacke, dass ich kaum mehr geradeaus laufen kann.
"boah, morgn wia haaaaart", lallt der luxus-mann, als wir durch die schanze richtung luxus-wohnung zurückschwanken.
"wannnnnn... hassu morgn deine kinner?"
"ganich."
"geil. den gansssssn tach fickn."
"du kills mich."
"neee... morgn is ne ver...vernissage. da wollt ich einglich hin."
"ja cool, wasn für eine?"
ich suche die einladung auf facebook.
"dassss kling voll interessann!" findet der luxus-mann. "wo issn das?"
"sang pauli."
"cool. könnwa hinlaufn."
"willsu mit?"
"klaaa."
ich schaue den luxus-mann begeistert an.
"du mags kunsss!"
"klaaa. in meina wohnn... nung is doch au allesss volla bilda."
"stümmt."
"ein paa... habch auch selba gemalt."
"isnichwa! welche?"
"zeigich dia."
der luxus-mann zieht mich in seine wohnung und dann ins zimmer seiner tochter.
"da."
hinter dem schrank lehnen mehrere leinwände.
"dassiso, wasich früha gemach hab. das folter-bild in meim schlaaffff... zimma habich au gemalt."
"krass... du mals echt gut!"
"habich aba schon ewich... nichme. seit meine tochta auffer welt is."
"machma wieda!"
"du malsss doch au. dann mals du mia ersma einsss..ich schenk dia... eine leinwann... und dann mals du mia was. so anstatt an dia rummm... suschnippln... oder drogn nehm."
der luxus-mann zieht hemd und hose aus und fällt ins bett, wo er sofort losscharcht. ich haue ihn ein bisschen, bis er eine position einnimmt, in der er nicht schnarcht, dann schlafe auch ich.
vier stunden später bin ich schon wieder wach, da der luxus-mann mit seiner ex telefoniert. anschließend steht sein sohn plötzlich in der wohnung, weil er saubere sportsachen abholen will. dem luxus-mann ist das ein bisschen peinlich, schließlich liege ich splitterfasernackt in seinem bett, aber ich tue erfolgreich so, als würde ich noch tief und fest schlafen, während ich den kurzen vater-sohn-dialogen lausche.
"du bist viel zu zynisch mit deinem sohn", sage ich, als dieser wieder weg ist und ich mich aus dem schlafzimmer heraustraue.
"ach was."
"doch. der ist total unsicher. das kommt von deinem zynismus."
"das kommt davon, weil er jetzt genau weiß, dass ich dich kleine gothic-schlampe ficke. der ist nämlich noch jungfrau und total verklemmt."
"kann sein, aber das allein ist es glaub ich nicht. kinder verstehen zynismus oft nicht."
"der soll sich nicht so anstellen."
"das hat dein vater wahrscheinlich auch immer zu dir gesagt."
der luxus-mann grinst:
"du kennst mich gut."
ich ziehe mich an und komme in die küche, wo der luxus-mann kaffee gemacht hat. am herd kocht etwas vor sich hin.
"was wird das?"
"ich koche was."
"warum?"
"weil wir jetzt mal was vernünftiges essen."
"ich will erstmal in ruhe kaffee trinken."
"du kannst nicht immer nur kaffee trinken."
"was wird das denn?"
"dosenravioli."
"igitt."
der luxus-mann haut unbeirrt die teller voll.
"los, das ist nur eine mikro-portion."
"ich muss aber noch nach hause, die katze füttern und mich für die vernissage umziehen!"
"allein essen finde ich jetzt doof."
ich verdrehe die augen.
"ich ess aber nicht gern nudeln. schon gar nicht sowas!"
"los jetzt." der luxus-mann ist unerbittlich. "du kannst nicht immer nur so ein mini-scheibchen brot mit ein bisschen marmelade essen, das geht nicht."
"na gut."
ich nehme die gabel in die hand.
"und, wie isses?" will der luxus-mann wissen.
"hast du gut aufgewärmt", grinse ich.
"mehr wollte ich nicht wissen."
der luxus-mann ist zufrieden und verschlingt seine portion in zwei minuten.
"schokolade? nachtisch?" fragt er, während er den teller in die geschirrspülmaschine stellt.
"nein."
"stimmt, du musst ja auf dein fett aufpassen."
"schnauze. pass du lieber auf deins auf!"
nach dem nicht ganz so luxuriösem mahl fahre ich kurz nach hause, ziehe mich um, füttere die katze und hole ein paket von der post. danach schlage ich wieder beim luxus-mann auf, der schon in den startlöchern steht und heiß auf kunst ist.
"und du kennst wirklich den künstler?"
"ein bisschen. der hat auch ne band. und legt auf."
"ich finde das wirklich interessant! vielleicht finde ich da was, was du mir malen kannst! oder ich versuche es einfach selber!"
"na dann viel erfolg."
vor ort hühnert der luxus-mann begeistert zwischen den bildern hin und her.
"das hätte ich gern im schlafzimmer! und das über der couch im wohnzimmer! und das da in der küche."
"die sind zu verkaufen."
"ich zahl kein vierstelligen summen für ein bild! du kennst doch den künstler. kannst du dem nicht einen blasen und dann krieg ich das umsonst?"
"der ist schwul, meines wissens. da musst du selber ran."
"boah nee. kannst du nicht sowas malen?"
"ey, ich bin 15 jahre raus! ich bin froh, wenn ich eine popelige skizze zusammenkritzeln kann!"
"aber wir machen das so, ja? ich schenk dir ne leinwand. ich glaub, das täte dir auch gut, wenn du wieder malen würdest."
"schauen wa mal. versprich dir da mal nicht zu viel von."
"darum gehts ja auch nicht."
auf dem nachhauseweg fragt mich der luxus-mann nach den plänen des abends.
"ich wollte eventuell noch mal auf ne party schauen."
"wenn die ist wie die gestern, gern."
"nein, die ist anders."
"wir können uns erst mal noch ins bett knallen, und dann schauen wir, ob wir noch ausgehen."
ich zögere.
"es ist möglich, dass mein ex auch da ist."
"na und?"
"ich will nicht wieder so ein theater erleben."
"ich mein das doch nicht böse."
"egal. ist mir echt egal, wies gemeint ist."
"ich sag nix. darf ich dann mit?"
ich kichere.
"sei nicht so devot, da steh ich nicht drauf."
"maaaaaaan. ok, natürlich gehe ich da hin, und wenn mir danach ist, hau ich dem auf die fresse."
"das traust du dich eh nicht."
"nein, du weißt doch, ich gehe konflikten eher aus dem weg."
"in dem fall ist das besser so."
die party wird jedoch sehr friedlich, kein objekt in sicht, nur mein kumpel v. ist da. ich stelle die beiden männer einander vor und sie wechseln ein paar worte.
später stehe ich mit v. an der bar.
"da hast du dir aber einen hübschen und sympathischen mann geangelt", sagt v.
"der ist schon ganz vernünftig", sage ich. "es ist halt nur so ein loses ding. aber wenn ich mit ihm bin, denke ich überhaupt nicht mehr an das objekt."
"na also. dann genieße es."
"hab ich jetzt auch so beschlossen. obwohl ich zeitweise angst habe, weil ich den schon echt ganz gern mag."
"das merkt man dir an. du bist glücklich. ich hab dich noch nie so erlebt."
"hm."
"und ich glaube, der mag dich auch."
ich grinse nur.
gegen drei will der luxus-mann nach hause. ich habe nichts dagegen, merke selber, dass ich von einer sehr kurzen nacht und einem tanzintensiven vorabend erschöpft bin.
"ich hab ne total zue nase", sagt der luxus-mann, als wir zuhause sind. "fast als hätte ich gekokst."
"wenn du schnarchst, kastrier ich dich."
der luxus-mann grinst.
"dann will ich aber noch mal ficken, bevor ich morgen entmannt aufwache."
ich lächle, schubse den luxus-mann aufs bett und mache ihm die hose auf.
am nächsten morgen erwachen wir zeitgleich, blinzeln, grinsen uns an.
"noch alles dran?" frage ich.
der luxus-mann ächzt.
"glaub schon. aber ich fühl mich, als hätte mich ein bus überfahren."
"ich hab gut geschlafen."
"du hattest ja auch noch einen power-protein-drink."
"der war aber alkolisch angereichert."
"jetzt tu mal nicht so als hätte ich dich mit muttermilch gefüttert."
"nee. det war eher vatermilch."
der luxus-mann lacht.
"wie siehts aus mit kaffee?"
"hauptsache nicht schon wieder ravioli."
"ich koche heute nicht, keine angst", grinst der luxus-mann.
"und, siehst du heute deine tochter", frage ich, als wir am frühstückstisch sitzen.
"heute ist kindergeburtstag", sagt der luxus-mann und verdreht die augen. "und ich hasse sowas. meine ex ist garantiert wieder total aus dem häuschen, hat tonnenweise ungesunden süßkram gekauft und alle zehn minuten bedenken wegen irgendwas, und am ende heult mindestens ein kind."
"boah, und ich dachte schon, ich wär am arsch, weil ich heute arbeiten muss."
"ich sags dir, allein der lärmpegel, da dreht mein tinnitus nachher wieder richtig auf und ich kann dann wieder nicht pennen."
"ich wechsle oft schon das bahnabteil, wenn da nur ein einziges kreischendes kind ist."
"dich sollte man auch nicht auf kinder loslassen, oder?"
"besser nicht."
ich schlüpfe in meine stiefel.
"scheiße, in den dingern bist du riesig", sagt der luxus-mann.
"ja, aber die strecken so schön, da wirken die oberschenkel nicht so fett."
"du hast total dünne beine."
"quatsch. die eine magersüchtige ische von gestern hatte dünne beine!"
der luxus-mann schüttelt den kopf.
"weiber, echt."
ich grinse, gehe in die hocke, winke dem luxus-mann von unten zu und sage mit kinderstimme:
"tschüüühüüüß."
dann mache ich biege.
zuhause hat die katze ins wohnzimmer gekackt und in den flur gekotzt. ich bin restlos begeistert und will schon schimpfen, stelle aber dann fest, dass ich fast 48 stunden nicht zuhause war und kitty damit ziemlich vernachlässigt habe.
ich frage mich, wie ich das ding mit dem luxus-mann finden soll. kann man jemanden nur ficken und trotzdem zwei tage mit ihm verbringen? zwei richtig gute tage ohne langeweile?
ich muss es so stehen lassen, denke ich. nicht nachdenken. nicht definieren.
nur bewerten:
schön war es.
Donnerstag, 16. Juni 2016
zicke
trotz aller unverbindlichkeit unseres arrangements streiten der luxus-mann und ich ziemlich häufig. auch über kleinigkeiten.
meist handelt es sich um missverständnisse, die bei der konversation via sms passieren. zumal der luxus-mann emoticons sehr mekwürdig einsetzt oder auch mal weglässt, sodass ich raten muss, ob es sich um eine sarkastische oder um eine arschloch-bemerkung handelt. je nach eigener befindlichkeit und grundunsicherheit liege ich damit mehr oder minder richtig oder falsch.
der luxus-mann hat die schöne angewohnheit, in solchen situationen einfach anzurufen und die situation zu klären. er ist diplomatisch, wenn die situation eskaliert.
ich eher nicht. ich bin diplomatisch, bis die situation eskaliert, bin lange geduldig, verkneife mir böse sprüche, versuche neutral zu bleiben. bricht der konflikt dann aber aus, verschanze ich mich, isoliere mich, überlege, die verbindung komplett abzubrechen. und gehe schon mal nicht ans telefon.
der wirkliche konflikt ist dabei ein konflikt mit der selbstachtung:
muss ich mir das jetzt geben, ist das gut für mich?
und ist der andere das wert?
ist es ok, jetzt sauer zu sein oder interpretiere ich etwas über?
ist es nicht vielleicht besser, sich jetzt zu trennen, denn die trennung passiert ja sowieso, in zwei wochen, zwei monaten oder zwei jahren?
fragen, auf die ich nie eine antwort weiß, die immer spiegel meines grundmisstrauens bleiben.
grundsätzlich sind alle menschen arschlöcher.
grundsätzlich sind alle menschen austauschbar.
aber was ist mit den ausnahmen?
gibt es überhaupt ausnahmen oder betrügt mich meine wahrnehmung, meine matrix, die mich auf bestimmte eigenschaften anspringen lässt wie einen pavlovschen hund?
ich habe es nie geschafft, jemandem zu vertrauen.
nicht mal meinen eltern.
nur das objekt hatte den zugang zur mir, was einer erlösung gleichkam. der verlust dieser erlösung ist immer noch desaströs, nach so langer zeit. er war eine niederlage gegen mich selbst.
das weiterleben, das überleben ist anstrengend. ich kann nicht einschätzen, ob es sich lohnt. alles bleibt immer ambivalent, abhängig von meiner hirnchemie, der qualität des letzten schlafes, den schmerzzuständen, den tablettenvorräten, den reaktionen meiner mitmenschen im alltag. auf die meisten wirke ich wie eine soziopathische zicke. anstrengend, intensiv, nervig. aber am aufreibendsten ist es für mich, mich und diesen ganzen wahnsinn 24/7 auszuhalten.
manchmal wünsche ich mir noch mal einen therapeuten, der mich begleitet, den ich all diese fragen stellen könnte. aber auch dem würde ich ja nicht vertrauen.
meist handelt es sich um missverständnisse, die bei der konversation via sms passieren. zumal der luxus-mann emoticons sehr mekwürdig einsetzt oder auch mal weglässt, sodass ich raten muss, ob es sich um eine sarkastische oder um eine arschloch-bemerkung handelt. je nach eigener befindlichkeit und grundunsicherheit liege ich damit mehr oder minder richtig oder falsch.
der luxus-mann hat die schöne angewohnheit, in solchen situationen einfach anzurufen und die situation zu klären. er ist diplomatisch, wenn die situation eskaliert.
ich eher nicht. ich bin diplomatisch, bis die situation eskaliert, bin lange geduldig, verkneife mir böse sprüche, versuche neutral zu bleiben. bricht der konflikt dann aber aus, verschanze ich mich, isoliere mich, überlege, die verbindung komplett abzubrechen. und gehe schon mal nicht ans telefon.
der wirkliche konflikt ist dabei ein konflikt mit der selbstachtung:
muss ich mir das jetzt geben, ist das gut für mich?
und ist der andere das wert?
ist es ok, jetzt sauer zu sein oder interpretiere ich etwas über?
ist es nicht vielleicht besser, sich jetzt zu trennen, denn die trennung passiert ja sowieso, in zwei wochen, zwei monaten oder zwei jahren?
fragen, auf die ich nie eine antwort weiß, die immer spiegel meines grundmisstrauens bleiben.
grundsätzlich sind alle menschen arschlöcher.
grundsätzlich sind alle menschen austauschbar.
aber was ist mit den ausnahmen?
gibt es überhaupt ausnahmen oder betrügt mich meine wahrnehmung, meine matrix, die mich auf bestimmte eigenschaften anspringen lässt wie einen pavlovschen hund?
ich habe es nie geschafft, jemandem zu vertrauen.
nicht mal meinen eltern.
nur das objekt hatte den zugang zur mir, was einer erlösung gleichkam. der verlust dieser erlösung ist immer noch desaströs, nach so langer zeit. er war eine niederlage gegen mich selbst.
das weiterleben, das überleben ist anstrengend. ich kann nicht einschätzen, ob es sich lohnt. alles bleibt immer ambivalent, abhängig von meiner hirnchemie, der qualität des letzten schlafes, den schmerzzuständen, den tablettenvorräten, den reaktionen meiner mitmenschen im alltag. auf die meisten wirke ich wie eine soziopathische zicke. anstrengend, intensiv, nervig. aber am aufreibendsten ist es für mich, mich und diesen ganzen wahnsinn 24/7 auszuhalten.
manchmal wünsche ich mir noch mal einen therapeuten, der mich begleitet, den ich all diese fragen stellen könnte. aber auch dem würde ich ja nicht vertrauen.
Samstag, 11. Juni 2016
spielerschulden sind ehrenschulden
der luxus-mann und ich liegen vor dem riesigen tv-bildschirm im schlafzimmer und wollen em gucken.
"was ist dein tipp?" fragt mich der luxus-mann.
"erstmal will ich wissen, um was wir wetten!"
"ich gewinne ja sowieso, weil ich die mannschaften viel besser einschätzen kann als du. also, was bekomme ich?"
"meinetwegen nen blowjob, du alpha-männchen."
"ok, dann lecke ich dir die muschi, im unwahrscheinlichen fall, dass ich falsch liegen sollte."
"gut. ich sage 2:1 für frankreich."
"och nee, das ist ja langweilig. ich tippe 2:0 für frankreich."
"und was machen wir, wenn rumänien gewinnt", will ich wissen.
"dann gewinnt keiner."
"ok, dann ist das normal vögeln."
"in ordnung. und wenn sie unentschieden spielen?"
ich überlege:
"69?"
"einverstanden."
der luxus-mann schiebt mir einen pernod, wein und ein glas wasser zu.
"du schwankst", sage ich.
"ich hab ja auch schon einiges intus. selber schuld, wenn du so spät kommst. ich war um sechs im büro und um halb drei zuhause. das waren schon sechs stunden zeit, um zu trinken"
"du säufst zu viel."
"das könnte ich auch zu dir sagen. wenigstens fress ich nicht ständig pillen."
ich gebe dem luxus-mann eine kopfnuss:
"willst du, dass ich meine sportwette zurückziehe?"
"gewettet ist gewettet. das gilt. wenn du aussteigen willst, musst du blasen, egal wie die spielen."
"na gut."
ich lehne mich in die kissen zurück.
"guck mal das kissen, das hab ich extra so für dich bezogen", sagt der luxus-mann.
ich schaue. der kissenbezug ist schwarz und hat lauter kleine totenköpfe.
"cool."
"so bin ich."
"wenn du jetzt auch noch was zu kiffen hast, bin ich glücklich."
der luxus-mann steht auf, kramt in der schublade im arbeitszimmer und kommt dann mit einem perfekt gedrehten joint zurück.
ich mache augen:
"wo hast du den denn jetzt hergezaubert, du rauchst doch selber gar nicht?"
"der ist von meinem sohn."
"der kifft?"
"jo."
"und du hast ihm sein zeug weggenommen?"
"nein. der bringt mir manchmal was mit."
mir fällt die kinnlade auf die brust.
"wie meinst du das jetzt?"
"ganz einfach, er darf kiffen, solange die schule nicht leidet und er mir ab und an was mitbringt."
ich lache schallend.
"du bist echt ein saucooler vater!"
der luxus-mann grinst geschmeichelt, wird aber dann wieder ernst:
"mein sohn sieht das anders. der denkt, dass er mir egal ist."
ich gucke erstaunt:
"wie kommt das denn?!"
"ich war immer ziemlich streng mit dem."
"das ist aber doch nicht verkehrt."
"ich hab ihn halt nie so richtig gelobt. und ich war oft nicht da, weil ich irgendwo durch die weltgeschichte getingelt bin. so zur einschulung, zu seinen sportwettkämpfen, und an vielen geburtstagen... das versuche ich jetzt bei meiner tochter anders zu machen. mein sohn weiß schon, dass ich da halt manchmal nicht aus meiner haut konnte."
"trotzdem, das tut doch weh, selbst wenn ers versteht."
"mein vater war viel schlimmer. der hat einen immer nur runtergemacht."
"inwiefern?"
"er hat mir immer nur gesagt, was ich alles nicht kann. dabei wollte er die ganze zeit, dass ich den betrieb übernehme. mein bruder wurde glaub ich nur deswegen gezeugt. weil ich so anti war. damit wenigstens einer noch irgendwas richtig macht, weißte?"
"versteh ich, kenne ich."
"in den augen meines vaters war ich immer der faule. auch wenn ich schon als kleines kind von sechs morgens bis acht abends auf dem hof mitgearbeitet habe. sogar in den ferien, ich durfte nie spielen."
"hattest du manchmal nicht eine sauwut auf deinen vater?"
"ja klar, aber ich konnte ihn auch verstehen. er hat den hof mit 16 übernommen und aufgebaut. und dann kommt sein ältester sohn und hat da keinen bock drauf."
"aber dein vater hätte auch dich verstehen können. dass du dein eigener herr bist und tust, was du kannst und möchtest."
der luxus-mann lacht laut.
"das kannst du von meinem vater nicht erwarten!"
"ich glaube, du tust deinem sohn damit weh" sage ich. "das fällt ja sogar mir auf, dass du nie sagen kannst, das und das gefällt mir an dir, das und das find ich schön."
"aber er kennt mich. und du kennst mich inzwischen auch."
"ja. aber ich bin erwachsen und ich brauch deinen zuspruch nicht. dein sohn schon. verstehst du? wenn mir ein lover sagt, deine titten sind zu klein, dein arsch zu fett und deine zehen zu krumm, dann sag ich, dann fick doch wen anderes. aber dein sohn kann nicht sagen, dann such dir doch ein anderes kind."
"ich hab nie gesagt, dass deine titten zu klein sind."
"nein. aber du verstehst, was ich meine? wenn der eigene vater keine anerkennung zeigt, tut das weh. auch wenn es hundert rationale gründe dafür gibt, warum er sich so verhält. mein vater konnte das auch nicht wirklich, und ich fand das scheiße. er gibt mir heute noch das gefühl, alles falsch gemacht und sein kostbares geld verschwendet zu haben."
der luxus-mann ist nachdenklich geworden.
"meinst du, ich sollte mal mit ihm darüber reden?"
ich zucke die schultern.
"vielleicht. aber du kannst mit rationalem argumentieren nicht ausgleichen, was du jemandem 18 jahre lang emotional vorenthälst."
"dann eher nicht, meinst du?"
ich zucke die schultern.
"ich kann nur für mich sprechen. wenn mein vater heute ankäme und laberrhabarber machen würde, würde ich sagen, ja toll, schöne geste, kann ich mir aber auch nix für kaufen, weil verkackt ist verkackt. aber ich kenn deinen sohn nicht gut genug. wenn du meinst, dass es hilft, rede mit ihm."
im fernsehen ist es halbzeit.
"verdammt! jetzt haben wir das halbe spiel versäumt!"
"das hätte ich nicht gedacht, dass ich dich mal erfolgreich vom fußball ablenken könnte, und noch dazu ohne sex."
"der sex kommt ja gleich noch."
"das dauert noch fast 60 minuten!"
"nicht, wenn wir jetzt die pause nutzen."
"achja?"
ich ziehe dem luxus-mann die hose aus.
"wow, da ist ja schon einer auf voller größe."
"wenn du dich da in deinem kurzen röckchen räkelst wie so eine schlampe..."
"dann?"
"dann muss ich zusehen, dass wenigstens ich heute noch einloche, wenn das hier so ein trauriges spiel ist."
wir bekommen immerhin die letzten 30 minuten des spiels mit.
"1:1, das find ich cool, jetzt ist alles offen und dann strengen sich die blaumänner wenigstens noch mal an."
"die schießen schon noch ein zweites tor. die haben das mit dem muschilecken mitgekriegt und sind jetzt auf meiner seite."
"im leben nicht."
und dann fällt tatsächlich das 2:1.
"orrrr... jetzt muss ich wohl ran, wa?"
"da führt kein weg dran vorbei."
der luxus-mann geht auf tauchstation, kommt dann aber gleich wieder hoch.
"scheiße, ich hab ja vorhin schon in dich reingespritzt!"
ich lache mich tot.
"dann weißt du gleich mal, wie das für die frau beim blowjob ist!"
der luxus-mann sieht mich an:
"das bring ich echt nicht, das finde ich total abturnend."
ich lache immer noch.
"ich kenn auch nur wenige männer, die mich direkt nach dem blowjob küssen wollten."
"echt, das machen welche?!"
"ja. das objekt wollte ab und an ganz gern mal wissen, wie es schmeckt."
der luxus-mann schaut mich komisch an.
"über das objekt darf ich ja nix mehr sagen."
"besser ist das. frei nach dem motto: wenn man nichts nettes zu sagen hat, einfach mal die fresse halten."
der luxus-mann füllt die weingläser nach.
"gucken wir am sonntag das deutschland-spiel?" will ich wissen.
"das geht nicht, da hab ich die kinder."
"schade, sonst hätten wir ja noch mal wetten können."
"nee bloß nicht. dann liegst du wieder richtig und am ende der em hab ich dann eine ganze to-do-list abzuarbeiten.danach bin ich dann entweder tot oder brauche zumindest urlaub."
"armer alter mann."
"aber mach dir mal keine sorgen, spielerschulden sind ehrenschulden. du kriegst dein muschi-verwöhnprogramm."
"klar. du weißt ja, dass ich weiß, wo du wohnst."
der luxus-mann pufft mich und lacht.
"und was machen wir jetzt? film gucken?"
"ich will lieber was anderes gucken."
"was denn?"
"ob unser freund schon wieder einsatzbereit ist."
"du bist mein nymphomaner sargnagel, weißt du das?"
"ich spekuliere doch bloß auf deine lebensversicherung."
"so? dann muss ich dir das wohl nun austreiben."
"ich bitte darum."
"was ist dein tipp?" fragt mich der luxus-mann.
"erstmal will ich wissen, um was wir wetten!"
"ich gewinne ja sowieso, weil ich die mannschaften viel besser einschätzen kann als du. also, was bekomme ich?"
"meinetwegen nen blowjob, du alpha-männchen."
"ok, dann lecke ich dir die muschi, im unwahrscheinlichen fall, dass ich falsch liegen sollte."
"gut. ich sage 2:1 für frankreich."
"och nee, das ist ja langweilig. ich tippe 2:0 für frankreich."
"und was machen wir, wenn rumänien gewinnt", will ich wissen.
"dann gewinnt keiner."
"ok, dann ist das normal vögeln."
"in ordnung. und wenn sie unentschieden spielen?"
ich überlege:
"69?"
"einverstanden."
der luxus-mann schiebt mir einen pernod, wein und ein glas wasser zu.
"du schwankst", sage ich.
"ich hab ja auch schon einiges intus. selber schuld, wenn du so spät kommst. ich war um sechs im büro und um halb drei zuhause. das waren schon sechs stunden zeit, um zu trinken"
"du säufst zu viel."
"das könnte ich auch zu dir sagen. wenigstens fress ich nicht ständig pillen."
ich gebe dem luxus-mann eine kopfnuss:
"willst du, dass ich meine sportwette zurückziehe?"
"gewettet ist gewettet. das gilt. wenn du aussteigen willst, musst du blasen, egal wie die spielen."
"na gut."
ich lehne mich in die kissen zurück.
"guck mal das kissen, das hab ich extra so für dich bezogen", sagt der luxus-mann.
ich schaue. der kissenbezug ist schwarz und hat lauter kleine totenköpfe.
"cool."
"so bin ich."
"wenn du jetzt auch noch was zu kiffen hast, bin ich glücklich."
der luxus-mann steht auf, kramt in der schublade im arbeitszimmer und kommt dann mit einem perfekt gedrehten joint zurück.
ich mache augen:
"wo hast du den denn jetzt hergezaubert, du rauchst doch selber gar nicht?"
"der ist von meinem sohn."
"der kifft?"
"jo."
"und du hast ihm sein zeug weggenommen?"
"nein. der bringt mir manchmal was mit."
mir fällt die kinnlade auf die brust.
"wie meinst du das jetzt?"
"ganz einfach, er darf kiffen, solange die schule nicht leidet und er mir ab und an was mitbringt."
ich lache schallend.
"du bist echt ein saucooler vater!"
der luxus-mann grinst geschmeichelt, wird aber dann wieder ernst:
"mein sohn sieht das anders. der denkt, dass er mir egal ist."
ich gucke erstaunt:
"wie kommt das denn?!"
"ich war immer ziemlich streng mit dem."
"das ist aber doch nicht verkehrt."
"ich hab ihn halt nie so richtig gelobt. und ich war oft nicht da, weil ich irgendwo durch die weltgeschichte getingelt bin. so zur einschulung, zu seinen sportwettkämpfen, und an vielen geburtstagen... das versuche ich jetzt bei meiner tochter anders zu machen. mein sohn weiß schon, dass ich da halt manchmal nicht aus meiner haut konnte."
"trotzdem, das tut doch weh, selbst wenn ers versteht."
"mein vater war viel schlimmer. der hat einen immer nur runtergemacht."
"inwiefern?"
"er hat mir immer nur gesagt, was ich alles nicht kann. dabei wollte er die ganze zeit, dass ich den betrieb übernehme. mein bruder wurde glaub ich nur deswegen gezeugt. weil ich so anti war. damit wenigstens einer noch irgendwas richtig macht, weißte?"
"versteh ich, kenne ich."
"in den augen meines vaters war ich immer der faule. auch wenn ich schon als kleines kind von sechs morgens bis acht abends auf dem hof mitgearbeitet habe. sogar in den ferien, ich durfte nie spielen."
"hattest du manchmal nicht eine sauwut auf deinen vater?"
"ja klar, aber ich konnte ihn auch verstehen. er hat den hof mit 16 übernommen und aufgebaut. und dann kommt sein ältester sohn und hat da keinen bock drauf."
"aber dein vater hätte auch dich verstehen können. dass du dein eigener herr bist und tust, was du kannst und möchtest."
der luxus-mann lacht laut.
"das kannst du von meinem vater nicht erwarten!"
"ich glaube, du tust deinem sohn damit weh" sage ich. "das fällt ja sogar mir auf, dass du nie sagen kannst, das und das gefällt mir an dir, das und das find ich schön."
"aber er kennt mich. und du kennst mich inzwischen auch."
"ja. aber ich bin erwachsen und ich brauch deinen zuspruch nicht. dein sohn schon. verstehst du? wenn mir ein lover sagt, deine titten sind zu klein, dein arsch zu fett und deine zehen zu krumm, dann sag ich, dann fick doch wen anderes. aber dein sohn kann nicht sagen, dann such dir doch ein anderes kind."
"ich hab nie gesagt, dass deine titten zu klein sind."
"nein. aber du verstehst, was ich meine? wenn der eigene vater keine anerkennung zeigt, tut das weh. auch wenn es hundert rationale gründe dafür gibt, warum er sich so verhält. mein vater konnte das auch nicht wirklich, und ich fand das scheiße. er gibt mir heute noch das gefühl, alles falsch gemacht und sein kostbares geld verschwendet zu haben."
der luxus-mann ist nachdenklich geworden.
"meinst du, ich sollte mal mit ihm darüber reden?"
ich zucke die schultern.
"vielleicht. aber du kannst mit rationalem argumentieren nicht ausgleichen, was du jemandem 18 jahre lang emotional vorenthälst."
"dann eher nicht, meinst du?"
ich zucke die schultern.
"ich kann nur für mich sprechen. wenn mein vater heute ankäme und laberrhabarber machen würde, würde ich sagen, ja toll, schöne geste, kann ich mir aber auch nix für kaufen, weil verkackt ist verkackt. aber ich kenn deinen sohn nicht gut genug. wenn du meinst, dass es hilft, rede mit ihm."
im fernsehen ist es halbzeit.
"verdammt! jetzt haben wir das halbe spiel versäumt!"
"das hätte ich nicht gedacht, dass ich dich mal erfolgreich vom fußball ablenken könnte, und noch dazu ohne sex."
"der sex kommt ja gleich noch."
"das dauert noch fast 60 minuten!"
"nicht, wenn wir jetzt die pause nutzen."
"achja?"
ich ziehe dem luxus-mann die hose aus.
"wow, da ist ja schon einer auf voller größe."
"wenn du dich da in deinem kurzen röckchen räkelst wie so eine schlampe..."
"dann?"
"dann muss ich zusehen, dass wenigstens ich heute noch einloche, wenn das hier so ein trauriges spiel ist."
wir bekommen immerhin die letzten 30 minuten des spiels mit.
"1:1, das find ich cool, jetzt ist alles offen und dann strengen sich die blaumänner wenigstens noch mal an."
"die schießen schon noch ein zweites tor. die haben das mit dem muschilecken mitgekriegt und sind jetzt auf meiner seite."
"im leben nicht."
und dann fällt tatsächlich das 2:1.
"orrrr... jetzt muss ich wohl ran, wa?"
"da führt kein weg dran vorbei."
der luxus-mann geht auf tauchstation, kommt dann aber gleich wieder hoch.
"scheiße, ich hab ja vorhin schon in dich reingespritzt!"
ich lache mich tot.
"dann weißt du gleich mal, wie das für die frau beim blowjob ist!"
der luxus-mann sieht mich an:
"das bring ich echt nicht, das finde ich total abturnend."
ich lache immer noch.
"ich kenn auch nur wenige männer, die mich direkt nach dem blowjob küssen wollten."
"echt, das machen welche?!"
"ja. das objekt wollte ab und an ganz gern mal wissen, wie es schmeckt."
der luxus-mann schaut mich komisch an.
"über das objekt darf ich ja nix mehr sagen."
"besser ist das. frei nach dem motto: wenn man nichts nettes zu sagen hat, einfach mal die fresse halten."
der luxus-mann füllt die weingläser nach.
"gucken wir am sonntag das deutschland-spiel?" will ich wissen.
"das geht nicht, da hab ich die kinder."
"schade, sonst hätten wir ja noch mal wetten können."
"nee bloß nicht. dann liegst du wieder richtig und am ende der em hab ich dann eine ganze to-do-list abzuarbeiten.danach bin ich dann entweder tot oder brauche zumindest urlaub."
"armer alter mann."
"aber mach dir mal keine sorgen, spielerschulden sind ehrenschulden. du kriegst dein muschi-verwöhnprogramm."
"klar. du weißt ja, dass ich weiß, wo du wohnst."
der luxus-mann pufft mich und lacht.
"und was machen wir jetzt? film gucken?"
"ich will lieber was anderes gucken."
"was denn?"
"ob unser freund schon wieder einsatzbereit ist."
"du bist mein nymphomaner sargnagel, weißt du das?"
"ich spekuliere doch bloß auf deine lebensversicherung."
"so? dann muss ich dir das wohl nun austreiben."
"ich bitte darum."
Mittwoch, 8. Juni 2016
gruppenbild mit dame
mein extrem hotter und ebenfalls noch recht neuer kollege und ich schmeißen nächste woche eine büroparty. heute stellten wir bei der durchsicht der rückmeldungen auf unsere rundmail-einladung fest, dass alle drei der weiblichen büromitinsassen an diesem tag nicht anwesend sein werden.
"reine männerrunde und du", grinst der kollege.
"dann bin ich ja das huhn im korb!" beschwere ich mich.
"das kann ja auch vorteile haben", sagt der kollege und wirft mir einen bedeutungsvollen blick zu.
"wie meinstn du das?" frage ich unschuldig nach.
er grinst und kichert sich einen.
da kennt mich jemand gefühlt besser als ich es mir wünsche.
"reine männerrunde und du", grinst der kollege.
"dann bin ich ja das huhn im korb!" beschwere ich mich.
"das kann ja auch vorteile haben", sagt der kollege und wirft mir einen bedeutungsvollen blick zu.
"wie meinstn du das?" frage ich unschuldig nach.
er grinst und kichert sich einen.
da kennt mich jemand gefühlt besser als ich es mir wünsche.
Sonntag, 5. Juni 2016
alles heilt langsam
"kommst du vorbei? ich will mich mit dir besaufen."
die nachricht des luxus-mannes klingt einladend, also schlage ich am abend auf.
es ist traumwetter, und wir setzen uns zunächst auf den balkon, trinken wein und reden dies und das, während die hände beiläufig in den schoß des jeweils anderen wandern. irgendwann zieht mich der luxus-mann aus dem sessel und schiebt mich ins schlafzimmer.
"und? wohin gehen wir noch zwecks weiteren besäufnisses?" fragt der luxus-mann nach dem kurzen, aber intensiven akt.
ich nenne die partyoptionen des abends.
"lass uns doch die party auf dem kiez nehmen", trifft der luxus-mann seine wahl, "da war ich ewig nicht mehr. außerdem können wir da hinlaufen."
gesagt, getan.
wir kreuzen gegen halb eins am ort des geschehens auf. der luxus-mann ordert mehr wein, und ich merke, wie besoffen ich inzwischen bereits bin. der luxus-mann trinkt indes mindestens doppelt so schnell wie ich und verzeichnet bereits erste gangunsicherheiten. trotzdem haben wir viel spaß. bis ich auf toilette gehe - und auf der treppe nach unten dem objekt vor die füße laufe. wir tauschen kurz eiszeit-blicke, keiner sagt ein wort. ich renne auf klo und dann schnell zum luxus-mann zurück.
"mein exlover ist heute auch da", sage ich möglichst cool und beiläufig.
"welcher von den vielen?" will der luxus-mann wissen.
"der herzensbrecher", antworte ich. "das objekt."
"wo?"
der luxus-mann schaut sich um.
"jetzt glotz doch nicht so!" sage ich.
"zeig mir den doch mal!"
"warum denn?"
"ich will den halt mal sehen!"
"da drüben, mensch."
"wo?"
"der typ, der da so pseudolässig an der bar lehnt und zu mir schaut! der große! mit den langen haaren!"
"der mit dem zopf?"
"ja."
der luxus-mann starrt hinüber.
das objekt starrt herüber.
"der ist ja mega-attraktiv", sagt der luxus-mann mit einem komischen unterton - so, als habe er mir nicht zugetraut, dass ich richtig schöne männer haben kann. "mit dem warst du wie lange zusammen?"
"nicht zusammen."
"oh pardon. wie lange habt ihr gefickt?"
"fast fünf jahre."
das objekt postiert sich nun in unserer nähe, breitbeinig, die arme verschränkt. es signalisiert: du kannst mir nichts, ich bin das alpha-männchen.
der luxus-mann sagt:
"der ist so heiß, den fände ich auch attraktiv, wenn ich ne frau wäre."
"hör auf! ich will sowas nicht hören!"
der luxus-mann nimmt einen tiefen schluck und schaut mich spöttisch an:
"soll ich lieber sagen, boah der schaut aber scheiße aus, so ein hässlicher vogel, was hat dich da denn geritten?!"
ich bin perplex, denn solche töne kenne ich nicht vom luxus-mann.
"was SOLL das denn jetzt?"
aber der luxus-mann setzt gleich noch einen drauf:
"oder soll ich dir sagen, achje, das tut mir aber leid, ich kann verstehen, wenn du nicht über den hinweg kommst?!"
jetzt platzt mir der kragen.
"dein scheiß-mitleid kannst du dir sparen und deine saudummen kommentare gleich mit!"
das objekt beobachtet uns amüsiert. natürlich hat es verstanden, dass es gegenstand einer auseinandersetzung geworden war.
der luxus-mann hat schon die nächste wahnsinnig tolle idee:
"weißt du was, ich geh mal rüber und sprech den an!"
"lass es sein, leg dich nicht mit dem an! wenns dumm läuft, haut er dir aufs maul."
"wieso? ich fände das mal interessant."
"hör auf, dich in meine vergangenheit einzumischen!"
"was wird er mir denn erzählen, was denkst du?" frotzelt der luxus-mann weiter.
"dann geh halt rüber und tu, was du nicht lassen kannst. aber eins sage ich dir, wenn du mich loswerden willst, du bist auf dem besten wege!"
ich drehe mich um und laufe nach draußen, um eine zu rauchen. was für ein pisser, denke ich, was für ein theater, ich fahre nach hause, jetzt, sofort. dann fällt mir ein, dass mein rad ja beim luxus-mann vor der tür steht und meine schlüssel in der wohnung auf der kommode liegen. verdammt.
nach ein paar minuten wird es frisch und meine wut kühlt ein wenig ab. ich gehe wieder rein.
drinnen sitzt der luxus-mann auf einem barhocker, während sich das objekt wieder am anderen ende des raumes postiert hat.
"und? kennst du jetzt alle meine dunklen geheimnisse?" sage ich lässig.
der luxus-mann schaut mich seltsam an:
"ich bin nur so ein übergangsmann für dich, hm?"
ich schaue doof:
"du bist was?"
"ein übergangsmann."
ich starre den luxus-mann an:
"wer sagt denn immer, dass er nur ficken will und bittebitte keine beziehung?"
der luxus-mann schweigt, schaut weg und trinkt sein bier aus:
"lass uns mal lieber nach hause gehen, ich bin total breit."
wir schlagen den heimweg ein. ich hoffe, dass sich das thema objekt damit erledigt hat, doch mitnichten.
"was meinst du, sollen wir deinem objekt auf dem dom so ein lebkuchenherz kaufen, auf ewig dein?"
ich packe den luxus-mann am ärmel und schubse ihn:
"was ZUR HÖLLE ist eigentlich dein fucking problem?! es ist echt abturnend, was du da gerade abziehst!"
der luxus-mann lacht sich schlichtweg tot.
"ich finde das echt spannend. wie du wegen dem kerl ausrastest!"
"ich raste nicht wegen dem penner aus, sondern wegen dir, weil du dich gerade total beschissen verhälst!"
"achja. und du? was machst du denn?!"
ich merke, wie erschöpft ich inzwischen bin und wie verzweifelt. hinter meinen augen sammeln sich tränen.
"bitte. können wir das thema objekt jetzt sein lassen? dieser mensch ist für mich gestorben, ich möchte ihn nicht mehr wiedersehen und ich möchte auch nicht über ihn sprechen. und das heißt auch, dass ich nicht möchte, dass du in den wunden meiner vergangenheit herumstocherst."
"ach herrjeh."
"du weißt nicht, was zwischen uns alles gelaufen ist. und ich mache mich ja auch nicht über deine exfrauen lustig oder über deine kinder."
"da gibts auch nichts zum drüberlustigmachen."
"selbst wenn, ich würde es nicht tun. es ist deine vergangenheit, und die respektiere ich, und ich verlange von dir, dass du meine auch respektierst."
die letzten meter laufen der luxus-mann und ich schweigend nebeneinander her.
gleich seid ihr zuhause, dann nimmst du deine schlüssel und verschwindest, sage ich mir. dann schaut er blöd. dann kann er sich was anderes zum rumficken suchen!
doch als ich die treppe hinter dem luxus-mann hochstapfe, meldet sich plötzlich ganz klar und deutlich ein ganz anderer gedanke in meinem kopf: wenn du jetzt gehst, hat das objekt mit seinem provokanten macho-gehabe wieder gewonnen. dann hat es dich genau da, wo es dich haben will und du verlierst du den luxus-mann. also denk doch noch mal nach! vielleicht ist der luxus-mann ja nur unsicher. und er sagt doch immer, dass er im suff manchmal scheiße redet. also bleib ruhig, schlaf die nacht drüber und sprich das thema nüchtern noch mal an!
wir erwachen am nächsten tag gegen halb elf. es ist schweineheiß, denn wir haben vergessen, die vorhänge zuzuziehen. ich drehe mich um und sehe den luxus-mann an.
"na", sagt der luxus-mann unsicher und blinzelt.
"na", sage ich und lächle.
"miss eingeschnappt", sagt der luxus-mann und lächelt zurück.
"da hatte mit eingeschnappt nichts zu tun", sage ich.
"sondern?"
ich hole tief luft:
"weißt du, es gibt ein paar wunde punkte bei mir, und einer davon ist die objektgeschichte. ich gebe ganz offen zu, dass ich damit nicht souverän umgehen kann. das braucht noch zeit. das hast du meines erachtens gestern deutlich gemerkt. ich habe dich um rücksichtnahme gebeten, aber du hast immer weiter auf meinen gefühlen herumgetrampelt. das hat mich verletzt und enttäuscht. du hast eine grenze überschritten, und wenn du das noch mal machst, bin ich weg."
der luxus-mann starrt mich indifferent an.
"ich bin kein nachtragender mensch", fahre ich fort, "und ich entschuldige deine aktion von gestern mit dem alkohol. für mich ist es damit erledigt. aber ich möchte es nicht noch mal erleben."
der luxus-mann streckt den arm nach mir aus.
"du bist schon okay. wirklich. ich mag dich. auch wenn du mich manchmal nervst."
"wenn dich was nervt, sag es mir. ich bin lernfähig."
"das ist einfach nur so. du bist ne frau, frauen denken anders als männer, und manchmal versteh ich euch halt nicht."
"dann frag mich und kack mich nicht an."
"ok."
wir sehen einander an.
"und jetzt? wollen wir frühstücken und dann zum flohmarkt schauen?" fragt der luxus-mann.
"hast du heute gar nicht deine kinder?"
"ich hätte meinen sohn gehabt, aber den hab ich auf morgen verschoben. da hab ich dann beide. das heißt, wir können heute den tag zusammen verbringen. falls du das jetzt noch möchtest."
"das ist ja mal eine nette überraschung."
der luxus-mann schlüpft in seine hose.
"ich mach mal kaffee, ja? willst du was essen?"
"nö, kaffee reicht erstmal."
"dann essen wir später was. wir können nachher noch zu meinem inder gehen. magst du indisch?"
"indisch ist ok."
"gut."
der luxus-mann schaut mich prüfend an.
"was ist?" frage ich.
der luxus-mann streicht vorsichtig über meine arme.
"das heilt ja langsam mal."
ich lächle:
"alles heilt langsam."
die nachricht des luxus-mannes klingt einladend, also schlage ich am abend auf.
es ist traumwetter, und wir setzen uns zunächst auf den balkon, trinken wein und reden dies und das, während die hände beiläufig in den schoß des jeweils anderen wandern. irgendwann zieht mich der luxus-mann aus dem sessel und schiebt mich ins schlafzimmer.
"und? wohin gehen wir noch zwecks weiteren besäufnisses?" fragt der luxus-mann nach dem kurzen, aber intensiven akt.
ich nenne die partyoptionen des abends.
"lass uns doch die party auf dem kiez nehmen", trifft der luxus-mann seine wahl, "da war ich ewig nicht mehr. außerdem können wir da hinlaufen."
gesagt, getan.
wir kreuzen gegen halb eins am ort des geschehens auf. der luxus-mann ordert mehr wein, und ich merke, wie besoffen ich inzwischen bereits bin. der luxus-mann trinkt indes mindestens doppelt so schnell wie ich und verzeichnet bereits erste gangunsicherheiten. trotzdem haben wir viel spaß. bis ich auf toilette gehe - und auf der treppe nach unten dem objekt vor die füße laufe. wir tauschen kurz eiszeit-blicke, keiner sagt ein wort. ich renne auf klo und dann schnell zum luxus-mann zurück.
"mein exlover ist heute auch da", sage ich möglichst cool und beiläufig.
"welcher von den vielen?" will der luxus-mann wissen.
"der herzensbrecher", antworte ich. "das objekt."
"wo?"
der luxus-mann schaut sich um.
"jetzt glotz doch nicht so!" sage ich.
"zeig mir den doch mal!"
"warum denn?"
"ich will den halt mal sehen!"
"da drüben, mensch."
"wo?"
"der typ, der da so pseudolässig an der bar lehnt und zu mir schaut! der große! mit den langen haaren!"
"der mit dem zopf?"
"ja."
der luxus-mann starrt hinüber.
das objekt starrt herüber.
"der ist ja mega-attraktiv", sagt der luxus-mann mit einem komischen unterton - so, als habe er mir nicht zugetraut, dass ich richtig schöne männer haben kann. "mit dem warst du wie lange zusammen?"
"nicht zusammen."
"oh pardon. wie lange habt ihr gefickt?"
"fast fünf jahre."
das objekt postiert sich nun in unserer nähe, breitbeinig, die arme verschränkt. es signalisiert: du kannst mir nichts, ich bin das alpha-männchen.
der luxus-mann sagt:
"der ist so heiß, den fände ich auch attraktiv, wenn ich ne frau wäre."
"hör auf! ich will sowas nicht hören!"
der luxus-mann nimmt einen tiefen schluck und schaut mich spöttisch an:
"soll ich lieber sagen, boah der schaut aber scheiße aus, so ein hässlicher vogel, was hat dich da denn geritten?!"
ich bin perplex, denn solche töne kenne ich nicht vom luxus-mann.
"was SOLL das denn jetzt?"
aber der luxus-mann setzt gleich noch einen drauf:
"oder soll ich dir sagen, achje, das tut mir aber leid, ich kann verstehen, wenn du nicht über den hinweg kommst?!"
jetzt platzt mir der kragen.
"dein scheiß-mitleid kannst du dir sparen und deine saudummen kommentare gleich mit!"
das objekt beobachtet uns amüsiert. natürlich hat es verstanden, dass es gegenstand einer auseinandersetzung geworden war.
der luxus-mann hat schon die nächste wahnsinnig tolle idee:
"weißt du was, ich geh mal rüber und sprech den an!"
"lass es sein, leg dich nicht mit dem an! wenns dumm läuft, haut er dir aufs maul."
"wieso? ich fände das mal interessant."
"hör auf, dich in meine vergangenheit einzumischen!"
"was wird er mir denn erzählen, was denkst du?" frotzelt der luxus-mann weiter.
"dann geh halt rüber und tu, was du nicht lassen kannst. aber eins sage ich dir, wenn du mich loswerden willst, du bist auf dem besten wege!"
ich drehe mich um und laufe nach draußen, um eine zu rauchen. was für ein pisser, denke ich, was für ein theater, ich fahre nach hause, jetzt, sofort. dann fällt mir ein, dass mein rad ja beim luxus-mann vor der tür steht und meine schlüssel in der wohnung auf der kommode liegen. verdammt.
nach ein paar minuten wird es frisch und meine wut kühlt ein wenig ab. ich gehe wieder rein.
drinnen sitzt der luxus-mann auf einem barhocker, während sich das objekt wieder am anderen ende des raumes postiert hat.
"und? kennst du jetzt alle meine dunklen geheimnisse?" sage ich lässig.
der luxus-mann schaut mich seltsam an:
"ich bin nur so ein übergangsmann für dich, hm?"
ich schaue doof:
"du bist was?"
"ein übergangsmann."
ich starre den luxus-mann an:
"wer sagt denn immer, dass er nur ficken will und bittebitte keine beziehung?"
der luxus-mann schweigt, schaut weg und trinkt sein bier aus:
"lass uns mal lieber nach hause gehen, ich bin total breit."
wir schlagen den heimweg ein. ich hoffe, dass sich das thema objekt damit erledigt hat, doch mitnichten.
"was meinst du, sollen wir deinem objekt auf dem dom so ein lebkuchenherz kaufen, auf ewig dein?"
ich packe den luxus-mann am ärmel und schubse ihn:
"was ZUR HÖLLE ist eigentlich dein fucking problem?! es ist echt abturnend, was du da gerade abziehst!"
der luxus-mann lacht sich schlichtweg tot.
"ich finde das echt spannend. wie du wegen dem kerl ausrastest!"
"ich raste nicht wegen dem penner aus, sondern wegen dir, weil du dich gerade total beschissen verhälst!"
"achja. und du? was machst du denn?!"
ich merke, wie erschöpft ich inzwischen bin und wie verzweifelt. hinter meinen augen sammeln sich tränen.
"bitte. können wir das thema objekt jetzt sein lassen? dieser mensch ist für mich gestorben, ich möchte ihn nicht mehr wiedersehen und ich möchte auch nicht über ihn sprechen. und das heißt auch, dass ich nicht möchte, dass du in den wunden meiner vergangenheit herumstocherst."
"ach herrjeh."
"du weißt nicht, was zwischen uns alles gelaufen ist. und ich mache mich ja auch nicht über deine exfrauen lustig oder über deine kinder."
"da gibts auch nichts zum drüberlustigmachen."
"selbst wenn, ich würde es nicht tun. es ist deine vergangenheit, und die respektiere ich, und ich verlange von dir, dass du meine auch respektierst."
die letzten meter laufen der luxus-mann und ich schweigend nebeneinander her.
gleich seid ihr zuhause, dann nimmst du deine schlüssel und verschwindest, sage ich mir. dann schaut er blöd. dann kann er sich was anderes zum rumficken suchen!
doch als ich die treppe hinter dem luxus-mann hochstapfe, meldet sich plötzlich ganz klar und deutlich ein ganz anderer gedanke in meinem kopf: wenn du jetzt gehst, hat das objekt mit seinem provokanten macho-gehabe wieder gewonnen. dann hat es dich genau da, wo es dich haben will und du verlierst du den luxus-mann. also denk doch noch mal nach! vielleicht ist der luxus-mann ja nur unsicher. und er sagt doch immer, dass er im suff manchmal scheiße redet. also bleib ruhig, schlaf die nacht drüber und sprich das thema nüchtern noch mal an!
wir erwachen am nächsten tag gegen halb elf. es ist schweineheiß, denn wir haben vergessen, die vorhänge zuzuziehen. ich drehe mich um und sehe den luxus-mann an.
"na", sagt der luxus-mann unsicher und blinzelt.
"na", sage ich und lächle.
"miss eingeschnappt", sagt der luxus-mann und lächelt zurück.
"da hatte mit eingeschnappt nichts zu tun", sage ich.
"sondern?"
ich hole tief luft:
"weißt du, es gibt ein paar wunde punkte bei mir, und einer davon ist die objektgeschichte. ich gebe ganz offen zu, dass ich damit nicht souverän umgehen kann. das braucht noch zeit. das hast du meines erachtens gestern deutlich gemerkt. ich habe dich um rücksichtnahme gebeten, aber du hast immer weiter auf meinen gefühlen herumgetrampelt. das hat mich verletzt und enttäuscht. du hast eine grenze überschritten, und wenn du das noch mal machst, bin ich weg."
der luxus-mann starrt mich indifferent an.
"ich bin kein nachtragender mensch", fahre ich fort, "und ich entschuldige deine aktion von gestern mit dem alkohol. für mich ist es damit erledigt. aber ich möchte es nicht noch mal erleben."
der luxus-mann streckt den arm nach mir aus.
"du bist schon okay. wirklich. ich mag dich. auch wenn du mich manchmal nervst."
"wenn dich was nervt, sag es mir. ich bin lernfähig."
"das ist einfach nur so. du bist ne frau, frauen denken anders als männer, und manchmal versteh ich euch halt nicht."
"dann frag mich und kack mich nicht an."
"ok."
wir sehen einander an.
"und jetzt? wollen wir frühstücken und dann zum flohmarkt schauen?" fragt der luxus-mann.
"hast du heute gar nicht deine kinder?"
"ich hätte meinen sohn gehabt, aber den hab ich auf morgen verschoben. da hab ich dann beide. das heißt, wir können heute den tag zusammen verbringen. falls du das jetzt noch möchtest."
"das ist ja mal eine nette überraschung."
der luxus-mann schlüpft in seine hose.
"ich mach mal kaffee, ja? willst du was essen?"
"nö, kaffee reicht erstmal."
"dann essen wir später was. wir können nachher noch zu meinem inder gehen. magst du indisch?"
"indisch ist ok."
"gut."
der luxus-mann schaut mich prüfend an.
"was ist?" frage ich.
der luxus-mann streicht vorsichtig über meine arme.
"das heilt ja langsam mal."
ich lächle:
"alles heilt langsam."